implizite Ableitung (Deutsch)

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starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ implizite Ableitung implizite Ableitungen
Genitiv impliziter Ableitung impliziter Ableitungen
Dativ impliziter Ableitung impliziten Ableitungen
Akkusativ implizite Ableitung implizite Ableitungen
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ die implizite Ableitung die impliziten Ableitungen
Genitiv der impliziten Ableitung der impliziten Ableitungen
Dativ der impliziten Ableitung den impliziten Ableitungen
Akkusativ die implizite Ableitung die impliziten Ableitungen
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ eine implizite Ableitung keine impliziten Ableitungen
Genitiv einer impliziten Ableitung keiner impliziten Ableitungen
Dativ einer impliziten Ableitung keinen impliziten Ableitungen
Akkusativ eine implizite Ableitung keine impliziten Ableitungen

Worttrennung:

im·pli·zi·te Ab·lei·tung, Plural: im·pli·zi·te Ab·lei·tun·gen

Aussprache:

IPA: [ɪmpliˈt͡siːtə ˈaplaɪ̯tʊŋ]
Hörbeispiele:   implizite Ableitung (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Ableitung nur durch lautliche Veränderung des Wortes, ohne Ableitungsmorphem. Gelegentlich wird auch der Wortartwechsel, bei dem nur eine Flexionsendung weggelassen wird ("besuchen" → "Besuch"), als implizite Ableitung verstanden.
[2] Mathematik: eine geniale Erfindung, Funktionen, die sich sträuben, dennoch zu differenzieren

Synonyme:

[1] implizite Derivation
[2] implizites Differenzieren

Gegenwörter:

explizite Ableitung, Konversion

Oberbegriffe:

[1] Ableitung, Wortbildung

Beispiele:

[1] "Schuss" ist mit seinem Vokalwechsel eine implizite Ableitung aus dem Verb "schieß(en)"; ebenso "Kuss" aus "küss(en)". Fälle wie "besuchen" → "Besuch" werden in der Regel nicht als implizite Ableitung, sondern als Konversion angesehen.
[1] „Zur impliziten Ableitung gehören auch Fälle der sogenannten inneren Ableitung…“[1]
[1] „Bei dieser ökonomischen Möglichkeit der impliziten Ableitung wird anders als bei der expliziten Ableitung die Form des Neuworts nicht durch ein erkennbares Wortbildungsmorphem (Derivatem …) erweitert.“[2]
[1] „Die implizite Ableitung, ein freies Morphem oder eine Morphemverbindung ohne Ableitungssuffix, geht als Ganzes in formaler und semantischer Hinsicht von einem anderen freien Morphem oder von einer Morphemverbindung, und zwar einem Verb, aus.“[3]
[2] „In dieser Schreibweise lässt sich die Formel für die implizite Ableitung recht gut merken, denn abgesehen vom Minuszeichen wirkt die Formel für die implizite Ableitung, als würde […]“[4]
[2] „Die partielle Ableitung  berechnet man am einfachsten durch implizite Ableitung aus: […]“[5]

Übersetzungen

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[2] Wikipedia-Artikel „Implizite Differentiation
[1] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Implizite Ableitung“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.

Quellen:

  1. Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „Ableitung“. ISBN 3-494-02050-7.
  2. Johannes Erben: Einführung in die deutsche Wortbildungslehre. 3. neubearbeitete Auflage. Erich Schmidt Verlag, Berlin 1975. Seite 27. ISBN 3-503-03038-7. „impliziten“ gesperrt gedruckt.
  3. Rosemarie Lühr: Neuhochdeutsch. Fink, München 1986, Seite 183. ISBN 3-7705-2287-7.
  4. Ingolf Terveer: Mathematik für Wirtschaftswissenschaften. 3. Auflage. UTB, 2013, Seite 198 (Zitiert nach Google Books).
  5. Wikibooks-Buch „Vektoranalysis: Teil III“ (Stabilversion)