reinhängen (Deutsch)

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Person Wortform
Präsens ich hänge rein
du hängst rein
er, sie, es hängt rein
Präteritum ich hängte rein
Konjunktiv II ich hängte rein
Imperativ Singular häng rein!
hänge rein!
Plural hängt rein!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
reingehängt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:reinhängen

Worttrennung:

rein·hän·gen, Präteritum: häng·te rein, Partizip II: rein·ge·hängt

Aussprache:

IPA: [ˈʁaɪ̯nˌhɛŋən]
Hörbeispiele:   reinhängen (Info)
Reime: -aɪ̯nhɛŋən

Bedeutungen:

[1] reflexiv; umgangssprachlich: seine ganze Kraft (für etwas) aufbieten, sich mit allen Kräften (bei, für etwas) einsetzen; sich große Mühe geben, um etwas zu leisten
[2] reflexiv; umgangssprachlich: sich um eine Sache kümmern (die einen nicht betrifft)

Herkunft:

Das Verb ist in beiden Bedeutungen ab 1910 belegt.[1]
  • strukturell:
gebildet aus der Partikel rein als Verbzusatz und dem Verb hängen

Sinnverwandte Wörter:

[1] sich abkämpfen, sich abmühen, alle Kräfte anspannen, sich beeifern, sich bemühen, sich bestreben, sich betätigen, sich binden, sich einsetzen, eintreten (für), sich engagieren, sich ins Geschirr legen, kämpfen (für), sich Mühe geben, nichts unversucht lassen, (jemandes) Partei ergreifen/(für jemanden) Partei ergreifen/(jemandes) Partei nehmen/(für jemanden) Partei nehmen, sich strapazieren
[1] österreichisch: antauchen
[1] gehoben: sich etwas angelegen sein lassen, sich befleißigen, sich verwenden (für)
[1] zumeist gehoben: sich mühen
[1] umgangssprachlich: sich abstrampeln, sich abzappeln, alle Hebel in Bewegung setzen, sich auf die Hinterbeine setzen/sich auf die Hinterbeine stellen, sich dahinterklemmen, sich hineinknien, sich ins Zeug legen, rackern, sich starkmachen, strampeln
[1] österreichisch umgangssprachlich: sich antun, dazuschauen
[1] süddeutsch, österreichisch umgangssprachlich: sich abfretten, sich fretten
[1] salopp: sich die Ohren brechen
[1] schweizerisch salopp: krampfen
[1] derb: sich den Arsch aufreißen
[1] landschaftlich: asten, sich dazuhalten, sich stremmen; besonders süddeutsch: schaffen
[1] veraltet: sich befleißen
[2] sich annehmen, sich befassen, sich beschäftigen, sich einmengen, sich einmischen, sich einschalten
[2] bildungssprachlich: intervenieren
[2] umgangssprachlich: dazwischenfunken, dreinreden, eingreifen, sich hängen (in), seine Nase in etwas hineinstecken/seine Nase in etwas stecken/seine Nase in alles hineinstecken/seine Nase in alles stecken

Gegenwörter:

[1] umgangssprachlich: durchhängen
[2] umgangssprachlich: sich heraushalten

Oberbegriffe:

[1] sich anstrengen, Anstrengungen machen
[1] gehoben: Anstrengungen unternehmen
[2] kümmern

Beispiele:

[1] „Ich glaube, man kann sagen, daß ich mich sehr reinhänge.[2]
[1] „‚Das war kein schönes Tennis mit dem vielen Wind, aber ich hängte mich rein und kämpfte gut‘, sagte Sampras.“[3]
[1] „‚[…] Wir haben uns voll reingehängt und mit den Siegen im Rücken einfach weitergepowert‘, sagt die 17jährige Beate Richter vom Sportgymnasium zum Turnier.“[4]
[1] „‚Ich habe eine glückliche Familie und weiß, dass das in Hamburg nicht allen Menschen so geht‘, erklärt Bitter, warum er sich für die ‚Mittagskinder‘ so reinhängt.[5]
[1] „Sie stehen früh auf, hängen sich rein und stehen ihre Frau und ihren Mann.“[6]
[1] „Da hängen sich junge Leute ins Lehramtsstudium rein, powern im zweijährigen Referendariat durch, schließen mit Bestnoten ab — und werden trotzdem nicht gebraucht.“[7]
[1] „Gabriel sagte in Meseberg, die Botschaft an Flüchtlinge sei: ‚Wenn du dich reinhängst, dann wird hier was aus dir.‘“[8]
[1] „Pascal ermuntert sie, sich reinzuhängen, weil er weiß, dass sie dazu fähig ist.“[9]
[2] „Ich kann mich und will mich nicht in alle Dinge reinhängen.[10]
[2] „Aber einige Formulierungen im Schreiben des Elternbeirats seien nicht glücklich gewählt gewesen, räumte Eberhardt ein und schob die Verantwortung an die Gemeinde weiter: ‚Das ist eine Angelegenheit der Gemeinde. Da hängen wir uns nicht rein.‘“[11]
[2] „‚Das ist ein schwebendes Verfahren, da hängen wir uns nicht rein‘, sagte er.“[12]
[2] „Er wundert sich, daß sich jetzt ‚Leute in die Sache reinhängen, die damit gar nichts zu tun haben.‘“[13]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] sich hundertprozentig/hundertpro, mächtig, richtig, voll (und ganz), wie verrückt (in, für etwas) reinhängen
[2] sich eigenmächtig, unaufgefordert, ungebeten, ungefragt (in etwas) reinhängen

Übersetzungen

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[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „reinhängen
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „reinhängen
[1] The Free Dictionary „reinhängen
[1, 2] Duden online „reinhängen
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „reinhängen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalreinhängen
[1, 2] Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »reinhängen: 3. sich in etw reinhängen«.
[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 7. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2011, ISBN 978-3-411-05507-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »reinhängen«.

Quellen:

  1. Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »reinhängen: 3. sich in etw reinhängen«.
  2. Der stille Schlaks als Held in der Not. In: Süddeutsche Zeitung. 19. August 1994, ISSN 0174-4917, Seite 35.
  3. René Stauffer: Hlasek für Sampras kein Stolperstein. In: Zürcher Tagesanzeiger. Nummer 6, 25. März 1996, Seite 51.
  4. Nachwuchs-Kickerinnen glänzten beim Länderpokal. In: Berliner Morgenpost. 9. Oktober 1998, Seite 20.
  5. Super, Jogi! Bitter kämpft für Kids. In: Hamburger Morgenpost. 17. Juli 2009, Seite 44.
  6. „Dafür vielen Dank!“ In: taz.die tageszeitung. Nummer 10275, 2. Dezember 2013, ISSN 1434-4459, Seite 6 (Onlineversion: URL, abgerufen am 17. November 2018).
  7. Ein fatales Signal: Staat darf die Junglehrer nicht im Stich lassen. In: Nürnberger Nachrichten. 17. Januar 2014, Seite 10.
  8. Daniel Bax: Ohne Deutsch kein Bleiberecht. In: taz.die tageszeitung. Nummer 11027, 26. Mai 2016, ISSN 1434-4459, Seite 6 (taz Print-Archiv, abgerufen am 17. November 2018).
  9. Leïla Slimani: Dann schlaf auch du. Roman. 1. Auflage. btb Verlag, München 2018 (Originaltitel: Chanson douce, übersetzt von Amelie Thoma aus dem Französischen), ISBN 978-3-442-71742-2, Seite 37 (Genehmigte Taschenbuchausgabe).
  10. Gustav Heinemann (Interviewter): „Ich will den Bürgern nahe bleiben“. In: DER SPIEGEL. Nummer 27, 30. Juni 1969, ISSN 0038-7452, Seite 40 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 17. November 2018).
  11. Katja Irle: Kreisjugendamt hofft, die unerträgliche Situation im Kindergarten Altenstadt an einem „runden Tisch“ zu entspannen. In: Frankfurter Rundschau. 8. März 1997, ISSN 0940-6980, Seite 1.
  12. Niels Barnhofer: Der Technische Direktor des OFC, Klaus Gerster, dementiert Forderungen des Finanzamtes. In: Frankfurter Rundschau. 18. Dezember 1999, ISSN 0940-6980, Seite 37.
  13. Frank-Thomas Wenzel: Querelen um ein geplantes Airport-Hotel am Ortseingang. In: Frankfurter Rundschau. 4. Februar 1998, ISSN 0940-6980, Seite 3.

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Levenshtein-Abstand von 1: einhängen