fragen (Deutsch) Bearbeiten

Verb Bearbeiten

Person Wortform
Präsens ich frage
du fragst
frägst
er, sie, es fragt
frägt
Präteritum ich fragte
frug
Konjunktiv II ich fragte
früge
Imperativ Singular frag!
frage!
Plural fragt!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gefragt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:fragen

Anmerkung zur Beugung:

Die in der rechtsstehenden Tabelle an zweiter Stelle genannten Formen der Vokaländerung (frägst, frug, früge und so weiter; sogenannte starke Konjugation) werden nur landschaftlich gebraucht, vor allem norddeutsch.[1]

Worttrennung:

fra·gen, Präteritum: frag·te, Partizip II: ge·fragt

Aussprache:

IPA: [ˈfʁaːɡn̩], [ˈfʁaːɡŋ̩]
Hörbeispiele:   fragen (Info),   fragen (Info),   fragen (Info)
Reime: -aːɡn̩

Bedeutungen:

[1] transitiv, meistens mit „nach“, manchmal mit doppeltem Akkusativ, jemanden nach etwas fragen oder jemanden etwas fragen: eine Auskunft erbitten, um eine Auskunft bitten, eine Frage stellen
[2] reflexiv: sich über etwas Gedanken machen

Herkunft:

mittelhochdeutsch: vrāgen → gmh, althochdeutsch: frāgēn → goh, frāhēn → goh (vergleiche niederländisch: vragen → nl, altenglisch: frāgian → ang)[2]. Das Verb ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.[3]

Synonyme:

[1] befragen
[2] überlegen

Gegenwörter:

[1] antworten

Beispiele:

[1] Ich frage nach dem Weg.
[1] Du fragst sie nach der Uhrzeit.
[1] Frag sie nicht zu viele schwierige Dinge.
[1] Er fragt sie, ob sie möchte.
[1] „Dann frägt man nicht mehr, man weiß Bescheid.“[4]
[1] „Viel ist über Herman Van Rompuy gelästert worden. ‚Herman? Wer?‘, fragte eine britische Zeitung, als er EU-Ratspräsident wurde.“[5]
[1] DW-Reporter Ali Almakhlafi wartet auf seinen Rückflug. Er fragt sich, ob die Pilgerfahrt in Mekka sein Bild von Saudi-Arabien verändert hat […][6]
[1] „Noch ehe sie frugen, rückte Skral noch mehr zur Seite, schob mich an den äußersten Rand der Bank, fing an, mit mir Polnisch zu reden, was ich nicht verstand, denn ich ging dort nur acht halbe Tage in die polnische Schule.“[7]
[2] Ich habe mich gefragt, wann du nach Hause kommst.
[2] „Historiker fragen sich, ob Harrison irgendwelche Uhren auseinandergenommen und studiert hat, bevor er daran ging, seine eigene zu bauen.“[8]

Redewendungen:

da darfst du mich nicht fragen
danach fragt doch keiner

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] nach etwas oder jemandem fragen, nach jemandes Alter fragen, als Anleger fragen, nach dem Befinden fragen, nach jemandes Begehr fragen, um Erlaubnis fragen, als Gesprächspartner fragen, nach Gründen fragen, als Gutachter fragen, im Interview fragen, als Krisenmanager fragen, als Laie fragen, sich als Leser fragen, jemanden nach seiner Meinung fragen (  Audio (Info)), nach der Motivation von jemandem fragen, nach dem Namen von jemandem fragen, nach Nebenwirkungen fragen, nach dem Nutzen von etwas fragen, nach dem Preis fragen, auf einer Pressekonferenz fragen, als Psychologe fragen, jemanden um Rat fragen, als Ratgeber fragen, zu Recht fragen, in die Runde fragen, nach dem Sinn von etwas fragen, am Telefon fragen, nach der Uhrzeit fragen, nach Ursachen fragen, nach dem Weg fragen
[1] besorgt fragen, eindringlich fragen, ernsthaft fragen, erstaunt fragen, gezielt fragen, höflich fragen, leise fragen, rhetorisch fragen, ungläubig fragen, verzweifelt fragen
[1] bloß fragen, danach fragen, einmal fragen, jetzt fragen, mal fragen, jemanden nochmals fragen, ohne auch nur zu fragen, reihum fragen,vorher fragen, wiederholt fragen, zuerst fragen
[2] sich am Ende fragen, sich als Zuschauer fragen, sich ehrlich fragen, sich unwillkürlich fragen, sich immer fragen, sich irgendwann fragen, sich manchmal fragen, sich oft fragen, sich plötzlich fragen, sich vielleicht fragen

Wortbildungen:

Adjektive: fraglich
Konversionen: Fragen, fragend, gefragt
Substantive: Frage, Fragealter, Fragebogen, Frager
Verben: abfragen, anfragen, ausfragen, befragen, dazwischenfragen, durchfragen, erfragen, gegenfragen, herumfragen, hinterfragen, nachfragen, rückfragen, rundfragen, überfragen, umfragen, weiterfragen, zurückfragen

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „fragen
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „fragen
[1, 2] Duden online „fragen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalfragen

Quellen:

  1. Hermann Paul: Deutsches Wörterbuch. 10. Auflage. Niemeyer, Tübingen 2002, ISBN 3-484-73057-9, Stichwort „Frage“.
  2. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  3. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Frage“.
  4. Hans Fallada: Bauern, Bonzen und Bomben. Roman. Aufbau, Berlin 2011, ISBN 978-3-7466-2793-9, Seite 456. Erstveröffentlichung 1931.
  5. Bernd Riegert: Europa - "Graue Maus" mit scharfem Verstand. In: Deutsche Welle. 29. Mai 2014 (URL, abgerufen am 3. April 2015).
  6. Ali Almakhlafi: Alis Mekka-Tagebuch - 22.11.2010: Unter Gastarbeitern. In: Deutsche Welle. 22. November 2010 (URL, abgerufen am 3. April 2015).
  7. Janosch: Gastmahl auf Gomera. Roman. Goldmann Verlag, München 1997, ISBN 3-442-30662-0, Seite 22.
  8. Dana Sobel; Berlin Verlag (Herausgeber): Längengrad. Die wahre Geschichte eines einsamen Genies, welches das größte wissenschaftliche Problem seiner Zeit löste. 5. Auflage. Berlin Verlag, Berlin 2005 (Originaltitel: The Illustrated Longitude, übersetzt von Matthias Fienbork, Dirk Muelder), ISBN 3-8270-0364-4, Seite 85

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: ragen, tragen
Anagramme: erfang, Grafen