Benefaktiv (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ der Benefaktiv die Benefaktive
Genitiv des Benefaktivs der Benefaktive
Dativ dem Benefaktiv den Benefaktiven
Akkusativ den Benefaktiv die Benefaktive

Worttrennung:

Be·ne·fak·tiv, Plural: Be·ne·fak·ti·ve

Aussprache:

IPA: [ˈbenefaktiːf]
Hörbeispiele:   Benefaktiv (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik, speziell Kasusgrammatik und Valenzgrammatik: semantische Funktion/semantische Rolle der Person oder Organisation, die von dem im Satz dargestellten Vorgang als Nutznießer oder Geschädigter betroffen ist
[2] Linguistik: in einigen Sprachen (darunter Baskisch) ein eigener Kasus des Kasussystems für den Nutznießer oder Geschädigten

Herkunft:

zugrunde liegt das lateinische benefactus → la, Partizip Perfekt des Verbs benefacere → la „gut tun, wohltun“[1]

Gegenwörter:

[1] Agens, Patiens und viele andere Konzepte

Oberbegriffe:

[1] Tiefenkasus
[2] Kasus

Beispiele:

[1] In der Kasusgrammatik ist der Benefaktiv der Kasus des von der Handlung Betroffenen.
[1] In dem Satz „Ich habe dir leider die Vase zerdeppert“ steht „dir“ für den Benefaktiv.
[1] Der Benefaktiv ist eine semantische Funktion einer Wortgruppe beziehungsweise ein Tiefenkasus.
[2] Im Baskischen gibt es einen eigenen Kasus Benefaktiv (Oberflächenkasus).

Übersetzungen

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[1, 2] Wikipedia-Artikel „Benefaktiv
[1] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Benefaktiv“. ISBN 3-520-45203-0.
[1] Helmut Glück (Herausgeber), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Benefaktiv“. Metzler, Stuttgart/Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort: „Benefaktiv“