Kasus
Kasus (Deutsch)
BearbeitenSingular | Plural | |
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Nominativ | der Kasus | die Kasus |
Genitiv | des Kasus | der Kasus |
Dativ | dem Kasus | den Kasus |
Akkusativ | den Kasus | die Kasus |
Alternative Schreibweisen:
Worttrennung:
- Ka·sus, Plural: Ka·sus
Aussprache:
- IPA: [ˈkaːzʊs], Plural: [ˈkaːzuːs]
- Hörbeispiele: Kasus (Info), Kasus (Info) Plural: Kasus (Info), Kasus (Info)
- Reime: -aːzʊs
Bedeutungen:
- [1] bildungssprachlich, selten: Vorfall, Geschehen, Begebenheit, Erscheinung, Vorkommnis
- [2] Linguistik: grammatischer Fall, Deklinationsform, Beugungsform, grammatische Kategorie der Deklination von Substantiven, Adjektiven, Pronomen und Artikel
Herkunft:
- [1] von lateinisch casus → la „Fall“, abgeleitet vom Verb cadere → la „fallen“
- [2] von lateinisch casus (siehe oben), Bedeutungslehnwort von altgriechisch πτῶσις (ptōsis☆) → grc „Kasus, Fall“, abgeleitet vom Verb πίπτειν (piptein☆) → grc „fallen“[1][2]
Synonyme:
- [1, 2] Fall m
Gegenwörter:
Unterbegriffe:
- [1] Kasus Knusus, Kasus Knaxus, Kasus Knacktus
- [2] Casus rectus, Casus obliquus = obliquer Kasus
- [2] Abessiv, Ablativ, Absolutiv, Adessiv, Adlativ/Allativ/Direktiv, Adverbialis/Essiv, Äquativ, Akkudativ, Akkusativ (Wenfall), Allativ/Adlativ/Direktiv, Approximativ, Assoziativ/Komitativ, Benefaktiv/Destinativ, Dativ (Wemfall), Dedativ/Respektiv, Delativ, Delimitativ/lokaler Genitiv, Derivativ, Destinativ/Benefaktiv, Direktiv/Adlativ/Allativ, Elativ, Ergativ, Essiv/Adverbialis, Genitiv (Wesfall), Illativ, Inessiv, Instruktiv/Instrumental/Instrumentalis, Komitativ/Assoziativ, Lokativ, Lokativ-Genitiv/Separativ, Motivativ, Nominativ (Werfall), Obliquus, Partitiv, Perlativ, Possessiv, Postpositional, Präpositional/Präpositionalis, Präpositiv, Prolativ, Respektiv/Dedativ, Separativ/Lokativ-Genitiv, Sublativ, Superessiv, Tendenzial, Terminativ, Translativ, Vokativ
- [2] Lokalkasus, Oberflächenkasus, Objektkasus, Tiefenkasus
Beispiele:
- [1] „Anfang des Jahres ist schließlich auch die amerikanische Steuerbehörde IRS (Internal Revenue Service) aufmerksam geworden. Sie hat festgestellt, dass im SL [Second Life] an ihr vorbei Umsatz gemacht wird. Das bedeutet: Schwarzmarkt. Der Kasus beschäftigt seitdem den Kongress.“[3]
- [1] „Das Präsidium wurde mit dem Kasus befasst und bekräftigte den Häckeldecken-Beschluss von 1997, die Liberalen aber blieben halsstarrig.“[4]
- [2] Präpositionen regieren verschiedene Kasus.
- [2] Die Kasus bestimmen die Funktion der Satzglieder (Wortgruppen) im Satz.
- [2] „Die kritischen Aussagen verweisen meistens auf die Flexion des Nomens und des Adjektivs und monieren implizit die Mißverhältnisse zwischen Formenvielfalt und Leistungen in den Bereichen Genus, Numerus und Kasus.“[5]
- [2] „Es weist Züge einer restflektierenden, aber auch einer agglutinierenden Sprache auf: Alle Kasus der Nominalflexion sind bis auf den Genitiv (einheitlich auf -s) verschwunden und im verbalen Bereich gibt es nur noch eine Einheitsflexion, die keine Kongruenzbeziehungen mehr in bezug auf Numerus oder Person aufweist.“[6]
- [2] „Ihnen war doch sicher der Kasus sehr hilfreich, auch wenn Sie deswegen wahrscheinlich noch lange nicht Mitglied im Verein zum Schutze des Genitivs würden.“[7]
- [2] „Das Nomen/Substantiv wird im Satz gebeugt und kann in vier Kasus (Fällen) auftreten.“[8]
Wortbildungen:
- [2] Kasusbildung, Kasusendung, Kasusflexion, Kasusforderung, Kasusgrammatik, Kasuskongruenz, Kasusmarkierung, Kasusrektion, Kasusrolle, Kasussystem, Kasustheorie
Übersetzungen
Bearbeiten [1] bildungssprachlich, selten: Vorfall, Geschehen, Begebenheit, Erscheinung, Vorkommnis
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[2] Linguistik: grammatischer Fall, Deklinationsform, Beugungsform, grammatische Kategorie der Deklination
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- [2] Wikipedia-Artikel „Kasus“
- [1] Wikipedia-Artikel „Kasuistik“
- [2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kasus“
- [1, 2] Duden online „Kasus“
- [2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Kasus“
- [2] The Free Dictionary „Kasus“
Quellen:
- ↑ Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2 , Seite 396.
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 Seite 476.
- ↑ Burkhard Straßmann: Ein rechtsfreier Raum?. In: Zeit Online. 2. Juli 2007, ISSN 0044-2070 (URL) .
- ↑ Georg Etscheit: Tino Günther. In: Zeit Online. Nummer 50/2005, ISSN 0044-2070 (URL) .
- ↑ Peter Braun: Tendenzen in der deutschen Gegenwartssprache. Sprachvarietäten. 4. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart/ Berlin/ Köln 1998, Seite 86. ISBN 3-17-015415-X.
- ↑ Kurt Braunmüller: Die skandinavischen Sprachen im Überblick. Francke, Tübingen 1991, ISBN 3-7720-1694-4. Zitat Seite 89 f. Kursiv gedruckt: -s.
- ↑ Jörg Keller, Helen Leuninger: Grammatische Strukturen – Kognitive Prozesse. Ein Arbeitsbuch. Narr, Tübingen 1993, ISBN 3-8233-4954-6, Seite 102.
- ↑ Karl-Dieter Bünting, Dorothea Ader: Grammatik auf einen Blick. Die deutsche Sprache und ihre Grammatik mit einem Grammatiklexikon. Isis, Chur 1994, Seite 119.