Singular Plural
Nominativ die Bratwurst die Bratwürste
Genitiv der Bratwurst der Bratwürste
Dativ der Bratwurst den Bratwürsten
Akkusativ die Bratwurst die Bratwürste
 
[1] Gegrillte Bratwürste

Worttrennung:

Brat·wurst, Plural: Brat·würs·te

Anmerkung zur Aussprache:

Im oberdeutschen Sprachraum ist (umgangssprachlich) auch bei allen Ableitungen von Wurst die Aussprache […ʃt…] üblich.[1]

Aussprache:

IPA: [ˈbʁaːtˌvʊʁst]
Hörbeispiele:   Bratwurst (Info),   Bratwurst (Info)
Reime: -aːtvʊʁst

Bedeutungen:

[1] eine Wurst zum Braten oder Grillen
[2] regional: geräucherte Rohwurst aus rohem, grobem Brät, die kalt gegessen oder in Wasser erwärmt wird

Herkunft:

mittelhochdeutsch/althochdeutsch (Handschrift 12. Jahrhundert) brātwurst, „mit Fleisch gefüllte Wurst“[2]
Der Bestandteil Brat- des Wortes Bratwurst geht auf das althochdeutsche brāto und das mittelhochdeutsche brāte zurück. Beides hieß ‚schieres, reines Fleisch‘. Eigentlich war eine Bratwurst also eine Fleischwurst. Später dann veränderte sich die Bedeutung von brāte in Anlehnung an braten hin zu ‚gebratenem Fleisch‘.[3]

Gegenwörter:

[1] Brühwurst: Bockwurst, Knackwurst, Frankfurter, Wiener

Verkleinerungsformen:

[1] Bratwürstchen

Oberbegriffe:

[1, 2] Würstchen, Wurst, Fleischware, Speise, Nahrungsmittel, Lebensmittel

Unterbegriffe:

[1] Currywurst, Geflügelbratwurst, Grillwürstchen, Hotdog, Kalbsbratwurst, Merguez, Meterbratwurst, Rostbratwurst, Thüringer

Beispiele:

[1] Eine Bratwurst, bitte!
[1] Von dem Mäuschen, Vögelchen und der Bratwurst (Brüder Grimm)
[1] „Stattdessen aßen wir an einem Imbissstand eine Bratwurst, und die Bratwurst schmeckte sehr gut, und es gab Schrippen dazu, die auch sehr gut schmeckten.“[4]
[2] Zu einer zünftigen Brotzeit gehört eine geräucherte Bratwurst.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Bratwurst essen, grillen, braten

Wortbildungen:

Bratwurstbude, Bratwurststand

Entlehnungen:

englisch: bratwurst

Übersetzungen

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[1, 2] Wikipedia-Artikel „Bratwurst
[*] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Bratwurst
[*] Goethe-Wörterbuch „Bratwurst
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Bratwurst
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBratwurst
[1, 2] Hermann Fischer, Wilhelm Pfleiderer: Schwäbisches Wörterbuch. In 6 Bänden. Laupp, Tübingen 1904–1936, DNB 560474512: „Bratwurst“, Band 1, Seite 1361.

Quellen:

  1. Ludwig Zehetner: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern. 4. Auflage. edition vulpes, Regensburg 2014, ISBN 3-939112-50-1 „wurscht, wurst“, Seite 384. Siehe auch: ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. Schulausgabe – 43. Auflage. ÖBV, Wien 2016, ISBN 978-3-209-08513-9 (Bearbeitung: Magdalena Eybl et al.; Red.: Christiane M. Pabst, Herbert Fussy, Ulrike Steiner) „Wurst“, Seite 838.
  2. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Braten“.
  3. Christoph Gutknecht: Pustekuchen! Lauter kulinarische Wortgeschichten C.H. Beck, München 2002, ISBN 3-406-47621-X, „Bratwurst“, Seite 49
  4. Hanns-Josef Ortheil: Die Berlinreise. Roman eines Nachgeborenen. Luchterhand, München 2014, ISBN 978-3-630-87430-2, Seite 207.