Dieser Eintrag war in der 3. Woche
des Jahres 2018 das Wort der Woche.
Person Wortform
Präsens ich grille
du grillst
er, sie, es grillt
Präteritum ich grillte
Konjunktiv II ich grillte
Imperativ Singular grille!
grill!
Plural grillt!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gegrillt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:grillen
 
[1] ein Mann, der in geselliger Runde grillt

Nebenformen:

schweizerisch: grillieren

Worttrennung:

gril·len, Präteritum: grill·te, Partizip II: ge·grillt

Aussprache:

IPA: [ˈɡʁɪlən]
Hörbeispiele:   grillen (Info)
Reime: -ɪlən

Bedeutungen:

[1] transitiv, intransitiv: (im Freien zumeist in geselliger Runde) etwas bei offener Hitze auf dem Rost garen
[2] intransitiv, reflexiv; scherzhaft: (sich) von der Sonne (ausgiebig, übermäßig) bescheinen lassen; (sich, die Haut oder dergleichen) von der Sonne so stark bräunen, dass eine Hautrötung oder -entzündung hervorgerufen wird
[3] transitiv: jemanden mit (vielen) Fragen hart bedrängen, zusetzen; jemanden einem langen und andauernden Verhör, Kreuzverhör unterziehen; aufdringlich ausfragen

Herkunft:

Es handelt sich um eine seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts bezeugte Entlehnung vom gleichbedeutend englischen to grill → en[1], dies über das französische Wort griller → fr von la grille → fr = der Gitterrost[Quellen fehlen]

Synonyme:

[1, 2] braten
[1] rösten; schweizerisch: bräteln; namibisch: braaien
[2] verbrennen
[3] ausfragen, befragen, verhören, vernehmen

Sinnverwandte Wörter:

[1] barbecuen
[2] bräunen
[3] vernehmen
[3] umgangssprachlich: ausquetschen, bearbeiten, jemanden in die Mangel nehmen, jemanden in die Zange nehmen, weichklopfen, weichkochen
[3] Südafrika (KwaZulu-Natal: Izotscha): festfragen
[3] fachsprachlich (Rechtssprache) einvernehmen
[3] veraltend: inquirieren

Gegenwörter:

[1] brotzeln/brutzeln, braten, dämpfen, dünsten, kochen
[1] süddeutsch: brägeln/bregeln

Oberbegriffe:

[1] rösten
[2] sich sonnen, sonnenbaden
[2] schweizerisch: sünnelen
[3] befragen, (auf jemanden) einreden

Unterbegriffe:

[1] angrillen

Beispiele:

[1] Bei diesem Sommerwetter sollten wir grillen.
[1] „Man ſchneit ſo hinein in die Tragödien. Hat ſich eben noch auf dem Gerichtskorridor mit Kollegen ereifert, ob man die geſtrigen drei Pique ſo oder anders hätte ſpielen ſollen, ob man Tomaten grillen kann, ob René Clair wichtig iſt, dann drückt man die Türklinke herunter und tritt ein in eine fremde Wirklichkeit.“[2]
[1] „Tagtäglich wird hier auf das raffinierteste gekocht, gebraten, gegrillt und gebacken und schließlich serviert.“[3]
[1] „Die im Westen sitzen am Wochenende genau wie wir in ihren kleinen Wochenendhäuschen und trinken Kaffee und grillen und singen Lieder.“[4]
[1] „Ich kenne eine Mutter, die Buchenwald überlebt hat und ihre Tochter nie Schuhe mit Holzsohlen tragen ließ und nie erlaubt, daß man in ihrer Gegenwart Fleisch grillt.[5]
[1] „»Die Markheimer sind ein Pack«, brach es aus ihr heraus, »das ganze Jahr beklagen sie sich, hier sei nichts los, und wenn man einmal etwas auf die Beine stellt, grillen sie lieber Würstchen im Garten!«“[6]
[1] bildlich: „Andere wiederum heizen ihr Auto auf 43 Grad hoch, um die Leute hintendrin regelrecht zu grillen – oder sie brüllen in ihr Handy, um das Radio zu übertönen.“[7]
[2] „Selbst im Urlaub will die FDP künftig ihre Kunden nicht aus dem Griff lassen. Im Mittelmeer, wo die Deutschen in der Sonne grillen, möchte sie einen Piratensender aufbauen, der vom offenen Meer aus die Küsten bestrahlt: mit Musik.“[8]
[2] „An den goldenen Stränden der Provinz Málaga, wo Charter-Touristen und Schickeria grillen, fielen schon 500 Häuser und Hütten den Abbruchmaschinen des Ministeriums für öffentliche Bauten (Mopu) zum Opfer.“[9]
[2] „Bei bis zu 33 Grad Celsius zeigten jedoch wenige der 8000 Freibad-Besucher Interesse, sich im Sand der Anlage die Füße zu grillen.[10]
[2] „Ein Sonnenanbeter war er nie gewesen. Er konnte nicht nachvollziehen, wieso man sich stundenlang grillen ließ.“[11]
[3] „Zeugenaussagen können Schimären sein. Indizien haben oft mehr Beweiskraft. Da ist es nicht nur das Recht der Verteidiger, Zeugen regelrecht zu grillen, es ist ihre Pflicht.“[12]
[3] „Woche um Woche grillten sie Barbie: Wer waren seine Kontaktleute im Ellersieck-Netz gewesen, wie war er ‚Selection Board‘ entkommen, wer hatte ihm auf der Flucht geholfen?“[13]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Bratwürste, Fisch, Gemüse, Hähnchen, Steaks grillen; am Lagerfeuer grillen; auf dem Balkon, der Terrasse grillen; im Garten, Park grillen
[2] (sich) stundenlang in der Sonne grillen; sich (von der Sonne) grillen lassen; sich die Füße im Sand grillen
[3] jemanden (bei einer Anhörung, vor Gericht, im Zeugenstand) grillen

Wortbildungen:

durch Konversion: grillend; Grillen; im weitergefassten Sinne einer Konversion: gegrillt; Gegrilltes, Griller, Grillerei
Grillabend, Grillanzünder, Grillbeschleuniger, Grillfest, Grillhaus, Grillhütte, Grillkohle, Grillparty, Grillplatz, Grillsoße

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „grillen
[1, 3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „grillen
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „grillen
[1–3] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – Fremdwörterbuch „Grill, grillen
[1] The Free Dictionary „grillen
[1–3] Duden online „grillen (rösten, braten, zubereiten)
[*] Duden online „grillen (schmollen, launisch sein)
[1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „grillen“ auf wissen.de
[1] Wahrig Fremdwörterlexikon „grillen“ auf wissen.de
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „grillen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalgrillen
[1] Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0, Stichwort »grillen«, Seite 338.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »grillen«, Seite 528.
[1–3] Hans Schulz, Otto Basler: Deutsches Fremdwörterbuch. 2. völlig neubearbeitete Auflage. 6. Band: Gag – Gynäkologie, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2008, ISBN 978-3-11-019457-9, DNB 990069575 (neubearbeitet im Institut für Deutsche Sprache unter der Leitung/Redaktion von Gerhard Strauß bis 2006 und Herbert Schmidt seit 2006), Stichwort »Grill, grillen«, Seite 579–580 (Beispiele zum Lemma auf Seite 581–582).
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 10., aktualisierte Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Zürich 2010, ISBN 978-3-411-04060-5, DNB 1007274220, Stichwort »grillen«, Seite 396.
[1] Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »grillen«.
[1, 2] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1, Stichwort »grillen«, Seite 757.

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „grillen
  2. Z—i: Kann man Tomaten grillen? Aus den Berliner Gerichten. In: Voſſiſche Zeitung. Berliniſche Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen. Nummer 372, 9. August 1931, Seite [7] (Morgen-Ausgabe; URL, abgerufen am 20. November 2017).
  3. Hilde Hoff: Die Akademie der Köche und Kellner. In: DIE ZEIT. Nummer 13, 1. April 1954, ISSN 0044-2070, Seite 2 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 20. November 2017).
  4. Kerstin Jentzsch: Seit die Götter ratlos sind. Roman. Heyne Verlag, München 1996, ISBN 3-453-09954-0, Seite 79.
  5. Herta Müller: Der König verneigt sich und tötet. Carl Hanser Verlag, München/Wien 2003, ISBN 3-446-20353-2, Seite 144.
  6. Martin Suter: Lila, Lila. Roman. Diogenes, Zürich 2004, ISBN 978-3-257-06386-8, Seite 139.
  7. Christian Mayer: Das Glück liegt auf der Straße. In: Süddeutsche Zeitung. 27. Januar 2010, ISSN 0174-4917, Seite 9.
  8. Grüße vom Meer. In: DER SPIEGEL. Nummer 28, 9. Juli 1973, ISSN 0038-7452, Seite 24 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 19. November 2017).
  9. Schutz vor Bauwahn. In: DER SPIEGEL. Nummer 20, 15. Mai 1989, ISSN 0038-7452, Seite 187 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 19. November 2017).
  10. Michael Ferber: Trendsportarten lagen beim Kreisspielfest in Seligenstadt in der Publikumsgunst ganz vorne. In: Frankfurter Rundschau. 23. Juni 1998, Seite 2.
  11. Thomas Glavinic: Die Arbeit der Nacht. Roman. Carl Hanser Verlag, München/Wien 2006, ISBN 3-446-20762-7, Seite 84.
  12. Michael Schwellen: Schwarzes Loch in Roulettenburg. Wo Wahrheit und Unwahrheiten vermischt werden. In: DIE ZEIT. Nummer 32, 2. August 1985, ISSN 0044-2070, Seite 52 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 19. November 2017).
  13. Heinz Höhne: Der Schlächter von Lyon. Klaus Barbie und die französische Kollaboration (Ⅳ). In: DER SPIEGEL. Nummer 22, 25. Mai 1987, ISSN 0038-7452, Seite 189 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 19. November 2017).
Präsens Präteritum
1. Person Singular gril grilde
2. Person Singular grilt grilde
3. Person Singular grilt grilde
Plural grillen grilden
Konjunktiv Singular grille
Imperativ Singular gril!
Partizip grillend gegrild

Worttrennung:

gril·len, Präteritum: gril·de, Partizip II: ge·grild

Aussprache:

IPA: [ˈɣrɪ.lə], [ˈɣrɪ.lən]
Hörbeispiele:   grillen (Info)

Bedeutungen:

[1] (im Freien zumeist in geselliger Runde) etwas bei offener Hitze auf dem Rost garen

Herkunft:

Bei dem Wort handelt es sich um eine seit 1961 bezeugte Entlehnung des englischen Verbs to grill → en.[1]

Synonyme:

[1] grilleren

Oberbegriffe:

[1] roosteren

Unterbegriffe:

[1] steengrillen

Beispiele:

[1] Wij grillen de lekkerste eigengemaakte burgers.
Wir grillen die leckersten hausgemachten Burger.

Übersetzungen

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[1] Van Dale Onlinewoordenboek: „grillen
[1] uitmuntend Wörterbuch Niederländisch-Deutsch: „grillen

Quellen:

  1. etymologiebank.nl (Datenbank niederländischer und afrikaanser etymologischer Wörterbücher): „grillen
Präsens Präteritum
1. Person Singular gril grilde
2. Person Singular grilt grilde
3. Person Singular grilt grilde
Plural grillen grilden
Konjunktiv Singular grille
Imperativ Singular gril!
Partizip grillend gegrild

Worttrennung:

gril·len, Präteritum: gril·de, Partizip II: ge·grild

Aussprache:

IPA: [ˈɣrɪ.lə], [ˈɣrɪ.lən]
Hörbeispiele:   grillen (Info)

Bedeutungen:

[1] intransitiv; veraltet: jemanden Grauen, Grausen, einen Schauder empfinden lassen

Herkunft:

Das Wort ist seit 1561 bezeugt und womöglich aus rillen → nl gebildet; eine Verbindung zu Wörtern wie gruwen → nl und griezelen → nl mit gr-Anlaut ist jedoch ebenso möglich.[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] griezelen, gruwen, huiveren, rillen

Beispiele:

[1] Mij grilt.
Mir/Mich graut.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] van, voor iets grillen

Übersetzungen

Bearbeiten
[1] Woordenboek der Nederlandsche Taal: „grillen

Quellen:

  1. etymologiebank.nl (Datenbank niederländischer und afrikaanser etymologischer Wörterbücher): „grillen

Worttrennung:

gril·len

Aussprache:

IPA: [ˈɣrɪ.lə], [ˈɣrɪ.lən]
Hörbeispiele:   grillen (Info)

Grammatische Merkmale: