wollen
wollen (Deutsch)Bearbeiten
VerbBearbeiten
Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | will | ||
du | willst | |||
er, sie, es | will | |||
Präteritum | ich | wollte | ||
Konjunktiv II | ich | wollte | ||
Imperativ | Singular | — | ||
Plural | — | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
gewollt wollen |
haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:wollen
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[3] Hinweisschild auf einer vernachlässigten Grabstelle, Text: „Angehörige wollen sich bei der Friedhofsverwaltung melden.“ |
Worttrennung:
- wol·len, Präteritum: woll·te, Partizip II: ge·wollt
Aussprache:
- IPA: [ˈvɔlən]
- Hörbeispiele: wollen (Info), wollen (Info), wollen (Österreich) (Info)
- Reime: -ɔlən
Bedeutungen:
- [1] entschieden haben und deswegen vorhaben beziehungsweise den Vorsatz haben, etwas zu tun, um etwas zu erlangen oder zu erreichen
- [2] transitiv: nur den Wunsch nach etwas haben, danach verlangen, es begehren, sich danach (nur) sehnen
- [3] Modalverb, höflich, formell, veraltend: sollen, im Konjunktiv I[1], oft mit „bitte“, auch appellierend
Herkunft:
- von idg. ‚uel- → ine‘ (aus)wählen, an sich reißen, rupfen, evtl. auch drehen, winden [Quellen fehlen]
Synonyme:
Gegenwörter:
- [1] ablehnen, meiden, widerstreben
Beispiele:
- [1] Ich will morgen zum Friseur.
- [1] „Ich meine, er hat mir erzählt, was er hat wollen, nicht was ich habe wollen, aber im Großen und Ganzen hat er einen Kontakt mit mir gehabt.“[2]
- [1, 2] Er hat es nicht wissen wollen.
- [2] Kinder wollen ein Geschenk vom Weihnachtsmann.
- [2] „Ich frage Leute auf der Straße, in der U-Bahn, im Büro, alle woll'n Computer haben, keiner weiß genau wieso.“[3]
- [2] „Die große Mehrheit [hat] wie die meisten Menschen im Krieg nur eines gewollt: überleben.“[4]
- [3] „Wollen Sie bitte meinen aufrichtigen Dank empfangen für Ihre Aussage über meinen Plan.“[5]
- [3] „Ihre Aussage, die Drohnentechnik sei ethisch neutral, wollen Sie bitte nicht ernst gemeint haben, Herr Minister.“[6]
Redewendungen:
- das will gelernt sein
- das will mir nicht in den Kopf
- das will nichts besagen
- du hast hier gar nichts zu wollen
- komme, was da wolle
- koste es, was es wolle
- mach, was du willst!
- mir will scheinen
- willst du wohl …!
Wortbildungen:
- fortwollen, gewollt (zum Beispiel freundlich), gottgewollt, heimwollen, heranwollen, heraufwollen, herauswollen, hereinwollen, herüberwollen, herunterwollen, herwollen, hinaufwollen, hinauswollen, hineinwollen, hinüberwollen, hinunterwollen, hinwollen, hinzuwollen, hochwollen, mitwollen, übelwollen, wegwollen, wiederwollen, Wille, Wohlwollen, zurückwollen
ÜbersetzungenBearbeiten
- [1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „wollen“
- [1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „wollen“
- [1–3] Duden online „wollen“
- [1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „wollen“
Quellen:
- ↑ Duden online „wollen“, 1c
- ↑ Wolfgang Büscher: Ich war Eichmanns Arzt. In: Welt Online. 11. September 1999, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 6. November 2015).
- ↑ Der Plan: Gummitwist. Abgerufen am 30. Dezember 2017.
- ↑ Kerstin Schweighöfer: Judenverfolgung in den Niederlanden – „Nach dem Krieg wurde vieles unter den Teppich gekehrt“. In: Deutschlandradio. 5. Mai 2020 (Deutschlandfunk / Köln, Sendereihe: Europa heute, Text und Audio, Dauer 04:41 mm:ss, online hörbar nur bis 05.11.2020 wegen des deutschen Telemediengesetzes (TMG) in Verbindung mit dem Rundfunkstaatsvertrag in der Fassung der 22. Änderung, URL, abgerufen am 5. Mai 2020) .
- ↑ Victor Deznai: Wollen Sie bitte meinen.... In: Einstein Archives Online. The Hebrew University of Jerusalem, 6. September 1929, abgerufen am 4. September 2020 (Brief an Albert Einstein).
- ↑ Hans-Peter Bartels: „Ihre Aussage, die Drohnentechnik sei ethisch neutral, wollen Sie bitte nicht ernst gemeint haben, Herr Minister.“. 31. Januar 2013, abgerufen am 4. September 2020.
Partizip IIBearbeiten
Nebenformen:
Worttrennung:
- wol·len
Aussprache:
- IPA: [ˈvɔlən]
- Hörbeispiele: wollen (Info), wollen (Info), wollen (Österreich) (Info)
- Reime: -ɔlən
Grammatische Merkmale:
- Partizip II des Verbs wollen, außerhalb Österreichs nur in bestimmten grammatischen Konstruktionen, meist unmittelbar nach einem Infinitiv
AdjektivBearbeiten
Positiv | Komparativ | Superlativ | ||
---|---|---|---|---|
wollen | — | — | ||
Alle weiteren Formen: Flexion:wollen |
Worttrennung:
- wol·len, das wol·le·ne Tuch, keine Steigerung
Aussprache:
- IPA: [ˈvɔlən]
- Hörbeispiele: wollen (Info), wollen (Info), wollen (Österreich) (Info)
- Reime: -ɔlən
Bedeutungen:
- [1] aus Wolle, dem spinnfähigen 'Haar' beziehungsweise den Fasern vom Fell von Säugetieren bestehend
Herkunft:
- abgeleitet von dem Substantiv Wolle
Synonyme:
Gegenwörter:
- [1] baumwollen, leinen, linnen, halbleinen, schurwollen, seiden, halbseiden, kunstseiden
Beispiele:
- [1] Die wollene Unterhose hält sehr warm.
Charakteristische Wortkombinationen:
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Dialektausdrücke: | ||
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