Dativ (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Dativ die Dative
Genitiv des Dativs der Dative
Dativ dem Dativ den Dativen
Akkusativ den Dativ die Dative

Worttrennung:

Da·tiv, Plural: Da·ti·ve

Aussprache:

IPA: [ˈdaːtiːf]
Hörbeispiele:   Dativ (Info),   Dativ (Info)

Bedeutungen:

[1] Sprachwissenschaft: Wem-Fall, (im Deutschen und Lateinischen) 3. Fall (Kasus)

Abkürzungen:

[1] Dat.

Herkunft:

im 15. Jahrhundert von lateinisch datīvus → la entlehnt, heutige Form 17. Jahrhundert; abgeleitet von lateinisch dare → lageben[1]

Synonyme:

[1] Wemfall/Wem-Fall, 3. Fall
veraltet: Gebefall[2]

Gegenwörter:

[1] Nominativ, Genitiv, Akkusativ, Vokativ, Ablativ, Instrumental, Lokativ; Werfall, Wesfall, Wenfall, Womitfall (= Instrumental); Ruffall (= Vokativ), Nehmfall (= Ablativ), Ortsfall (= Lokativ)
veraltet: Nennendung/Nennfall (= Nominativ), Herkunftsfall/Zeugefall (= Genitiv), Klageendung/Klagefall (= Akkusativ)

Oberbegriffe:

[1] Fall, Kasus

Unterbegriffe:

[*] freier Dativ

Beispiele:

[1] Im Dativ stehen im Satz oft Personen, denen geholfen wird: "Dem Manne kann geholfen werden."
[1] „Was Holländer mit dem deutschen Dativ haben, ist mir schleierhaft.“[3]
[1] „Unsere Eltern belegten einen Sprachkurs nach dem anderen, sie lernten unaufhörlich Vokabeln, sie waren irritiert, wenn sie merkten, dass die deutschen Nachbarn Dativ statt Genitiv benutzten, und schauten daheim in ihren Lehrbüchern nach.“[4]
[1] „Der Genitiv ist auf vielen Feldern auf dem Rückzug und wird durch den Dativ ersetzt.“[5]
[1] „Auch in den Überlieferungen wird der Dativ aufgeführt.“[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] freier Dativ

Wortbildungen:

[1] Dativ-e, Dativobjekt

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Dativ
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Dativ
[1] Duden online „Dativ
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalDativ

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Dativ“, Seite 181.
  2. (Etliche solcher Begriffe nennt mit Quelle: Nabil Osman (Hrsg.): Kleines Lexikon untergegangener Wörter. Wortuntergang seit dem Ende des 18. Jahrhunderts. 6. unveränderte Auflage. Beck, München, bes. Stichwort u.a.: "Gebefall". ISBN 3-406-34079-2
  3. Annette Birschel: Mordsgouda. Als Deutsche unter Holländern. Ullstein, Berlin 2011, Zitat Seite 203; ISBN 978-3-548-28201-5.
  4. Alice Bota, Khuê Pham, Özlem Topçu: Wir neuen Deutschen. Wer wir sind, was wir wollen. Rowohlt Verlag, Reinbek 2012, ISBN 978-3-498-00673-0, Seite 25.
  5. Horst Dieter Schlosser: Wenn Sprachgebrauch auf Sprachnorm trifft: Vom täglichen Umgang mit Ideal und Wirklichkeit. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 1, 2018, Seite 19-30, Zitat Seite 22.
  6. Gerhard Koß: Namenforschung. Eine Einführung in die Onomastik. Niemeyer, Tübingen 1990, ISBN 3-484-25134-4, Seite 20.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: da, tief
Anagramme: Davit