Person Wortform
Präsens ich kacke
du kackst
er, sie, es kackt
Präteritum ich kackte
Konjunktiv II ich kackte
Imperativ Singular kack!
kacke!
Plural kackt!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gekackt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:kacken

Nebenformen:

landschaftlich: kackern

Worttrennung:

ka·cken, Präteritum: kack·te Partizip II: ge·kackt

Aussprache:

IPA: [ˈkakn̩], [ˈkakŋ̩]
Hörbeispiele:   kacken (Info)
Reime: -akn̩

Bedeutungen:

[1] derb: seinen Darm entleeren

Herkunft:

Das seit dem 15. Jahrhundert bezeugte Verb ist ein – auch in nicht indoeuropäischen Sprachen verbreitetes – Lallwort der Kindersprache.[1][2][3] Vermutlich handelt es sich um eine Lautgebärde mit Vertretung des durch die „Darmpresse“ entstehenden Kehlkopflautes durch Tektale, jedoch ist eine Übernahme aus dem Lateinischen der Schülersprache nicht ausgeschlossen.[2] Elementarverwandt sind zum Beispiel lateinisches cacāre → lascheißen‘,[3] griechisches κακκᾶν (kakkan→ grc[3] / κακᾶν (kakan→ grc ‚kacken‘,[4] mittelirisches caccaid → mga[2] und russisches какать (kakatʹ→ ru, man beachte auch (veraltetes) jiddisches קאַקען‎ (YIVOkaken) → yi [5][2] und ungarisches kakalni → hu ‚kacken‘.[1]

Synonyme:

[1] abführen, sich entleeren, Stuhl/Stuhlgang haben
[1] gehoben: seine große Notdurft verrichten/seine Notdurft verrichten
[1] familiär: eine Wurst machen, groß machen
[1] umgangssprachlich verhüllend: einen Haufen machen, machen, sein großes Geschäft erledigen/sein großes Geschäft machen/sein großes Geschäft verrichten/sein Geschäft erledigen/sein Geschäft machen/sein Geschäft verrichten
[1] salopp: sich ausmachen
[1] derb: abkacken, abprotzen, abwursten, ein Ei legen, scheißen, wursten
[1] kindersprachlich: Aa machen, Kacka machen/Kaka machen
[1] fachsprachlich: abkoten, abstuhlen, stuhlen; (Medizin) defäkieren, defäzieren, purgieren; (Zoologie) koten, lösen, versäubern
siehe auch: Verzeichnis:Deutsch/Defäkieren

Gegenwörter:

[1] urinieren
[1] gehoben: seine kleine Notdurft verrichten/seine Notdurft verrichten
[1] verhüllend: sich erleichtern, Wasser lassen
[1] familiär: klein machen, pieseln
[1] umgangssprachlich verhüllend: machen, sein kleines Geschäft erledigen/sein kleines Geschäft machen/sein kleines Geschäft verrichten/sein Geschäftchen erledigen/sein Geschäftchen machen/sein Geschäftchen verrichten/sein Geschäft erledigen/sein Geschäft machen/sein Geschäft verrichten
[1] salopp: pinkeln, schiffen; besonders norddeutsch, mitteldeutsch: strullen; besonders westmitteldeutsch: strunzen
[1] derb: pissen
[1] österreichisch umgangssprachlich: pischen
[1] landschaftlich: lullen; umgangssprachlich: pullern; derb: brunzen
[1] kindersprachlich: Bächlein machen/ein Bächlein machen, Pipi machen; österreichisch: wiescherln; landschaftlich: Rappelchen machen/ein Rappelchen machen, rappeln
[1] besonders fachsprachlich: harnen

Beispiele:

[1] Halt an, ich muss mal kacken.
[1] Ich geh jetzt aufs Klo, kacken.
[1] Ihr Hund hat schon wieder in meinen Vorgarten gekackt.
[1] Bestimmt werde ich mir vor lauter Angst in die Hose kacken.
[1] „Immer war mir das Bild vom Esel neu, der Goldtaler für seinen Herrn kackte.[6]
[1] „Sie kackte und kackte und hatte das Gefühl, dass das Leben aus ihr herauslief und nichts mehr von ihr übrig blieb, sie spürte den Brei an ihrer Hand, an ihrer Haut, weich und warm, sie sank tiefer und immer tiefer und dann war nichts mehr.“[7]
[1] „Ich mußte kacken und hockte mich dazu in eine Kuhle.“[8]
[1] „Ich konnte mir mein Essen selbst zubereiten, in den Busch kacken und mir abends einen Schlafplatz suchen, ohne mit der Wimper zu zucken.“[9]
[1] „Egal wer man ist, jeder muss kacken. Beyoncé muss kacken. Der Papst muss kacken. Die Königin von England muss kacken.[10]

Redewendungen:

[1] kack der Hund drauf![11]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] kacken gehen, müssen

Wortbildungen:

Substantive: Kacka, Kackbratze, Kacke, Kacker, Kackstelze, Kackstuhl
Verben: abkacken, ankacken, bekacken, hinkacken, rumkacken, verkacken
Adjektive: kackendreist

Übersetzungen

Bearbeiten
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „kacken
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „kacken
[1] The Free Dictionary „kacken
[1] Duden online „kacken
[1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „kacken“ auf wissen.de
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „kacken
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalkacken
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „kacken
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1, Stichwort »kacken«, Seite 958.

Quellen:

  1. 1,0 1,1 Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9, Stichwort »kacken«, Seite 420.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort »kacken«, Seite 458.
  3. 3,0 3,1 3,2 Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „kacken
  4. Wilhelm Pape, bearbeitet von Max Sengebusch: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Griechisch-deutsches Handwörterbuch. Band 1: Α–Κ, Band 2: Λ–Ω. 3. Auflage, 6. Abdruck, Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914. Stichwort „κακάω“.
  5. Alexander Harkavy: Yiddish-English Dictionary. With a treatise on Yiddish reading, orthography, and dialectal variations. 6., verbesserte und ergänzte Auflage. Hebrew Publishing Company, New York 1910 (Digitalisat), Stichwort »קאַקען‎«, Seite 297.
  6. Halldór Laxness: Auf der Hauswiese. Roman. Huber, Frauenfeld/Stuttgart 1978 (Originaltitel: Í túninu heima, übersetzt von Jón Laxdal), ISBN 3-7193-0611-9, Seite 36 (Isländische Originalausgabe 1975).
  7. Mirjam Pressler: Malka Mai. Roman. Beltz & Gelberg, Weinheim/Basel 2001, ISBN 978-3-407-80879-0, Seite 254.
  8. Gerhard Henschel: Kindheitsroman. 1. Auflage. Hoffmann und Campe, Hamburg 2004, ISBN 3-455-03171-4, Seite 65.
  9. Markus Maria Weber: Ein Coffee to go in Togo. Ein Fahrrad, 26 Länder und jede Menge Kaffee. 2. Auflage. Conbook Medien, Meerbusch 2016, ISBN 978-3-95889-138-8, Seite 89–90.
  10. Trevor Noah: Farbenblind. 2. Auflage. Karl Blessing Verlag, München 2017 (Originaltitel: Born a Crime: Stories from a South African Childhood, übersetzt von Heike Schlatterer aus dem Englischen), ISBN 978-3-89667-590-3, Seite 59.
  11. Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „kacken“ auf wissen.de

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen:
Levenshtein-Abstand von 1: backen, hacken, klacken, knacken, kracken, lacken, packen, sacken, tacken, zacken