Verzeichnis:Deutsch/Rechtschreibung/Groß- und Kleinschreibung von Verben/2006

Diese Seite ist ein historisches Verzeichnis, das auf den Rechtschreibregeln 2006 beruht. Bitte nicht mehr verändern. Es stellt den damaligen Stand dar. Möchte jemand gerne ein aktuelles Verzeichnis erstellen, wäre das sehr schön.

Diese Seite bietet eine Übersicht darüber, in welchen Fällen Verben nach den amtlichen Rechtschreibregeln von 2006 klein- bzw. großgeschrieben werden.

Übersicht

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Verben werden grundsätzlich kleingeschrieben.

Beispiele: schreiben, tanzen, ich denke, wir haben gelesen, die gefühlte Temperatur, ein spielendes Kind, es kostet sage und schreibe 50 Euro

In folgenden Fällen werden Verben und Verbformen großgeschrieben:

  • Bei Substantivierung. (mein Zögern)
  • Verben, die Bestandteil eines substantivischen Bindestrichworts sind. (der Trimm-dich-Pfad)
  • Partizipien, die Bestandteile von Eigennamen sind. (die Vereinigten Staaten)
  • Adjektivische Partizipien, die Bestandteile von bestimmten Wortverbindungen sind. (der Leuchtende Ölbaumpilz)

In manchen Fällen können Verben wahlweise klein- oder großgeschrieben werden:

  • Einfache Infinitive, wenn ein Grenzfall von Substantivierung vorliegt. (probieren/Probieren geht über studieren/Studieren)
  • Adjektivische Partizipien in festen Wortverbindungen, die weder Eigennamen sind noch einer Fachsprache angehören. (eine singende/Singende Säge)

In der 25. Auflage gibt der Duden zu Problemen der Groß- und Kleinschreibung vereinzelt uneinheitliche Empfehlungen. So steht hier etwa verbindlich grüß Gott sagen, an anderer Stelle werden aber die Schreibweisen [jemandem] Guten Morgen sagen, Hallo rufen und wir wollen nur Guten Tag sagen empfohlen.[1]

Substantivierte Verben

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Substantivierte Verben sowie Verben, die Bestandteil einer substantivischen Wortverbindung sind, werden großgeschrieben.

Substantivierte Verben werden großgeschrieben.[2]

Beispiele:
  • Infinitive: auf Anraten des Arztes, auf Biegen und Brechen, Fangen spielen, beim Fensterputzen, das Inkrafttreten des Gesetzes, ein Klopfen hören, zum Lachen sein, Lesen und Schreiben sind Kulturtechniken, der Rest ist Schweigen, ins Stocken geraten, mit Zittern und Zagen, das Zustandekommen
  • Partizipien: das Ausschlaggebende, nichts Bedeutendes, das Folgende, auf dem Laufenden sein, die Liebenden, die Teilnehmenden; das Erhoffte, eine Platte mit Gebratenem, das Kleingedruckte (aber: unter diesen Autos sind die gebrauchten am preiswertesten)
  • Weitere Verbformen: sein Soll erfüllen, das ist ein absolutes Muss

Viele Substantivierungen von Verben sind fester Bestandteil des Substantivbestandes geworden.[2]

Beispiele: das Essen, das Herzklopfen, das Leben, die Angestellten, das Vergissmeinnicht

Auch in mehrteiligen Fügungen, deren Bestandteile mit einem Bindestrich verbunden werden, schreibt man substantivierte Verben groß.[2]

Beispiele: das In-den-Tag-hinein-Leben, zum Auf-und-davon-Laufen

Substantivierung von Infinitiven

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Echter Infinitiv und Kleinschreibung

Infinitive werden gewöhnlich kleingeschrieben. Bei Infinitiven sind Schreiber oft unsicher, ob eine Substantivierung vorliegt und wann nicht. Folgende syntaktische Elemente geben einen sicheren Hinweis darauf, dass ein Infinitiv nicht substantiviert ist und kleingeschrieben wird:

  • das Vorausgehen eines Adverbs (lieber probieren, besser schweigen, schlecht lügen, immer lächeln, nicht wollen)
  • das Vorausgehen eines Reflexivpronomens (sich regen bringt Segen). Reflexive Verben verlieren bei einer Substantivierung das Reflexivpronomen (sich waschendas Waschen).
  • Verbindungen mit infinitivregierenden Verben (Beispiele: essen gehen, gut reden haben, Not lehrt beten, sprechen lernen, von sich reden machen, im Dunkeln ist gut munkeln).

Besondere Aufmerksamkeit ist bei einigen elliptischen Sätzen geboten, deren Subjekt entfallen ist ([Man soll] erst wägen, dann wagen. [Man soll] nicht kleckern, sondern klotzen.).

Substantivierung und Großschreibung

Alle Infinitive können ohne Änderung der Form nominalisiert werden. Das korrespondierende Substantiv ist stets ein deklinierbares Neutrum und Singularetantum (gehen → das Gehen).

Folgende syntaktische Elemente zeigen eine Substantivierung an, sodass der Infinitiv großgeschrieben werden muss:

  • ein vorausgehender vollständiger oder kontrahierter Artikel oder ein Demonstrativpronomen (z. B. ein Fehlen, das Stottern, beim Lernen, zum Überleben, ins Stocken geraten; dieses Versagen)
  • die Anzeige eines Besitzverhältnisses (Lillis Weinen, dein Sträuben)
  • ein vorausgehendes Indefinitpronomen (viel Raten, kein Ausweichen)
  • ein vorausgehendes gebeugtes Adjektiv oder Partizip (sicheres Wissen, gekonntes Turnen, zustimmendes Nicken)
  • eine vorausgehende Präposition (auf Anraten, aus Versehen, durch Übermalen, in Weinen ausbrechen, mit Bangen, ohne Zittern, von Tuten und Blasen keine Ahnung haben)

Allgemein gilt, dass ein Infinitiv dann substantiviert ist und großgeschrieben wird, wenn er in einem Satz die Rolle des Subjekts oder Objekts einnimmt (Beispiele: der Rest ist Schweigen, Lachen ist die beste Medizin, Hoffen und Harren macht manchen zum Narren).

Die Duden-Redaktion sieht hier jedoch eine Grauzone, in der neben der ‒ besseren ‒ Großschreibung oft auch Kleinschreibung zulässig ist.[2] Beispiele:

  • Probieren/probieren geht über Studieren/studieren
  • Irren/irren ist menschlich
  • Geben/geben ist seliger denn Nehmen/nehmen

Verben in substantivischen Bindestrich-Verbindungen

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Verben werden großgeschrieben, wenn sie am Anfang einer Zusammensetzung mit Bindestrich stehen, die als Ganzes die Eigenschaften eines Substantivs hat.[3]

Beispiel: der Trimm-dich-Pfad

Substantivierung von Partizipien

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Ebenso wie Infinitive können auch Partizipien substantiviert werden. Sie müssen dann großgeschrieben werden.

  • Beispiele: Folgendes sollte beachtet werden, Unzutreffendes bitte streichen, Reisende soll man nicht aufhalten

Folgende syntaktische Elemente zeigen eine Substantivierung an:

  • ein vorausgehender vollständiger oder kontrahierter Artikel oder ein Demonstrativpronomen (das Naheliegende, die Umstehenden, das Vorstehende, um ein Bedeutendes zunehmen, auf dem Laufenden sein, im Folgenden, diese Leidtragenden; die in Armut Lebenden, die Hand in Hand Arbeitenden)
  • die Anzeige eines Besitzverhältnisses (Julias Geliebter, Gefangene des Ersten Weltkrieges)
  • ein vorausgehendes Indefinitpronomen (etwas Prickelndes, nichts Bedeutendes, alle Trauernden, manche Verlassenen)
  • ein vorausgehendes Adjektiv oder Partizip (glückliche Liebende)

Adjektivische Partizipien in Eigennamen und bestimmten festen Wortverbindungen

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In Eigennamen

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Ebenso wie Adjektive werden adjektivische Partizipien großgeschrieben, wenn sie Bestandteil eines Eigennamens sind.[4]

Beispiele:
  • Institutionen und politische Einheiten: die Fruchtbringende Gesellschaft (Künstlergruppe), Gesetzgebende Nationalversammlung (Frankreich), die Vereinten Nationen, die Vereinigten Staaten von Amerika
  • historische Ereignisse und Perioden: die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen (1977), Zeit der Streitenden Reiche (China)
  • geographische Punkte: der Klingende Wasserfall (Bayern), das Schwimmende Moor (Norddeutschland)
  • Kunstwerke: Der Fliegende Holländer

In Titeln und Klassifikationseinheiten

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Dasselbe gilt für adjektivische Partizipien, die Bestandteil solcher substantivischer Wortgruppen sind, bei denen auch normale Adjektive großgeschrieben würden.[5]

Beispiele:
  • Titel, Ehren-, Amts- und Funktionsbezeichnungen: Lars N., Regierender Bürgermeister
  • Klassifikationseinheiten in der Zoologie: Fliegende Fische, Knurrender Zwerggurami, Küssender Gurami, Marmorierte Forelle
  • Klassifikationseinheiten in der Botanik: Hängender Lauch, Kriechender Hahnenfuß, Schwimmende Dotterblume

In fachsprachlichen Begriffen

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In fachsprachlichen Begriffen, die keine Klassifikationseinheiten sind, werden adjektivische Partizipien dagegen kleingeschrieben.

Beispiele:
  • Mathematik, Naturwissenschaften, Technik, Verkehrswesen: angewandte Mathematik, darstellende Geometrie, fliegende Brücke (Fähre), fliegende Untertasse, fließender Verkehr, integrierte Entwicklungsumgebung, ionisierende Strahlen, kondensierte Materie
  • Medizin, Psychologie: abweichendes Verhalten, ansteckende Krankheiten, bedingter Reflex, generalisierte Angststörung, laserinduzierte Thermotherapie, tiefgreifende Entwicklungsstörung
  • Geisteswissenschaften, Geschichte: lebende Sprachen
  • Kunst, Musik, Literatur: fliegener Galopp, fliegender Teppich, immerwährender Kalender, röhrender Hirsch, temperierte Stimmung
  • Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Recht: allgemeinbildende Schulen (auch, aber weniger gut: allgemein bildende Schulen), die arbeitende Klasse, durchlaufender Posten (Buchhaltung), entmilitarisierte Zoone, grenzüberschreitender Warenverkehr, integrierte Gesamtschule, eine konzertierte Aktion, nachwachsende Rohstoffe, nivellierte Mittelstandsgesellschaft, qualifizierender Hauptschulabschluss, rechtfertigender Notstand
  • Küche: stinkender Tofu, verlorene Eier

In einigen Fällen erlaubt der Duden beide Schreibweisen, empfiehlt jedoch Kleinschreibung.

Beispiel: bildende Künste

In einigen anderen Fällen erlaubt der Duden ebenfalls beide Schreibweisen, empfiehlt jedoch Großschreibung.

Beispiel: Singende Säge (Instrument)

In Redewendungen

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Bei reinen Redewendungen ist auf jeden Fall Kleinschreibung erforderlich.

Beispiele: ein abgekartetes Spiel, eine abgetakelte Fregatte, eine beleidigte Leberwurst, wie das blühende Leben aussehen, eine blühende Phantasie haben, blühender Unsinn, blutenden Herzens, brechend voll sein, fahrendes Volk, fliegende Hitze, mit fliegenden Fahnen untergehen, in fliegender Eile, ein fliegender Händler, gähnende Leere, eine geballte Ladung, ein gebranntes Kind, ein gefallener Engel, ein geflügeltes Wort, ein gefundenes Fressen, sich ins gemachte Bett legen, ein gemachter Mann, ein gerüttelt Maß, ein geschenkter Gaul, geschiedene Leute sein, eine geschlagene Stunde, wie ein geölter Blitz, sich verkaufen wie geschnitten Brot, ein geschworener Feind, einen gesegneten Appetit haben, gesegneten Leibes sein, ein gestandener Mann, getrennte Kasse machen, gezinkte Karten, das heulende Elend, ein hinkender Vergleich, klingende Münze, der lachende Dritte, am laufenden Band/Meter, reißenden Absatz finden, ein reißender Strom, ein rettender Strohhalm, eine schallende Ohrfeige, ein schlagendes Argument, sehenden Auges, der springende Punkt, stehenden Fußes, den sterbenden Schwan spielen, eine tickende Zeitbombe, ungelegte Eier, ein ungeschriebenes Gesetz, mit vereinten Kräften, der verlorene Sohn, auf verlorenem Posten stehen, vollendete Tatsachen, vorauseilender Gehorsam, ein wandelndes Lexikon, eine zündende Idee

Zusammensetzungen aus Substantiv und Verb

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Substantive und Verben stehen normalerweise selbst dann getrennt, wenn es sich um feste Wortverbindungen handelt (z.B. Maß nehmen). Gelegentlich können sie jedoch verschmelzen (Beispiele: leidtun, haltmachen, teilnehmen).

Untrennbare Zusammensetzungen

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Viele festen Verbindungen aus Substantiv und Verb sind untrennbar; dies gilt besonders für solche Wörter, die gewöhnlich nicht gebeugt, sondern nur im Infinitiv gebraucht werden. Die Verbindung wird dann ‒ außer bei einem substantivischen Gebrauch (z.B. beim Notlanden) ‒ immer kleingeschrieben.

Beispiele: babysitten, bauchreden, bausparen, bergsteigen, bergwandern, bruchladen, bruchrechnen, buchbindern, ehebrechen, handarbeiten, handhaben, haushalten, hausschlachten, hohnlächeln, hohnlachen, katzbuckeln, kielholen, lobhudeln, lustwandeln, moorbaden, nachtwandeln, notlanden, notschlachten, notwassern, radebrechen, rechtfertigen, sackhüpfen, sandstrahlen, schlafwandeln, schlussfolgern, schutzimpfen, schweifwedeln, seilhüpfen, seilspringen, seiltanzen, strafversetzen, wattwandern, wellenreiten, wetteifern, wetterleuchten, wettlaufen, wettturnen, zweckentfremden

Eingeschränkt trennbare Zusammensetzungen

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gewährleisten

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Einen Sonderfall bildet das Verb gewährleisten. Wenn es mit einem Akkusativobjekt einherkommt, ist es untrennbar und folgt demselben Muster wie die vorgenannten Verben.[6]

Beispiel: Wir gewährleisten Ihre volle Zufriedenheit.

Wenn dagegen ein Objekt mit „für“ folgt, wird „Gewähr“ groß und getrennt geschrieben.

Beispiel: Wir leisten Gewähr für Ihre volle Zufriedenheit.

staubsaugen, danksagen

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Einen weiteren Sonderfall bildet das Verb staubsaugen bzw. Staub saugen. Laut Duden sind beide Schreibweisen gleich gut.[7] Freilich handelt sich hier um zwei verschiedene Wörter mit jeweils eigener Grammatik.

Beispiel: er staubsaugt, aber: er saugt Staub; sie staubsaugte, aber: sie saugte Staub; wir haben (den Teppich) gestaubsaugt, aber: wir haben Staub gesaugt; um zu staubsaugen, aber: um Staub zu saugen.

Das Verb danksagen bzw. Dank sagen folgt demselben Muster wie staubsaugen/Staub saugen. Die Schreibweise danksagen ist allerdings selten und wird fast ausschließlich in religiösen Kontexten verwendet.

Trennbare Zusammensetzungen

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Paradigma: leidtun

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Bei einigen zusammengesetzten Wörtern wird das Substantiv, wenn es aus grammatischen Gründen getrennt steht, immer kleingeschrieben.

Beispiel: leidtun; es tut uns leid
Nach demselben Muster: heimführen, heimkommen, nottun, standhalten, stattfinden, stattgeben, statthaben, wehtun

Paradigma: haltmachen

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Bei einer weiteren Gruppe zusammengesetzter Verben empfiehlt der Duden Klein- und Zusammenschreibung, lässt daneben aber auch Getrenntschreibung zu, wobei das getrennt stehende Substantiv großgeschrieben werden muss. Wenn das Substantiv aus grammatischen Gründen getrennt steht, empfiehlt der Duden, es klein zu schreiben; Großschreibung ist aber zulässig.

Beispiel: haltmachen (auch: Halt machen); die Karawane machte halt (auch: machte Halt)
Nach demselben Muster: kopfstehen, maßhalten, wundernehmen

Paradigma: achtgeben

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Das Verben achtgeben und achthaben folgen weitgehend dem Muster von Verben wie haltmachen. Wenn das Substantiv aus grammatischen Gründen getrennt steht, gelten hier jedoch zwei Sonderregeln:

Wenn das Substantiv von einem Adverb begleitet wird, ist die Kleinschreibung zwingend.

Beispiel: sehr acht geben, genau acht geben

Wenn es von einem Adjektiv begleitet wird, ist umgekehrt Großschreibung zwingend.

Beispiel: große Acht geben, geben Sie allergrößte Acht!

Paradigma: brustschwimmen

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Bei einer weiteren Gruppe von zusammengesetzten Verben empfiehlt der Duden Klein- und Zusammenschreibung, lässt daneben aber auch Getrenntschreibung zu, wobei das Substantiv großgeschrieben werden muss. Wenn das Substantiv aus grammatischen Gründen getrennt steht, muss es auf jeden Fall großgeschrieben werden.[8]

Beispiel: brustschwimmen (auch: Brust schwimmen); ich bin brustgeschwommen (auch: Brust geschwommen); aber nur: er schwimmt Brust
Nach demselben Muster: delfinschwimmen, rückenschwimmen, seitenschwimmen

Zusammensetzungen aus Substantiv und Partizip

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Partizipien werden ‒ außer bei substantivischer Verwendung (z.B. die Kriegsgefangenen) ‒ auch dann kleingeschrieben, wenn sie mit einem Substantiv verschmolzen sind.

Beispiele (Partizip Perfekt): angstbesetzt, angsterfüllt, armamputiert, blumengeschmückt, blutverschmiert, börsennotiert, computergestützt, eisgekühlt, fleischgeworden, fluchbeladen, folienverpackt, formvollendet, gebauchpinselt, gelackmeiert, gramgebeugt, grasüberwachsen, handgearbeitet, handgeschrieben, handgestrickt, holzverkleidet, kriegsgefangen, kriegsversehrt, krisengeschüttelt, leckgeschlagen, leidgeprüft, maschinegeschrieben, maschinengestrickt, mondbeschienen, moosbewachsen, naturbelassen, nebelverhangen, neiderfüllt, ölverschmiert, pensionsberechtigt, pflichtvergessen, schneebedeckt, schockgefroren, sonnengebräunt, spannungsgeladen, sturmerprobt, sturmgepeitscht, tränenüberströmt, videoüberwacht, windgeschützt, wutverzerrt
Beispiele (Partizip Präsens): abendfüllend, abscheuerregend, angsterregend, appetitanregend, atemberaubend, aufsehenerregend, bahnbrechend, bahnlagernd, berufsbildend, besitzanzeigend, besorgniserregend, blutsaugend, chromblitzend, diensthabend, dienstleistend, diensttuend, durststillend, ekelerregend, entsetzenerregend, epochemachend, faserschonend, federführend, fleischfressend, frostklirrend, fruchtbringend, fruchttragend, furchterregend, geschäftsführend, gesetzgebend, gewinnbringend, grauenerregend, händeringend, herzzerreißend, insektenfressend, kostendeckend, kostensenkend, kostensparend, kräfteraubend, kräfteschonend, kräftesparend, kraftraubend, kraftsparend, krebserregend, laubtragend, leidtragend, markdurchdringend, markerschütternd, marktführend, menschenverachtend, mitleiderregend, nachtschlafend, nervenaufreibend, ordnungsliebend, pflanzenfressend, platzsparend, postwendend, raumsparend, rechtsuchend, ruhestörend, schalldämmend, schaudererregend, schleimlösend, schmerzstillend, schmutzabweisend, schreckenerregend, schweißtreibend, schwindelerregend, spritsparend, staunenerregend, stellvertretend, stirnrunzelnd, studienbegleitend, tonangebend, türenknallend, vertrauenerweckend, wachhabend, zähneknirschend, zeitraubend, zeitsparend
Anmerkung: Bei vielen festen Verbindungen aus Substantiv und Partizip Präsens lässt der Duden seit der aktuellen 25. Auflage zwar Zusammenschreibung zu, empfiehlt jedoch Getrenntschreibung (z.B. Erfolg versprechend, Handel treibend, Musik liebend, Rat suchend).

Bei einigen zusammengesetzten Partizipien, die grundsätzlich zusammengeschrieben werden, wird Getrenntschreibung zwingend, sobald der Substantiv-Bestandteil tatsächlich substantivisch benutzt wird. Beispiele:

Ableitungen aus Substantiven und Eigennamen

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Verben werden auch dann kleingeschrieben, wenn sie aus Substantiven abgeleitet sind.

Beispiele: adressieren, beackern, befingern, beherzigen, benoten, beurlauben, büffeln, fernsehen, fesseln, filmen, fischen, flirten, flöten, fruchten, gespenstern, gurken, haaren, hageln, herbsteln, kalben, kurbeln, landen, löffeln, lotsen, meißeln, orten, pinseln, posaunen, salzen, schaufeln, scheren, schlängeln, stempeln, sticheln, telefonieren, thronen, torpedieren, trompeten, umarmen, umgarnen, verdonnern

Auch Verben, die aus Eigennamen abgeleitet sind, werden kleingeschrieben.

Beispiele: barzeln, beckmessern, berlinern, gaucken, hamburgern, hartzen, hegeln, heideggern, kneippen, lumbecken, rilken, röntgen, sächseln, schanghaien, schwäbeln
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Einzelnachweise

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  1. Duden, 25. Auflage, S. 508, 511, 516, 1045
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Deutsche Rechtschreibung: Regeln, § 57
  3. Deutsche Rechtschreibung: Regeln, § 55
  4. Deutsche Rechtschreibung: Regeln, § 60
  5. Vgl. Groß- und Kleinschreibung von Adjektiven; Deutsche Rechtschreibung: Regeln, § 64
  6. Duden Rechtschreibung, 25. Auflage, 2009, S. 488
  7. Duden Rechtschreibung, 25. Auflage, 2009, S. 1018
  8. Deutsche Rechtschreibung: Regeln, § 33