wegwollen (Deutsch) Bearbeiten

Verb Bearbeiten

Person Wortform
Präsens ich will weg
du willst weg
er, sie, es will weg
Präteritum ich wollte weg
Konjunktiv II ich wollte weg
Imperativ Singular
Plural
Perfekt Partizip II Hilfsverb
weggewollt
wegwollen
haben
Alle weiteren Formen: Flexion:wegwollen

Anmerkung:

Bei den zusammengesetzten Formen des Futur I wird der Infinitiv als Partizip II gebraucht.

Worttrennung:

weg·wol·len, Präteritum: woll·te weg, Partizip II: weg·ge·wollt

Aussprache:

IPA: [ˈvɛkˌvɔlən]
Hörbeispiele:   wegwollen (Info)

Bedeutungen:

[1] intransitiv, transitiv; umgangssprachlich: sich von einem Ort, von jemandem entfernen wollen; weggehen wollen
[2] intransitiv; umgangssprachlich: (zum Vergnügen; zum Tanzen oder dergleichen) ein Lokal, eine Veranstaltung oder dergleichen aufsuchen wollen

Herkunft:

Ableitung eines Partikelverbs zum Verb wollen mit dem Präverb (Verbpartikel, Verbzusatz) weg

Synonyme:

[1] fortwollen

Sinnverwandte Wörter:

[1] zurückwollen
[2] ausgehen

Gegenwörter:

[1] hinwollen

Oberbegriffe:

[1, 2] wollen

Beispiele:

[1] „Zuerst will er weg, dann aber kann man ihm hundertmal sagen, daß hier der Ausgang ist, und er rührt sich nicht.“[1]
[1] „Die wollten sofort mit dem Klipper weg, so wenig gefiel es ihnen noch hier, nur liebten sie ihre zwei Hunde, doch die durften nicht in den Klipper.“[2]
[1] „Man durfte es nicht so machen wie Vater, der weggewollt hatte, aber immer nur ziellos auf die offene See hinausgefahren war.“[3]
[1] „‚Ich will hier weg‘, sagte Robert.“[4]
[1] „Grenouille wollte nicht mehr irgendwohin, sondern nur noch weg, weg von den Menschen.“[5]
[1] „Die Mutter, die aus Lemberg nicht wegwollte, mußten sie zurücklassen, und der Vater, der sich anfangs begeistert für die Emigration eingesetzt hatte, versank, kaum im Westen angekommen, in jüdisch-slawischer Wehmut.“[6]
[1] „Tränen flossen reichlich, da die beiden nicht von mir wegwollten.[7]
[1] „Wenn es nach uns ginge, würden wir gar nicht wegwollen – […].“[8]
[1] „Ich will nach Erez-Israel, ich will zu meinem Vater. Ich will hier weg.[9]
[1] „Nein, Mo, ich will nicht weg![10]
[1] „Wie willst du wieder weg, fragt er. Das Postschiff soll in drei Tagen anlegen, erwidere ich.“[11]
[2] „Alltags trägt er Cordhosen oder Nietenhosen und eine Parka. Nur wenn er wegwill, dann schmeißt er sich in einen Anzug mit Schlips.“[12]

Übersetzungen Bearbeiten

[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „wegwollen
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „wegwollen
[1] Duden online „wegwollen
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „wegwollen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalwegwollen
[1, 2] Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. 10 Bände auf CD-ROM ; mehr als 200 000 Stichwörter mit rund 90 000 Belegen aus mehreren Hundert Quellen ; vielfältige Recherchemöglichkeiten ; für MS Windows und Apple Macintosh. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 978-3-411-71001-0, Stichwort »wegwollen«.

Quellen:

  1. Franz Kafka: Der Prozess. Roman. Verlag Die Schmiede, Berlin 1925, Seite 126 (Zitiert nach Wikisource-Quellentext „Seite:De Kafka Prozeß 126.jpg“).
  2. Anna Seghers: Transit. Roman. Curt Weller & Co. Verlag, Konstanz 1948, Seite 110 (Zitiert nach Google Books).
  3. Alfred Andersch: Sansibar oder der letzte Grund. Roman. Walter-Verlag, Olten/Freiburg im Breisgau 1957, Seite 7.
  4. Hermann Kant: Die Aula. Roman. Rütten & Loening, Berlin 1965, Seite 124.
  5. Patrick Süskind: Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders. Diogenes, Zürich 1985, ISBN 3-257-01678-6, Seite 150.
  6. Maxim Biller: Wenn ich einmal reich und tot bin. In: Wenn ich einmal reich und tot bin. Erzählungen. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1990, ISBN 3-462-02032-3, Seite 234.
  7. Maria Gräfin von Maltzan: Schlage die Trommel und fürchte dich nicht. Erinnerungen. 13. Auflage. Ullstein, Berlin 1998, ISBN 978-3-548-24536-2, Seite 206 (Erstausgabe 1986).
  8. „So etwas machen wir nicht mehr mit“. In: Süddeutsche Zeitung. Nummer 124, 2. Juni 1998, ISSN 0174-4917, Seite 42.
  9. Mirjam Pressler: Malka Mai. Roman. Beltz & Gelberg, Weinheim/Basel 2001, ISBN 978-3-407-80879-0, Seite 235.
  10. Cornelia Funke: Tintenherz. Roman. 1. Auflage. Cecilie Dressler Verlag, Hamburg 2003, ISBN 978-3-7915-0465-0, Seite 178.
  11. Raoul Schrott: Tristan da Cunha oder Die Hälfte der Erde. Roman. Hanser Verlag, München/Wien 2003, ISBN 978-3-446-20355-6, Seite 528.
  12. Heike Hornschuh; [a]ufgeschrieben von Simone Bergmann: Ich bin 13. Eine Schülerin erzählt. Erstausgabe [1.–20. Tausend], Rowohlt, Reinbek [bei Hamburg] 1974 (rororo-rotfuchs ; 57), ISBN 3-499-20057-0, Seite 9.