Singular Plural
Nominativ die Erlaubnis die Erlaubnisse
Genitiv der Erlaubnis der Erlaubnisse
Dativ der Erlaubnis den Erlaubnissen
Akkusativ die Erlaubnis die Erlaubnisse

Worttrennung:

Er·laub·nis, Plural: Er·laub·nis·se

Aussprache:

IPA: [ɛɐ̯ˈlaʊ̯pnɪs]
Hörbeispiele:   Erlaubnis (Info),   Erlaubnis (Info),   Erlaubnis (Österreich) (Info)

Bedeutungen:

[1] Genehmigung von etwas, Einverständnis mit etwas; Bestätigung, dass etwas Bestimmtes getan werden darf
[2] Verwaltungsrecht: Verwaltungsakt, mit dem dem Bürger unter einem präventiven Verbot mit Erlaubnisvorbehalt stehende Vorhaben und Betätigungen gestattet werden, ohne bestimmte Vorhaben oder Betätigungen per se zu verbieten, sondern nur, um der Behörde im jeweiligen Einzelfall die Prüfung darüber zu ermöglichen, ob das Vorhaben oder die Betätigung gegen materielles Recht verstößt

Abkürzungen:

Erl.

Herkunft:

Ableitung eines Substantivs zum Stamm des Verbs erlauben mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -nis; existent seit etwa 1300[1]

Synonyme:

[1] Gestattung, Genehmigung, Zustimmung, Befreiung, Dispens, Einverständnis, Verlaub
[2] Kontrollerlaubnis

Gegenwörter:

[1] Verbot
[2] bei repressiven Verboten mit Befreiungsvorbehalt: Ausnahmebewilligung, Befreiung, Dispens

Oberbegriffe:

[1] Genehmigung
[2] Verwaltungsakt

Unterbegriffe:

[1] Ausgeherlaubnis, Deckerlaubnis, Druckerlaubnis, Einmarscherlaubnis, Einschiffungserlaubnis, Heiratserlaubnis, Landeerlaubnis, Nachdruckerlaubnis, Redeerlaubnis, Spielerlaubnis, Sprecherlaubnis, Starterlaubnis
[2] Arbeitserlaubnis, Aufenthaltserlaubnis, Ausreiseerlaubnis, Ausfuhrerlaubnis, Ausreiseerlaubnis, Ausschankerlaubnis, Auswanderungserlaubnis, Bauerlaubnis, Baugenehmigung, Besuchserlaubnis, Betriebserlaubnis, Durchfuhrerlaubnis, Durchreiseerlaubnis, Einfuhrerlaubnis, Einreiseerlaubnis, Einwanderungserlaubnis, Fahrerlaubnis, Fahrterlaubnis, Gaststättenerlaubnis, Importerlaubnis, Jagderlaubnis, Lehrerlaubnis, Ministererlaubnis, Reiseerlaubnis, Schankerlaubnis, Schlachterlaubnis, Sondererlaubnis, Sondernutzungserlaubnis

Beispiele:

[1] „Niemand darf das ohne gräfliche Erlaubnis. Sie aber haben eine solche Erlaubnis nicht oder haben sie wenigstens nicht vorgezeigt.“[2]
[1] „Aber wir dürfen es nicht, wir müssen auf den Befehl oder wenigstens die Erlaubnis zum Treck warten, die ein bestempeltes Papier ausweist.“[3]
[1] „Die Erlaubnis für Außenlandungen von Motorseglern und Segelflugzeugen, die sich auf einem Überlandflug befinden, gilt als erteilt.“[4]
[1] „Wir begannen wieder zu tanzen, bis schließlich die Erlaubnis zum Fandango kam, zu dem ich mit meiner Partnerin antrat, die ihn wunderbar tanzte und erstaunt war, daß ein Fremder ihn so gut beherrschte.“[5]
[1] Der Eigentümer des Ackers gab uns die Erlaubnis, unser Kunstwerk dort aufzustellen.
[1] Lizzy kann mitkommen nach Rom. Sie hat die Erlaubnis ihrer Mutter.
[2] Bei Vorliegen der Genehmigungsvoraussetzungen besteht auf die Baugenehmigung, die eine Erlaubnis ist, ein Anspruch.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] um Erlaubnis bitten/fragen/nachsuchen; eine Erlaubnis einholen/erteilen/geben/haben/verweigern

Wortbildungen:

Erlaubnistatbestand, Erlaubnisvorbehalt

Übersetzungen

Bearbeiten
[1] Duden online „Erlaubnis
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Erlaubnis
[1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Erlaubnis“ auf wissen.de
[2] Wikipedia-Artikel „Erlaubnis
[2] Hartmut Maurer: Allgemeines Verwaltungsrecht. 17., überarbeitete und ergänzte Auflage. Verlag C.H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-57100-8, § 9 Rn. 51.
[2] wissen.de – Lexikon „Erlaubnis
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalErlaubnis

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Erlaubnis
  2. Franz Kafka → WP: Das Schloß. In: Projekt Gutenberg-DE. Das erste Kapitel (URL).
  3. Christian Graf von Krockow: Die Stunde der Frauen. Bericht aus Pommern 1944 bis 1947. Nach einer Erzählung von Libussa Fritz-Krockow. 11. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München 2000, ISBN 3-421-06396-6, Seite 54. Erstauflage 1988.
  4. Peter Janssen, Klaus Tänzler: Drachenfliegen für Meister. Nymphenburger, München 1989, Seite 184.
  5. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band XI. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 25.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Belarusin