Kasussystem (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, n Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ das Kasussystem die Kasussysteme
Genitiv des Kasussystems der Kasussysteme
Dativ dem Kasussystem den Kasussystemen
Akkusativ das Kasussystem die Kasussysteme

Worttrennung:

Ka·sus·sys·tem, Plural: Ka·sus·sys·te·me

Aussprache:

IPA: [ˈkaːzʊszʏsˌteːm]
Hörbeispiele:   Kasussystem (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Gesamtheit der Kasus einer Sprache

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Kasus und System

Beispiele:

[1] „Einige Sprachen haben ein reiches Kasussystem (zum Beispiel Japanisch, Russisch, Walbiri), einige dagegen ein ziemlich degeneriertes Kasussystem (zum Beispiel Englisch), andere liegen irgendwie 'dazwischen' (zum Beispiel Deutsch):...“[1]
[1] „In vielen deutschen Mundarten ist das Kasussystem einfacher als im Hochdeutschen.“[2]
[1] „Im Kasussystem setzt sich die Entwicklung fort, die reinen Kasus durch präpositionale Fügungen zu ergänzen oder zu ersetzen...“[3]
[1] „Daraus ergibt sich die grundlegende Kasusopposition im Kasussystem des Deutschen.“[4]
[1] „Das noch relativ gut erhaltene Kasussystem des Neuhochdeutschen beruht darauf, daß der Kennzeichnungsverlust bei der Substantiv-Kasusflexion durch Stabilität der Begleitwort-Kennzeichnung kompensiert wurde.“[5]
[1] „So besitzen Zentral- und Südostjiddisch ein Kasussystem mit drei klar unterschiedenen Fällen (Nominativ, Dativ und Akkusativ), während im Nordostjiddischen der Unterschied zwischen Dativ und Akkusativ verschwunden ist und es neben dem Nominativ faktisch nur noch einen einzigen Objektkasus gibt.“[6]

Übersetzungen Bearbeiten

[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Kasussystem

Quellen:

  1. Jörg Keller, Helen Leuninger: Grammatische Strukturen – Kognitive Prozesse. Ein Arbeitsbuch. Narr, Tübingen 1993, ISBN 3-8233-4954-6, Seite 103., Abkürzungen aufgelöst.
  2. Wikipedia: Kasus Aufgerufen am 28.10.18.
  3. Günther Drosdowski, Helmut Henne: Tendenzen der deutschen Gegenwartssprache. In: Lexikon der germanistischen Linguistik. 2., vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Hrsg. v. Hans Peter Althaus, Helmut Henne, Herbert Ernst Wiegand. Niemeyer, Tübingen 1980, Seite 619-632; Zitat Seite 627. ISBN 3-484-10391-4.
  4. Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage. Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, ISBN 3-494-02050-7, Artikel: Kasus. Abkürzungen aufgelöst. Lewandowski schreibt: "K.-System", womöglich wegen des Zwangs zur Abkürzung.
  5. Peter von Polenz: Deutsche Sprachgeschichte vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. 2. Auflage. Band 1: Einführung, Grundbegriffe, 14. bis 16. Jahrhundert, Walter de Gruyter, Berlin 2000, ISBN 978-3110164787, Seite 88. Abkürzung aufgelöst.
  6. Marion Aptroot, Roland Gruschka: Jiddisch. Geschichte und Kultur einer Weltsprache. Originalausgabe, C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-52791-3, Seite 114.