Verzeichnis:Deutsch/Jägersprache
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Diese Liste soll eine Übersicht über Begriffe der Jägersprache bieten.
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Achtung: Dieses Verzeichnis wird inhaltlich nicht kontrolliert, die einzelnen Einträge sind nicht auf ihre Korrektheit hin überprüft. Was hier steht, ist unbelegt und eine Sammlung von Namen, die hoffentlich gebräuchlich sind.
Das Verzeichnis ist frei zu editieren und alle wünschen sich, dass die Beiträge der gelebten Realität entsprechen und somit letztlich durch Nachweis (Hilfe:Referenzen) zu belegen sind. Begründete Zweifel an einem einzelnen Eintrag kann man gerne auf der Diskussionsseite anmelden.
nach Buchstaben
Bearbeiten- Aalkrähe: der Kormoran
- Aalstrich: dunkler Strich auf dem Rücken von Tieren
- Aasjäger: Person, die die Jagd unweidmännisch betreibt
- abbaumen: vom Hochsitz absteigen, den Hochsitz verlassen
- abdecken: das Fell abziehen
- abkommen : Trefflage beim Schuss; „Ich bin gut abgekommen“ heißt, der Schuss ging dahin, wo ich ihn hinhaben wollte
- Abwurfstange (WP): das abgeworfene Geweih von Cerviden (WP) (Geweihträgern)
- Affe: Junges des Murmeltiers
- ankirren: anlocken mit Hilfe von Futter
- anschlagen: bellen des Jagdhundes
- Anschuss: Ort, an dem das Wild beim Schuss gestanden hat
- ansprechen: bezeichnet in der Jägersprache die präzise Beobachtung, Identifizierung und Beurteilung von Wild
- Anstand: der Hochsitz
- äsen: bei Haarwild: weiden, fressen
- Äser : Maul des Haarwildes. Mit dem Äser wird Äsung, d. h. Nahrung, aufgenommen
- Äsung : bezeichnet die Nahrung des Wildes, außer bei Schwarz- (WP) und Raubwild , insbesondere von Rehen sowie Damhirsch und Rothirsch . Äsen ist der Vorgang der Nahrungsaufnahme.
- Atzung : Fleischköder für Raubvögel
- aufbaumen : das Setzen oder sich Niederlassen von Wild auf einem erhöhten Platz wie z. B. auf einem Ast. Auch der Jäger, der seinen Hochsitz besteigt, baumt auf
- Aufbruch: Eingeweide, Gesamtheit der im Schädel und in den großen Körperhöhlen (Thorax , Abdomen, Becken) gelegenen inneren Organe (WP)
- Aufgang: Beginn der Jagdsaison nach der Schonzeit
- aufwerfen: plötzliches Anheben des Hauptes z.B. bei Störungen/Geräuschen/Bewegungen zum Lokalisieren derselben
- äugen: schauen, gucken, lugen
- Bache: weibliches ausgewachsenes Wildschwein (Schwarzwild))
- Balg: Haut mit Fell von Feldhase und Kaninchen, Rotfuchs und Marder
- Basse: Ein starkes, altes, männliches Wildschwein (Keiler)
- Bast: Sehr gut durchblutete Schutzhaut über dem im Wachstum befindlichen Geweih oder Gehörn
- behost: bei Greifvögeln: befiederte Fänge
- Beute (1): alle getöteten Tiere bei einer Jagd
- Beute (2): das von einem Raubtier erlegte Beutetier
- Blattzeit (WP): Paarungszeit beim Rehwild (WP). Der Name leitet sich von der zu dieser Zeit möglichen Lockjagd durch Pfeifen auf einem Buchenblatt ab.
- Blume: Schwanz des Feldhasen (WP) oder das Ende der Lunte (Schwanz) beim Rotfuchs
- Bockfieber: bezeichnet den gelegentlich auftretenden aufgeregten Gemütszustand eines Jägers kurz vor dem Schuss auf einen Rehbock.
- Brand: Milzbrand (auch Anthrax) ist eine Infektionskrankheit, die hauptsächlich bei Paarhufern auftritt
- Brocken: Köder
- Bruch / Bruchzeichen (WP): Bruchzeichen sind Zeichen, die von Jägern verwendet werden, es handelt sich regelmäßig um belaubte/benadelte Zweige bestimmter Bäume
- Brunft / Brunst: Paarungszeit bei einigen Wildtieren, z. B. Rot- und Damwild
- Brocker (WP): der Schnabel des Auerhahnes (WP)
- Damwild: Damhirsch
- Decke: Fell von Wildtieren
- Dickung: dichtes Unterholz
- Dublette: Erlegung von zwei Stück Wild aus der selben Waffe, in unmittelbarer zeitlicher Abfolge. Außerdem das Beschießen von zwei gleichzeitig gestarteten Tontauben (WP) beim Skeet (WP)-Schießen.
- durch die Lappen gehen: eine Redensart , die sich aus der Jägersprache ableitet
- doppeln: unbeabsichtigtes Lösen von gleichzeitig zwei Schüssen aus ein und derselben mehrläufigen Waffe
- einfliegen: sich als Vogel auf einem Baum niederlassenn
- Einlauf: eine Öffnung in einem Gatter, durch das das Wild zwar herein- aber nicht mehr hinauslaufen kann
- Einstand: eine Rückzugsregion oder eine Rückzugsfläche für Wildtiere, die diese zum Schutz oder als Ruheraum aufsuchen
- Einstecklauf (WP): ein meist für Jagdwaffen (WP) verwendeter Lauf, der in den eigentlichen Lauf der Waffe eingesteckt und verriegelt wird, um ein anderes Kaliber oder eine andere Art von Munition mit ein und der selben Waffe verschießen zu können.
- erlegen: großes Tier bei der Jagd töten
- Falkner : Ein Falkner (oder Beizjäger) betreibt die Jagd mit Greifvögeln wie Falken, Sperbern (WP), Habichten, Adlern auf Federwild (z. B. Rebhuhn) und kleines Haarwild (z. B. Kaninchen).
- Fährte : die auf dem Boden hinterlassenen Fußabdrücke des Schalenwildes (WP)
- Fähe: weiblicher Fuchs
- Fährte: Spur, die ein Tier beim Laufen hinterlässt
- Fang: die Schnauze von Raubtieren, auch des Hundes; auch die Füße von Greifvögeln, siehe Fänge
- Fangschuss : derjenige Schuss, der abgegeben wird, um waidwundes (WP), also nicht unmittelbar tödlich getroffenes oder angefahrenes Wild zu töten
- Feder: Rippe des Rotwilds
- Federn: Rückenborsten der Wildschweine
- Federwild: dazu zählen die dem Jagdrecht (Wild ) unterliegenden Vögel
- fegen: das Abreiben des Bastes von den ausgebildeten Geweihen der Hirsche und der Gehörne der Rehböcke an Bäumen und Sträuchern, siehe w:Fegen (Geweih)
- Feist: Speck des Haarwilds
- Feistzeit : Zeit vor der Brunft , also die Zeit vor der Fortpflanzung, sie dient Rehböcken bzw. Hirschen dazu, sich für die folgende kräfteraubende Zeit Fettreserven zuzulegen
- Gefege: die haarigen Fasern, die nach dem Fegen des Bastes entstehen
- Gehöre: die Ohren des Raubwildes (WP)
- Gehörn: Das Geweih des Rehwildes (WP) wird als Gehörn bezeichnet
- Geiss: weibliches Reh (auch Ricke) oder weibliche Gams
- Geläut: Bellen der Hunde auf der Jagd
- Genickfang:
- gering: für Wild: jung und schwach
- Gescheide (kleines Gescheide, auch Geschlinge): Darm
- Gewaff : Eckzähne beim Keiler (männliches Wildschwein) - die unteren werden als Gewehre, die oberen als Haderer bezeichnet
- Geweih: der „Kopfschmuck“ von männlichen Tieren, die zu den Cerviden (WP) gerechnet werden
- Gestell: schneisenartig ausgehauenes Waldstück, meist zum Abtransport geschlagenen Holzes (vgl. Adlergestell (WP))
- Grandeln (WP): die Eckzähne von Wiederkäuern (in der Regel von Hirschen). Auch die ersten Federn vom Schwingenbug des Auerhahns (WP)
- Haarwild : dazu zählen die dem Jagdrecht (Wild ) unterliegenden Säugetiere
- Haderer: die Eckzähne im Oberkiefer eines Keilers
- Hauer: die Eckzähne im Unterkiefer eines Keilers
- Halali (WP): ist sowohl Gruß und Jagdruf als auch jagdliches Brauchtum (WP)
- Hatz: ist eine Jagdart, bei der Hunde auf lebendes Wild gehetzt werden, um dieses zu stellen
- Hinde, Hindin: weiblicher Hirsch, Hirschkuh
- Hitze: Zeit des Eisprungs (WP) beim weiblichen Jagdhund
- Horrido (WP): bei Jägern als Begrüßung, aber auch zur Ehrenbekundung als Hochruf
- Holster: die Jagdtasche
- Jagdhornsignale (WP)
- Jagdstrecke: Liste, die alle, innerhalb einer Zeitperiode getöteten, jagdbaren Tiere auflistet, diese Liste wird von der Unteren Jagdbehörde geführt
- Jagdtasche: Tasche, die mit notwendingen Utensilien zur Jagd gefüllt wird
- Jägerlatein : die mehr oder weniger wahren Erzählungen von Jägern, die die Zahl und besonders die Größe der erlegten Tiere übertreiben.
- Kalb: Jungtier von Rotwild , Elch und Damwild von der Geburt bis zum Martinstag oder Ende Dezember des Geburtsjahres
- Kammer: Lungenbereich des Haarwildes
- Kanzel: Hochsitz
- Keiler: männliches ausgewachsenes Wildschwein
- Kern: w:Kern (Jäger)
- Kessel: Tierbau (WP)
- Kette: beim Rebhuhn
- kirre
- Kirrung (WP): Lockfütterung
- Kitz : Jungtier von Ziegenartigen (Reh, Gämse, Steinbock, Ziegen)
- Kolbenhirsch (WP): Hirsch im Bast
- Krellschuss (WP)
- Krickel (WP): das Horn der Gams
- Kuder
- Lager: siehe w:Lager (Jäger)
- laufen: siehe w:Laufen (Jäger)
- Läufe: Beine von vierfüßigem Wild
- Lauscher: Ohren beim Schalenwild , ausgenommen beim Schwarzwild
- Laut geben: bellen des Jagdhundes
- Lecker: Zunge des Schalenwildes (WP)
- Löseplatz (WP)
- Losung[3]: Kot
- Lichter: Augen des Schalenwildes (WP)
- Luder[1]
- Luderplatz (WP)
- Lunte[2]
- Luser = Lauscher
- Lampe: heller Fleck des Hasenschwanzes
- Nachsuche: angeschossenes oder erlegtes Wild auffinden, meist mit Schweiß.- (Blut)-hunden
- Nuss[6]: weibliches Geschlechtsteil
- Pansen Magen
- Pass[7]: Wildwechsel
- Petschaft[2]
- Platzhirsch (WP)
- Pürzel Schwanz vom Schwarzwild
- Pirschzeichen
- Raubzeug: Tiere, die nicht zum Wild zählen und nur mit Genehmigung bejagt werden dürfen
- Ratz: der Iltis
- Rausche: Paarungszeit des Schwarzwildes
- Rauschsynchronisation: Paarungssynchronisation des Schwarzwildes
- Riegel: Wildwechsel
- Ricke: weibliches Reh
- Rose (1): obere rote Umrandung am Kopf des Auerhahn oder Birkhahn
- Rose (2): unterer Teil des Hirschgeweihs
- Rotwild: Hirsche, Kühe und Kälber des Rothirschs (WP)
- Rotte : Gruppe (Familie) von Wildschweinen
- Rottier: weiblicher Rothirsch
- Rudel: Gruppe von Wölfen (Hunden)
- Sau[3]: Wildschwein
- Schale[4]: die Klauen des wiederkäuenden Haarwildes und des Wildschweins
- Schalenwild : Wildarten mit Schalen (Klauen, also wiederkäuendes Haarwild und Wildschweine
- Schaufel: Geweih von Damhirsch und Elch
- Scherenfalle: ein früher gebräuchliches Fanggerät, das aus Knüppeln gebaut wurde und sich besonders zum Fang von Mardern eignete
- Schmalreh: weibliches Tier des Rehwildes im 2. Lebensjahr, das noch nicht gekalbt hat
- Schmelz: Ausscheidungen (WP) von Greifvögeln
- Schnalle: Bezeichnung für das weibliche Geschlechtsteil bei Hunden, Füchsen, Wölfen und ähnlichen Tieren
- schöpfen: bei Wild: trinken
- Schrank: der seitliche Abstand der Tritte des rechten Laufpaares vom linken in der Schrittfährte (WP)
- schränken : das Nebeneinandersetzen der Läufe (Beine), abweichend von der geraden Linie
- schrecken: Warnruf beim Schalenwild
- Schweiß : das Blut des Wildes und des Jagdhundes, sobald es die Blutbahn des Körpers verlassen hat
- Schweißhund : Jagdhund, der darauf spezialisiert ist, krankes (verletztes), schweißendes (blutendes) Schalenwild im Rahmen der Nachsuche (WP) zu suchen und zu stellen
- Schürze: beim weiblichen Rehwild (Reh) eine herzförmige Form mit einem herabhängendem Haarbüschel um das weibliche Geschlechtsteil
- schussfest: ist ein Jagdhund, wenn er bei Abgabe eines Schusses nicht erschrickt
- schusshitzig (WP): ist ein Jagdhund, der gleich nach Abgabe eines Schusses das Wild nachsuchen möchte
- Sichthetzer: Jagdhund, der nur Wild hetzt, das er sieht
- Sommerstand: der Bestand einer Wildart im Revier zur Sommerzeit
- Spiegel 1: die helle Fellfärbung am Hinterteil von Hirsch und Reh
- Spiegel 2: der Feldstecher, das Fernglas
- Spiel : Gesamtheit der Schwanzfedern beim Birkhahn
- Sprengruf (WP): der Kampfschrei eines Platzhirsches (WP), um Nebenbuhler zu vertreiben
- Sprung: a) das hintere Bein des Feldhasen , b) eine Gruppe von Rehen
- Spurlaut (WP): beschreibt den auf der Spur oder Fährte des Wildes lautjagenden, also bellenden Jagdhund
- Standarte: der Schwanz des Fuchses und des Wolfs
- Stern: die Iris beim Wild, siehe auch Augenstern
- Stoß[6]: die Gesamtheit der Schwanzfedern (WP)
- Strecke: alle erlegten Tiere bei einer Jagd
- Stück: allgemeiner Zahlklassifikator für Dinge und Tiere (ohne Plural, also z. B. zwei Stück Rehwild)
- Teller: Ohren des Schwarzwildes
- Terzel: männlicher Raubvogel
- Tier: weiblicher Hirsch , der Begriff ist umgangssprachlich, korrekt heißt es Rottier oder Damtier
- Totverblasen: Jagdhornsignale (WP)
- Träger: Hals beim Schalenwild außer bei Schwarzwild
- Tropfbett: Stelle, an der ein schweißendes Stück länger stand
- Trosch: Federbusch auf der Falken -Kappe
- Überläufer: Wildschwein im Alter zwischen 12 und 24 Monaten
- Vorstehhunde (WP): Jagdhunderassen (WP), die die Eigenschaft des „Vorstehens“ ausgeprägt vorweisen, d.h. sie zeigen dem Jäger entdecktes Wild durch „Vorstehen“ an
- vernehmen = hören
- Verbiss
- Waffen: Klauen und Krallen von Tieren
- waidwund: durch einen Schuss in die Eingeweide verwundet (auch „weidwund“)
- Wechsel: ausgetretener Pfad des Wildes
- wechseln: Tier, das seinen Standort ändert
- Wedel : Schwanz bei Hirschen und Rehwild
- Welpe : Jungtiere von Raubtieren, also prinzipiell auch von Katzen, meist jedoch von Hundeartigen (WP)
- Wild: alle jagdbaren Tiere
- Wildfolge: die Verfolgung von angeschossenem (angeschweißtem) oder angefahrenem Wild über die Reviergrenze hinweg
- Witterung; Geruchssinn
- Waidmanns Heil (WP): Traditionelle Begrüßungs- oder Gratulationsformel unter Jägern
- Waidmanns Dank (WP): Antwort auf als Gratulation gedachtes „Waidmanns Heil“
- Weidloch: After oder auch Enddarm des Wildes
- Winterstand: der Bestand einer Wildart im Revier zur Winterzeit
- Wundbett (WP): Stelle, an der sich ein verletztes Wild niederlegt und gegebenenfalls verendet
- Windfang: Nase des Schalenwildes (WP), mit Ausnahme des Schwarzwildes (WP)
- winden: riechen
siehe auch
BearbeitenLiteratur
BearbeitenMüller, F., Müller, D. G. (Hrsg) (2004): Wildbiologische Informationen für den Jäger - Band 1 Haarwild, Verlag Kessel, www.forstbuch.de, ISBN 3935638515, 324 S.(mit Jägersprache)
Müller, F., Müller, D. G. (Hrsg) (2006): Wildbiologische Informationen für den Jäger - Band 2 Federwild, Verlag Kessel, www.forstbuch.de, ISBN 3935638604, 729 S. (mit Jägersprache)
Weblinks
Bearbeiten- Wikipedia-Artikel „Jägersprache“
- Silvan Maaß: Jägersprache. In: sprachnudel.de. Abgerufen am 24. März 2023.