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Auf dieser Seite finden sich Hinweise dazu, was unter dem Baustein {{Herkunft}} einzutragen ist und wie dies formatiert und formuliert werden kann. Zudem werden neben einigen Quellen für die Herkunftsangaben auch ein paar beispielhafte Einträge aufgelistet.

Position des Textbausteins in der Formatvorlage Bearbeiten

Position in der Formatvorlage

Inhalte, die unter dem Baustein einzutragen sind Bearbeiten

Wenn bei Haupteinträgen, nicht also bei flektierten Formen, die Herkunft nicht eingetragen ist, kann {{QS Herkunft|fehlt}} eingesetzt werden. Bezüglich der Inhalte die Herkunft betreffend muss zwischen Lemmata, die aus einem einzelnen Wort bestehen, und solchen, die aus mehreren Wörtern bestehen, unterschieden werden:

Einzelwort-Lemmata Bearbeiten

Bei Einzelwörtern ist unter „Herkunft“ in erster Linie die Etymologie zu verstehen. Es ist also anzugeben, welches Ursprungswort oder welche Vorformen (Etyma) dem betreffenden Lemma zugrunde liegen, und gegebenenfalls, wie dieses sich entwickelt hat. Auch können hier fremdsprachliche (Ur-)Verwandte, die denselben Ursprung haben, aufgelistet werden.
Letztlich ist Herkunft jedoch nicht gleichbedeutend mit Etymologie, woraus sich ergibt, dass auch allgemeinere Angaben zur Wortgeschichte (z. B. Lautentwicklung, Erstdatierung, Benennungsmotiv) hier ihren Platz haben. So kann ausgeführt werden, welche Interdependenzen beispielsweise zwischen Wortgeschichte und Bedeutungswandel bestehen. Ein Beispiel für eine Herkunftsbeschreibung einschließlich einer Wortgeschichte im weiteren Sinne ist KETZER.
Weiterhin ist es möglich, dass einander widersprechende Angaben zur Herkunft gemacht werden. In solch einem Fall sind alle Ansichten darzulegen. Manchmal lässt sich nicht mit letzter Gewissheit sagen, woher ein Wort stammt, und dann ist es das Beste, alle Möglichkeiten aufzuzählen, um die Leser so umfassend, wie es geht, zu informieren.
Schließlich kann es sein, dass sich Informationen zur Herkunft finden lassen, die ausdrücklich als nicht korrekt oder als unwahrscheinlich ausgewiesen werden (etwa, weil die Forschung heute andere Erkenntnisse hat als noch vor einigen Jahren). Dies ist nicht zu ignorieren, sondern darf auch gerne mit dem entsprechenden Hinweis versehen in den Eintrag aufgenommen werden, da es sein kann, dass die Leser gerade diesen Ansatz kennen und nicht wissen, dass er falsch ist. Sollten sie dann bei uns nichts dazu finden, entsteht bei ihnen der Eindruck der Lückenhaftigkeit. Dieser kann so vermieden werden. Eine sehr umfangreiche Herkunftsangabe, bei der verschiedene mittlerweile verworfene Ansätze genannt werden, ist bei URTE zu finden.

Mehrwort-Lemmata Bearbeiten

Lemmata, die aus Mehrwort-Wendung bestehen, sind meistens Redewendungen und Sprichwörter. Es gibt aber auch sonstige Wortverbindungen (Phrasem) wie z. B. HÖHERER BLÖDSINN oder PAZIFISCHER OZEAN. Hier kommt es nicht auf die Herkunft der Einzelwörter an, sondern darauf, wie es zur Entstehung der jeweiligen Zusammensetzung (Kompositum) kam. Ebenso wie bei den Einzelwort-Lemmata kann es auch bei Einträgen zu Mehrwort-Lemmata (Phrasemartikel) ratsam sein, verschiedene Meinungen aufzuzählen und auf falsche Ansätze einzugehen.

strukturelle Herkunftsangaben Bearbeiten

Diese Angaben nach dem Zusatz strukturell: erklären, wie ein Lemma formal entstanden ist, zum Beispiel durch Konversion, oder wie es strukturell zusammengesetzt ist, wenn es selbst eine Ableitung oder ein Determinativkompositum oder auch Kopulativkompositum, Possessivkompositum, präpositionales Rektionskompositum oder Zusammenrückung ist. Eindeutige strukturelle Erläuterungen müssen nicht belegt werden.

Einen guten Einsteig in das Thema Wortbildung bietet das Verzeichnis:Deutsch/Wortbildungen/Übersicht.

Gibt es sowohl eine etymologische als auch eine strukturelle Angabe zur Herkunft, steht die strukturelle abschließend. Beispiel enthaupten:

Herkunft:

etymologisch: von mittelhochdeutsch enthoubeten[1]
strukturell: Ableitung von dem Substantiv Haupt mit dem Präfix ent-

Quellen:

  1. Duden online „enthaupten

Beispiel Dissertation:

Herkunft:

etymologisch: im 16. Jahrhundert von lateinisch dissertātiō → la ‚Erörterung, wissenschaftliche Abhandlung‘ entlehnt[1]
strukturell: Ableitung von dissertieren mit dem Ableitungsmorphem -ation

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Dissertation“, Seite 205.

Quellen für die Herkunftsangaben Bearbeiten

Sofern es sich bei dem jeweiligen Lemma nicht um eine einfache Zusammensetzung (beispielsweise HAFTSTRAFE) handelt, zu der in einem etymologischen Wörterbuch keine Eintragungen zu finden sind und die somit wie im angegebenen Eintrag zu behandeln ist, müssen sämtliche Angaben lückenlos mittels <ref></ref> belegt werden (siehe auch Hilfe:Nachweise). Folgende Werke können hier neben den Standardreferenzen zu Rate gezogen werden (Auswahl):

Deutsch Bearbeiten

Englisch Bearbeiten

Französisch Bearbeiten

Indogermanisch Bearbeiten

  • George E. Dunkel (Hrsg.): Lexikon der indogermanischen Partikeln und Pronominalstämme (LIPP; 2014)
  • Helmut Rix (Hrsg.): Lexikon der indogermanischen Verben (LIV; 2. Auf. 2001)
  • Dagmar S. Wodtko, Britta Irslinger und Carolin Schneider (Hrsg.): Nomina im Indogermanischen Lexikon (NIL; 2008)

Sonstiges Bearbeiten

  • Altgriechisch: Robert Beekes: Etymological Dictionary of Greek (2010)
  • Ido: Quellsprachen in: Luther H. Dyer: Ido-English Dictionary. Isaac Pitman, London 1924 (Abfrage auf kyegupov.org: „Herkunft“) und Marcel Pesch: Dicionario de la 10 000 Radiki di la linguo universala Ido. Editio princeps, Genf 2. August 1964 (eingescannt von Jerry Muelver, 2010, Online: Radikaro Idala (pdf))
  • Latein: Michiel de Vaan: Etymological Dictionary of Latin and the other Italic Languages (2008)
  • Niederländisch: Nicoline van der Sijs: Etymologiebank
  • Türkisch: Sevan Nişanyan: NişanyanSözlük (2002-2016)
    • Online-Auflage von Sevan Nişanyan: Sözlerin soyağacı. çağdaş Türkçenin etimolojik sözlüğü. Adam, Beyoğlu (Istanbul) 2002.
  • Ungarisch: István Tótfalusi: Magyar etimológiai nagyszótár
    • Online-Auflage von István Tótfalusi: Magyar etimológiai nagyszótár. Arcanum Adatbázis, Budapest‎ 2001.
  • Urgermanisch: Guus Kroonen: Etymological Dictionary of Proto-Germanic (2013)

Formatierung Bearbeiten

Die Herkunft wird mit Punkt am Ende versehen und am Anfang großgeschrieben, wenn es sich um einen oder mehrere vollständige Sätze handelt, und ohne Punkt am Ende anfangs kleingeschrieben (außer die Grammatik erfordert Großschreibung), wenn es nicht so ist. Bestehende Angaben können entsprechend dieser Regel geändert werden. Um den Lesern einen guten Überblick über die Herkunftsangaben zu ermöglichen, bietet es sich an, Etyma, Verwandte, erschlossene Ansätze oder andere zitierte Sprachzeichen aus Fremdsprachen oder älteren Sprachstufen kursiv zu setzen. Dadurch bekommen die Inhalte gleich auch optisch eine gewisse Struktur.
Bei fremdsprachlichen oder vorstufigen Sprachzeichen empfiehlt es sich, die Angabe folgendermaßen zu gestalten: Sprachname xyz. Dies sind als Faustregel Sprachen, die beispielsweise ein Alt-, Mittel- oder auch Frühneu- im Namen haben. Bei Sprachen, die noch gesprochen werden, sollten auch zitierte Formen mit einer der Ü-Vorlagen verlinkt werden. Da es aber z. B. ein lateinisches Wikiwörterbuch gibt, soll somit für lateinische Formen die Ü-Vorlage gewählt werden. Das wurde in einem Meinungsbild so entschieden.

Wie die einzelnen Ü-Vorlagen funktionieren und wie sie aufgebaut sind, erfährst du auf der Seite Hilfe:Ü-Vorlagen.

Regelmäßig gehören zu Sprachzeichen auch Übersetzungen, vor allem wenn die zitierte Form eine unterschiedliche Bedeutung als das etymologisierte Lemma hat. Hierbei ist es recht zweckmäßig, diese in Anführungszeichen hinter der jeweiliger Form anzugeben und gegebenenfalls zu verlinken. Wird die Übersetzung in einen Satz integriert, kann sie auch mittels halber oder doppelter Anführungszeichen (‚xyz‘ oder „xyz“) hervorgehoben werden (z. B. das althochdeutsche xyz mit der Bedeutung ‚abc‘/„abc“). Abweichend zu den Regeln der Deutschen Rechtschreibung wird in der Sprachwissenschaft vielfach die halbe ‚xyz‘ empfohlen.[1][2][3][4][5][6][7][8][9][10][11]
Entgegen der Regel bei den meisten anderen Textbausteinen sind bei der Herkunft dem Grundsatz nach keine Nummerierungen vorzunehmen, da die Etymologie höchstwahrscheinlich bei allen Bedeutungen des etymologisierten Lemmas dieselbe ist. Hat ein Lemma sieben Bedeutungen, ist der Herkunftsabsatz also nicht etwa so zu gestalten:

Herkunft:

[1–7] Das Wort leitet sich …

Sondern folgendermaßen:

Herkunft:

Das Wort leitet sich …

Wie bei jeder guten Regel gibt es aber auch hier Ausnahmen:

  1. Das Wort hat in allen Bedeutungen dieselbe Etymologie, aber mindestens eine Bedeutung ist unter ganz besonderen Umständen entstanden. In so einem Fall empfiehlt es sich, wie bei KAPELLE (Passagen zu den Bedeutungen [1, 2] und [3, 4]) vorzugehen und die Angaben mittels Nummerierung möglichst genau einzelnen Bedeutungen zuzuordnen.
  2. Es ist möglich, dass allen Bedeutungen dieselbe Etymologie zugrunde liegt, aber es ist auch nicht ausgeschlossen, dass dies nicht so ist. Die Bedeutung [6] bei KAPELLE] kann ebenso auf die unter [1, 2] dargestellten Vorformen zurückgehen, muss es aber nicht. Genauso verhält es sich auch mit Bedeutung [7]. Zwar weisen die Gebrüder Grimm auf eine andere Etymologie hin, wegen der berechtigten Zweifel an der Richtigkeit ihrer Angaben (siehe oben unter Quellen) muss das aber nicht stimmen. Auch in solchen Zweifelsfällen sollte man einzeln nummerieren, aber keinen völlig neuen Abschnitt anfangen.
  3. Verschiedene Bedeutungen eines Wortes haben gänzlich verschiedene Etymologien. Wie diese Fälle zu behandeln sind, ist unter den Wiktionary-Autoren etwas umstritten. Die eine Meinung geht dahin, in solchen Fällen immer zwei Unterabschnitte anzulegen wie bei BÜCKLING, da es sich bei unterschiedlicher Etymologie um unterschiedliche Wörter handle. Eine andere Ansicht hält es für vertretbar, bei Wörtern mit nur wenigen Bedeutungen und absoluter Formengleichheit nur einen Abschnitt anzulegen und dann bei der Herkunft wiederum zu nummerieren (so geschehen bei PICKELHERING). Konsens dürfte allerdings dahingehend bestehen, dass bei unterschiedlichen Flexionsformen (beispielsweise bei SCHEREN und WEICHEN) auch mehrere Unterabschnitte mit jeweils eigener Etymologie anzulegen sind.
  4. Vornamen: Zahlreiche Vornamen können zugleich von verschiedenen anderen Vornamen abstammen (siehe z. B. CHRISTEL). Hier ist es nicht sinnvoll, für jede Möglichkeit einen Unterabschnitt anzulegen oder mehrere Nummern einzuführen. Alle Möglichkeiten können wie im angegebenen Eintrag aufgezählt werden.

Formulierungshilfen Bearbeiten

Es gibt hier ein Nebeneinander von unterschiedlich detailreichen Herkunftsangaben. Alle sind zugelassen, wenn sie denn korrekt sind. Ausführlichere Darstellungen sind natürlich vorzuziehen. Hier eine Reihe von Beispielen:

aus dem Lateinischen<ref>{{}}</ref>
von lateinisch vitrinus → la „gläsern“, zu lateinisch vitrum → la „Glas“<ref>{{}}</ref>
von lateinisch omnis → laalle, all“<ref>{{}}</ref>
zusammgesetzt aus effektiv und dem Suffix -ität
Ableitung vom Adjektiv letal mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ität
Ableitung des Substantivs vom Adjektiv flexibel mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ität
Ableitung (Suffigierung) vom Adjektiv debil mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ität
Ableitung zum Stamm des Verbs kräftigen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung
Ableitung eines Substantivs zum abgelauteten Stamm des Verbs treten (implizite Ableitung)
Ableitung zu dem Adjektiv schwierig mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -keit
Ableitung des Substantivs (Substantivierung) vom Stamm des Verbs verfrachten mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -er
Ableitung der Verkleinerungsform aus dem Substantiv Tanz, Umlautung und mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -chen
Ableitung (Motion, Movierung) des Femininums aus der männlichen Form Jäger mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -in
Ableitung des Substantivs vom Superlativ bester des Adjektivs gut durch Konversion
Konversion aus dem Infinitiv des Verbs niesen
Determinativkompositum, zusammengesetzt aus Bahn und Hof
Determinativkompositum, zusammengesetzt aus den Substantiven Bahnhof und Gebäude sowie dem Fugenelement -s
Determinativkompositum aus den Substantiven Kraut und Likör sowie dem Fugenelement -er (plus Umlaut)
Determinativkompositum aus dem Verbstamm von trinken und dem Substantiv Geld
Determinativkompositum aus dem Stamm des Verbs nagen und dem Substantiv Tier mit dem Gleitlaut -e-
Determinativkompositum, zusammengesetzt aus der Wortgruppe7 (sieben), Tage“ als Bestimmungswort und Inzidenz als Grundwort
Kopulativkompositum aus den Adjektiven schwarz, weiß und rot
aus dem Präfix tri- und dem Substantiv Milliarde
Derivation (Ableitung) des Substantivs Zwang mit dem Suffix -los
Derivation (Ableitung) zum Substantiv Frühzeit mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ig
Ableitung (Derivation) des Substantivs Albanien mit dem Suffix -isch als Derivatem (Ableitungsmorphem)
Derivation (Ableitung) zum Verb turnen mit dem Präfix vor-
Derivation (Ableitung) zum Verb fahren mit dem Derivatem um-

Beispiele Bearbeiten

An den Herkunftsangaben in den folgenden Einträgen kann man sich beim Erstellen orientieren:

Deutsch:
Altgriechisch:
Englisch:
Französisch:
Italienisch:
Lateinisch:
Polnisch:
Portugiesisch:
Spanisch:
Tschechisch:

Mitarbeit Bearbeiten

Einträge mit unvollständigen Herkunftsangaben werden in den Unterkategorien der Kategorie:Wiktionary:Herkunft unzureichend gesammelt, Einträge mit nicht hinreichend belegten Angaben in den Unterkategorien der Kategorie:Wiktionary:Herkunft unbelegt und Einträge mit fehlenden Herkunftsangaben in den Unterkategorien der Kategorie:Wiktionary:Herkunft fehlt gesammelt. Hilf mit bei der Abarbeitung!

Siehe auch Bearbeiten

Weiterführende Informationen zum Thema „Etymologie“:

  1. Universität Potsdam: Formale Gestaltung eines Essays
  2. Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen: Linguistische Notationskonventionen
  3. Universität Bremen: Linguistische Notationskonventionen
  4. Universität Jena: Anführungszeichen
  5. Sprache und Sprachwissenschaft: Konventionen
  6. Universität Ostrava: Formatierungshinweise
  7. Universität Mainz: Kennzeichnung von Beispielen
  8. Universität Siegen: Formale Richtlinien zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten
  9. Humboldt-Universität zu Berlin: Anführungszeichen
  10. Universität Greifswald: Symbole und Konventionen (nach Joachim Herrgen)
  11. TU Darmstadt: Handreichungen zum Studium der Germanistik