Dieser Eintrag war in der 40. Woche
des Jahres 2017 das Wort der Woche.
Singular Plural
Nominativ die Küche die Küchen
Genitiv der Küche der Küchen
Dativ der Küche den Küchen
Akkusativ die Küche die Küchen
 
[1] eine Küche

Worttrennung:

Kü·che, Plural: Kü·chen

Aussprache:

IPA: [ˈkʏçə], norddeutsch standardsprachlich oft: [ˈkyːçə][1]
Hörbeispiele:   Küche (Info),   Küche (Info),   Küche (österreichisch) (Info)
Reime: -ʏçə, -yːçə

Bedeutungen:

[1] der Bereich oder Raum in Wohnungen, Bürogebäuden, Unterkünften, in dem gekocht wird
[2] kein Plural: die Kochkunst und die Art und Weise des Kochens im Allgemeinen und in bestimmten Regionen oder von bestimmten Personen oder Personengruppen
[3] das in [1] befindliche Inventar (vor allem Herd, Spüle und Kühlschrank)
[4] kein Plural: das, was in [1] zubereitet wurde
[5] umgangssprachlich, kein Plural: Personal, das in [1] arbeitet

Abkürzungen:

Kü.

Herkunft:

Bei dem seit dem 9. Jahrhundert[2] (um 800)[3] bezeugten Wort, dessen althochdeutsche Form kuhhina → goh[4] (vergleiche altenglisch cycene → ang[5]) und dessen mittelhochdeutsche Formen küchen → gmh / kuchen → gmh[6] und küche → gmh / kuche → gmh[6] (vergleiche mittelniederdeutsch koke → gml[2][7] / kȫke → gml,[3] kokene → gml[2][7] / kȫkene → gml[3] / kȫken → gml;[3] mittelniederländisch cokene, cōkene → dum,[2][3] cuekene → dum[3]) lauteten, handelt es sich um eine frühe Entlehnung[2][7] aus spätlateinischem[7] coquīna → la[3][7] (mittellateinisch cocina → la;[2] vulgärlateinisch cocīna → la / cucīna → la[3]) ‚Küche‘[3][7], einer Substantivierung der femininen Form des lateinischen Adjektivs coquīnus → lazum Kochen gehörig, dazu nötig‘,[3] die ihrerseits zum lateinischen Verb coquere → la[2][3][7]kochen,[2][7] sieden[3] gehört (siehe »Koch«, »kochen«). – Die Entlehnung erfolgte nur in die westgermanische Sprachfamilie (vergleiche englisch kitchen → en, niederländisch keuken → nl; die nordische Wortgruppe um entsprechend schwedisches kök → sv stammt aus dem Mittelniederdeutschen).[7] – Die Küche ist also als ‚Kochraum‘ benannt.[7]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Kombüse
[1] siehe auch: Verzeichnis:Deutsch/Restaurant

Verkleinerungsformen:

[1] Küchlein

Oberbegriffe:

[1] Raum, Zimmer
[2] Gastronomie
[3] Einrichtung, Möbel

Unterbegriffe:

[1] Armenküche, Feldküche, Freiluftküche, Garküche, Giftküche, Hotelküche, Junggesellenküche, Kaffeeküche, Kriegsküche, Landesküche, Lehrküche, Schrankküche, Schulküche, Spülküche, Suppenküche, Teeküche, Schiffsküche, Volksküche, Wetterküche, Wohnküche
[1] übertragen: Gerüchteküche, Giftküche
[2] Fusionsküche, Regionalküche, Vollwertküche
[3] Einbauküche, Hexenküche, Party-Küche, Pillenküche, Puppenküche, Teufels-Küche, Waschküche
[3] Teile: Backofen, Herd, Schrank, Kühlschrank, Spüle

Beispiele:

[1] Wir frühstücken immer in der Küche.
[1] „Unterdes bot die Küche in der Lindenallee ein merkwürdiges Bild.“[8]
[1] „‚Heute bleibt die Küche kalt, wir gehen heute zum Wienerwald‘, lautet ein Werbespruch aus den 80er Jahren, den jedes Kind kannte.“[9]
[1] „In der Küche roch es nach Lebkuchen und Zimt.“[10]
[1] „Ich machte kehrt und ging in die Küche zurück.“[11]
[1] „Ob sie in der Küche hantierte – ich hatte auch ihr einmal geholfen, Schnittchen zu machen –, ob sie lächelte, tanzte oder malte, es war so selbstverständlich, wenn auch die Bilder, die sie malte, mir nicht gefielen.“[12]
[2] Manche lieben die französische und manche die italienische Küche, anderen reicht Mutters Küche aus.
[3] Freitag bekommen wir eine neue Küche.
[4] Wir haben heute sowohl kalte als auch warme Küche im Angebot.
[4] Die heutige Küche schmeckt mir nicht.
[5] Die Küche hat heute gute Arbeit geleistet.
[5] Seit neustem gehört er zur Küche in einem Fünf-Sterne-Restaurant.

Redewendungen:

durch die kalte Küche kommen – auf Umwegen sein Ziel erreichen
ein Gruß aus der Küche
es ist Rauch in der Küche – es gibt häuslichen Ärger
in Teufels Küche kommen – in Schwierigkeiten geraten
jemanden in Teufels Küche bringen – jemanden in Schwierigkeiten bringen

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] gemütliche Küche
[2] bürgerliche, französische, internationale, italienische, mediterrane Küche
[4] kalte, warme Küche

Wortbildungen:

Küchenabfall, Küchenabluft, Küchenbank, Küchenbrand, Küchenarbeit, Küchenbereich, Küchenboden, Küchenbord, Küchenbrett, Küchenbüfett, Küchenbulle, Küchenchef, Küchendienst, Küchendecke, Küchendeutsch, Küchendragoner, Kücheneingang, Küchenenglisch, Küchenfee, Küchenfenster, Küchengarn, Küchengarten, Küchengehilfin, Küchengerät, Küchengeruch, Küchengeschirr, Küchenhandtuch, Küchenhaube, Küchenhelfer, Küchenherd, Küchenhilfe, Küchenhocker, Küchenjunge, Küchenkelle, Küchenlampe, Küchenlatein, Küchenlüftung, Küchenmaschine, Küchenmesser, Küchenmöbel, Küchenparty, Küchenpersonal, Küchenpost, Küchenpsychologe, Küchenradio, Küchenregal, Küchenrolle, Küchenschabe, Küchenschelle, Küchenschrank, Küchenschürze, Küchenstuhl, Küchentisch, Küchentuch, Küchentür, Küchenutensil, Küchenuhr, Küchenwaage, Küchenwagen, Küchenwand, Küchenzeile, Küchenzelt, Küchenzuluft

Übersetzungen

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[1, 2, 4] Wikipedia-Artikel „Küche (Begriffsklärung)
[1–5] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Küche
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Küche
[1–3, 5] The Free Dictionary „Küche
[1–3, 5] Duden online „Küche
[1–3] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Küche“ auf wissen.de
[1–3, 5] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Küche
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKüche
[1, 2, 4] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Küche

Quellen:

  1. Nach Stefan Kleiner, Ralf Knöbl und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage. Band 6, Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-04067-4, DNB 1070833770, Stichwort »Küche«, Seite 534.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort »Küche«, Seite 543.
  3. 3,00 3,01 3,02 3,03 3,04 3,05 3,06 3,07 3,08 3,09 3,10 3,11 Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Küche
  4. Althochdeutsches Wörterbuch: „kuhhina
  5. Bosworth-Toller Anglo-Saxon Dictionary: „CYCENE
  6. 6,0 6,1 Lexer: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch „küchen, kuchen; küche, kuche
  7. 7,00 7,01 7,02 7,03 7,04 7,05 7,06 7,07 7,08 7,09 Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9, Stichwort »Küche«, Seite 492.
  8. Ralph Giordano: Die Bertinis. Roman. 22. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-596-25961-8, Seite 68.
  9. Christian Eckl: „Heute bleibt die Küche kalt“: Regensburger Wienerwald ist schon wieder vorläufig insolvent. In: Wochenblatt. Die Zeitung für alle. 10. April 2013 (Onlineversion: URL, abgerufen am 31. August 2013).
  10. Angelika Stegemann: Kuscheln im Sessel. Geschichten und Märchen für kleine und große Leute. RAM-Verlag, Lüdenscheid 2015, ISBN 978-3-942303-14-9, Seite 37.
  11. Christopher Morley: Eine Buchhandlung auf Reisen. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2016 (Originaltitel: Parnassus on wheels, übersetzt von Felix Horst aus dem amerikanischen Englisch), ISBN 978-3-455-65139-3, Seite 24 (Englische Originalausgabe 1917).
  12. Heinrich Böll: Ansichten eines Clowns. Roman. Insel, Leipzig 1990, ISBN 3-7351-0161-5, Seite 122.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Köche, Kuchen