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Folgendes ist zu überarbeiten: Der feminine Gebrauch lässt sich über Google Books nachweisen. Auch scheint es einen veralteten Plural Petschaften zu geben, vgl. das zitierte Beispiel von Robert Harms.


Singular Plural
Nominativ das Petschaft die Petschafte
Genitiv des Petschafts der Petschafte
Dativ dem Petschaft den Petschaften
Akkusativ das Petschaft die Petschafte
 
[1] ein Petschaft der Klosterkanzlei Schussenried
 
[2] Petschaft eines Elchgeweihes

Worttrennung:

Pet·schaft, Plural: Pet·schaf·te

Aussprache:

IPA: [ˈpeːtʃaft]
Hörbeispiele:   Petschaft (Info)

Bedeutungen:

[1] Druckstempel zum Hartsiegeln und Weichsiegeln
[2] Jägersprache: Trennfläche eines von Geweih tragenden Tieren abgeworfenen Geweihteils (Abwurfstange)

Herkunft:

mittelhochdeutsch „petschat, betschad, betschat, petscheid, petschaft“, belegt seit der Zeit um 1300; vorher gleicher Wortstamm im Verb „verpetschaten“ „versiegeln“ (13. Jahrhundert). Das Wort ist dem altslovenischen „pečat“ „Siegel“ oder dem alttschechischen „pečat'“ „Siegel“ entlehnt mit Anlehnung an das deutsche Suffix „-schaft“.[1]

Synonyme:

[1] Handstempel, Siegel, Siegelstempel

Beispiele:

[1] Der Nachweis über die Petschafte ist regelmäßig zu kontrollieren.
[1] Ein Petschaft mit individueller Siegelgravur ist ein außergewöhnliches Geschenk.
[1] „Die Bauern sind beinahe alle Analphabeten, das sind aber auch viele der großen Fürsten, die sich metallene Petschaften mit ihrer Unterschrift gravieren lassen, sodass sie Dokumente nicht unterzeichnen müssen, sondern nur zu stempeln brauchen und damit verhehlen könnnen, dass sie unfähig sind, ihren eigenen erlauchten Namen zu schreiben.“[2]
[1] „Der Alte machte sich jetzt daran, seinen Brief zu falten und zu siegeln, und griff mit seiner gewohnten Hast nach Siegellack, Petschaft, Papier, um es nach dem Gebrauch rasch wieder hinzuwerfen.“[3]
[1] „Er war im Oberkommando Zeuge gewesen, wie Camporese außer Atem erschienen war und Seiner Excellenz das Petschaft und die Papiere des Verblichenen überreicht hatte.“[4]
[1] „Schon einen Monat später jedoch drückt er sein Petschaft auf Begnadigungsgesuch und Stammbaum des Marquis; der Prozeß wird niedergeschlagen.“[5]
[2] Die Petschaft kann nach innen oder nach außen gewölbt sein.
[2] Das Petschaft entsteht dort, wo die Abwurfstange und der Rosenstock zuvor miteinander verbunden waren.

Wortbildungen:

Petschaftsnachweis, Petschaftsnummer, petschieren, entpetschieren, verpetschieren, zupetschieren

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Petschaft
[2] Wikipedia-Artikel „Petschaft (Jägersprache)
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Petschaft
[1] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – Fremdwörterbuch „Petschaft
[1] Duden online „Petschaft
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPetschaft
[1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Petschaft“ auf wissen.de
[1] Wahrig Fremdwörterlexikon „Petschaft“ auf wissen.de
[1] wissen.de – Lexikon „Petschaft
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Petschaft
[2] Walter Frevert: Jagdliches Brauchtum und Jägersprache. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-440-12791-9, „Petschaft“, Seite 220.
[2] Carl Zeiß, Fritz Dobschova: Lexikon der Waidmannssprache und weiterer Sachgebiete der Jagd. Hubertusverlag H.H. Hitschmann Ges.m.b.H., Wien 1992, ISBN 3-7039-0011-3, „Petschaft“, Seite 140.

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Petschaft“.
  2. Robert Harms: Das Sklavenschiff. Eine Reise in die Welt des Sklavenhandels. C. Bertelsmann Verlag, ohne Ort 2004, ISBN 3-570-00277-2, Seite 110.
  3. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 138. Russische Urfassung 1867.
  4. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben von Erich Loos, Band II. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 125.
  5. Walter Lennig: Marquis de Sade in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek 1965, Seite 32.