Singular Plural
Nominativ das Loch die Löcher
Genitiv des Lochs
des Loches
der Löcher
Dativ dem Loch
dem Loche
den Löchern
Akkusativ das Loch die Löcher
 
[1] ein Loch im Boden
 
[1] ein Loch im Zahn, verursacht durch Karies
 
[1] einen Faden durchs Loch fädeln
 
[1] Ein Loch in einem Fahrradschlauch findet man unter Wasser.
 
[2] ein Loch, in dem keiner leben möchte
 
[7] In dieses Loch muss beim Golfen der Ball eingelocht werden

Worttrennung:

Loch, Plural: Lö·cher

Aussprache:

IPA: [lɔx]
Hörbeispiele:   Loch (Info),   Loch (Österreich) (Info)
Reime: -ɔx

Bedeutungen:

[1] Stelle in einer homogenen Masse, an der Substanz fehlt
[a] Physik: Defektelektron
[2] abwertend: kleiner, dunkler Wohnraum oder Wohnung
[3] umgangssprachlich: Justizvollzugsanstalt, Gefängnis
[4] umgangssprachlich, abwertend: für After, Mund oder auch Vagina
[5] umgangssprachlich: Bett, Kinderbett
[6] umgangssprachlich: Tür, Fenster
[7] das Ziel beim Golfspiel
[8] figurativ, Finanzen, Wirtschaft, Politik: eine Situation mit höheren Ausgaben als Einnahmen; ein nicht gedeckter Fehlbetrag; ein Defizit
[9] figurativ: etwas Fehlendes, was eigentlich da sein sollte, beispielsweise eine fehlende oder nicht vorhandene Erinnerung
[10] Wald- oder auch Feuchtgebiet innerhalb von Flurnamen

Herkunft:

mittelhochdeutsch loch, althochdeutsch loh, germanisch *luka-n „Schluss, Verschluss“, abgeleitet von dem germanischen Verb *lûk-a- „verschließen“, belegt seit dem 8. Jahrhundert[1]

Synonyme:

[1] Bohrung, Grube
[1a] Elektronenfehlstelle
[2] Höhle
[3] Gefängnis, Knast

Sinnverwandte Wörter:

[1] Höhle, Mulde, Öffnung, Vertiefung

Verkleinerungsformen:

Löchlein

Unterbegriffe:

[1] Armloch, Astloch, Einschlagloch, Einstiegsloch, Eisloch, Erdloch, Felsloch, Feuerloch, Flugloch, Guckloch, Knopfloch, Luftloch, Mauerloch, Ohrloch, Pflanzloch, Pfostenloch, Rauchloch, Schlagloch, Schlammloch, Schlupfloch, Sonnenloch, Wasserloch
[2] Drecksloch, Kellerloch
[4] Arschloch
[6] Seelenloch
[8] Steuerschlupfloch
[9] Zeitloch

Beispiele:

[1] In den Zeiten geringeren Wohlstandes wurden die Löcher in den Socken noch gestopft.
[1] „Dieses Loch im Strumpf muss gestopft werden. Zeig mal her, ich mach' das.“
[1] Die Sandwespen benutzen Löcher in der Uferböschung als Behausung.
[1] Stundenlange Staus, Löcher in den Fahrbahnen und marode Brücken: Deutschlands Straßen "verrotten", warnen Lobbyverbände, Wissenschaftler und Politiker einstimmig. Doch wer soll die Reparaturen bezahlen?[2]
[1] Erst wenn sich die ersten Löcher in seinen Zähnen schmerzhaft bemerkbar machen, wird die Einsicht kommen, dass die heimlich unter der Bettdecke gegessenen Bonbons doch besser in der Tüte geblieben wären.[3]
[1] Durch die hochpräzise gebohrten winzigen Löcher wird das Benzin bei einem sehr hohen Druck von fast 1000 bar im Motorraum zerstäubt.[4]
[1a] „Als Defektelektron, Elektronenfehlstelle oder Loch wird der (gedachte) positive bewegliche Ladungsträger in Halbleitern bezeichnet und stellt die äquivalente Beschreibung des Fehlens eines (realen) Valenzelektrons dar.“[5]
[2] In dieses Loch ziehe ich nicht ein.
[3] Und er kam auf direktem Wege wieder ins Loch.
[4, 6] Mach's Loch zu!
[5] Nun aber ab ins Loch!
[8] Obwohl Präsident Lukaschenko noch vor kurzem vor weiteren Schulden warnte, hat die Regierung neue Kredite beantragt. Diese würden aber nur Löcher im Staatsetat stopfen, meinen Kritiker und fordern Wirtschaftsreformen.[6]
[9] Die Kinder, die sich leichter mit Erregern infizieren, haben in ihrer Immunabwehr "Löcher". Dadurch sind sie für bestimmte Erreger besonders anfällig.[7]
[9] „Es gibt diese Augenblicke, wo man in ein Loch der Sinnlosigkeit stürzt und überlegt, ob nicht alles vertan ist, ob das, was man macht, ein falscher Weg ist.“[8]
[10]

Redewendungen:

aus dem letzten Loch pfeifen
in ein Loch fallen
jemandem ein Loch in den Bauch fragen
jemandem Löcher in den Bauch fragen
saufen wie ein Loch
sich ein Loch in den Bauch ärgern
Löcher in die Luft starren
Loch in den Kopf bohren
Astronomie: Schwarzes Loch

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] ein Loch bohren, ein Loch flicken, ein Loch graben, ein Loch klafft, ein Loch stanzen, ein Loch stechen, von einem Loch verschluckt werden, ein Loch zunähen, ein Loch zuschütten
[1] ein Loch im Asphalt, ein Loch in der Erde, Löcher im Käse, ein Loch in der Mauer, Sport, Fußball: ein Loch im Platz, ein Loch in der Straßendecke, ein Loch im Strumpf, ein Loch im Zahn haben, ein Loch im Zaun
[1] ein faustgroßes Loch, ein gestanztes Loch, ein gewaltiges Loch, ein gigantisches Loch, ein großes Loch, ein gähnendes Loch, ein häßliches Loch, ein klaffendes Loch, ein kleines Loch, ein kreisrundes Loch, ein ovales Loch, ein riesiges Loch, ein rundes Loch, ein tiefes Loch, ein winziges Loch
[1, 8] ein Loch stopfen, ein Loch vergrößern
[2] ein dunkles Loch, ein finsteres Loch
[2] in einem Loch hausen
[3] ins Loch kommen
[7] das achtzehnte Loch, das neunzehnte Loch (=die Theke im Clubhaus)
[8] ein Loch im Bundeshaushalt (feststellen), ein Loch im Etat (haben), ein Loch im Haushalt (haben), ein Loch in der Kasse (haben), ein Loch im Portemonnaie (haben), ein Loch in der Rentenkasse (haben), ein Loch im Staatshaushalt (haben), ein Loch in der Zahlungsbilanz
[8] ein Loch tut sich auf
[9] ein Loch des Vergessens, in einem Loch der Verzweiflung sein

Wortbildungen:

lochen, Locher, löcherig, Lochkamera, Lochkarte, Lochmaschine, löchrig, Lochstickerei, Lochstreifen, Lochung, Lochzange
Funkloch, Ozonloch, Rattenloch, Rollloch, Sicherheitsloch, Sommerloch, Wurmloch

Übersetzungen

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[1, 3] Wikipedia-Artikel „Loch
[10] Wikipedia-Artikel „Loch (Flurname)
[1–4, 6] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Loch
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Loch
[1–3] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalLoch
[1–3] The Free Dictionary „Loch
[1–3, 4, 7] Duden online „Loch Oeffnung Raum

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Loch“, Seite 579.
  2. Greta Hamann: Verkehr - Deutschland, die Schlagloch-Republik. In: Deutsche Welle. 23. April 2014 (URL, abgerufen am 29. Juni 2015).
  3. Michael Utz: Deutsch lernen und unterrichten – Arbeitsmaterialien - Sprachbar - Einsichten. Einsichten können gewonnen werden, um zu einer höheren Einsicht zu gelangen: der Erkenntnis. Einsichtslose wollen nicht zur Einsicht kommen. Nicht jeder Einsichtige handelt aber auch einsichtig.. In: Deutsche Welle. (URL, abgerufen am 29. Juni 2015).
  4. Fabian Schmidt: Industrie - Der Sieger: Präzisionsbohrungen - neu erfunden. Ultrakurzpulslaser bearbeiten Metalle, Glas oder Kunststoffe feiner als je zuvor. Ihr Trick: Sie zerstückeln den Lichtstrahl in winzige Scheibchen. Dafür haben die Erfinder den Deutschen Zukunftspreis erhalten. In: Deutsche Welle. 4. Dezember 2013 (URL, abgerufen am 29. Juni 2015).
  5. Wikipedia-Artikel „Defektelektron“ (Stabilversion)
  6. Fokus Osteuropa - Belarus stopft Löcher mit Milliarden-Krediten. In: Deutsche Welle. 1. März 2011 (URL, abgerufen am 29. Juni 2015).
  7. Gudrun Heise: Forschung - Robert-Koch-Preis für zwei Immunologen. Sie forschen auf dem gleichen Gebiet. Jetzt teilen sich zwei Immunologen den Robert-Koch-Preis 2014: Jean-Laurent Casanova und Alain Fischer. Was genau haben sie herausgefunden?. In: Deutsche Welle. 14. November 2014 (URL, abgerufen am 29. Juni 2015).
  8. Thomas Leinkauf: Ich möchte die schönen Frauen betören. Berliner Zeitung, Berlin 23.07.2005
Singular Plural
Nominativ der Loch die Lochs
Genitiv des Lochs der Lochs
Dativ dem Loch den Lochs
Akkusativ den Loch die Lochs

Worttrennung:

Loch, Plural: Lochs

Aussprache:

IPA: [lɔx]
Hörbeispiele:   Loch (Info)
Reime: -ɔx

Bedeutungen:

[1] See in Schottland oder Irland

Herkunft:

von gleichbedeutend schottisch loch → en, dieses von altirisch loch → sga, verwandt mit lateinisch lacus → laSee“; vergleiche Lagune[1]
siehe auch Irlandenglisch lough → en

Beispiele:

[1] Loch Ness liegt in Schottland.

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Loch (Gewässer)
[1] Duden online „Loch See Fjord

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 821.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Goch, Joch