Fach (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, n Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ das Fach die Fächer
Genitiv des Fachs
des Faches
der Fächer
Dativ dem Fach
dem Fache
den Fächern
Akkusativ das Fach die Fächer

Worttrennung:

Fach, Plural: Fä·cher

Aussprache:

IPA: [fax]
Hörbeispiele:   Fach (Info)   Fach (Österreich) (Info)
Reime: -ax

Bedeutungen:

[1] Bauwesen: der durch das Balkengerüst beziehungsweise die tragenden Balken gebildete und mit Lehm oder Ziegeln ausgefüllte Zwischenraum einer Fachwerkwand (auch Gefach)
[2] Ordnungselement in einem Schrank, Regal oder Kasten zur Aufbewahrung und zum schnelleren Wiederfinden von Gegenständen
[3] Wirtschaft, Wissenschaft: kurz für ein Fachgebiet
[4] Schulwesen: kurz für ein Unterrichtsfach
[5] Musiktheater, Theater: die Eignung eines Sängers oder Schauspielers für eine bestimmte musikalische Richtung
[6] Weberei: ein Raum, der beim Weben entsteht, wenn manche Kettfäden gehoben und andere gesenkt werden

Herkunft:

Mittelhochdeutsch vach, althochdeutsch fah, westgermanisch *faka- „Fach, Teil, Abteilung“, belegt seit dem 8. Jahrhundert.[1] Laut dem Duden-Herkunftswörterbuch (Ausgabe 1963) bezeichnete das Wort in älterer Zeit ein geflochtenes Fischwehr in Flüssen. Zugunde liegt die indogermanische Wurzel *pā̌k- beziehungsweise *pā̌g- ‚festmachen, binden, flechten‘.[2]

Synonyme:

[4] Österreich: (Unterrichts-)Gegenstand

Sinnverwandte Wörter:

[3–5] Metier

Unterbegriffe:

[2] Abholfach, Geheimfach, Gepäckfach, Handschuhfach, Postfach, Schließfach, Schubfach, Sitzfach, Tiefkühlfach
[4] Hauptfach, Lehrfach, Lieblingsfach, NC-Fach, Nebenfach, Pflichtfach, Prüfungsfach, Schulfach, Sitzfach, Studienfach, Unterrichtsfach
[5] Bühnenfach, Schauspielfach

Beispiele:

[1] Das Fach wird mit Lehm gefüllt.
[2] Das Fach im Schrank klemmt.
[2] „Er holte aus den Fach einer Truhe die Flasche hervor.“[3]
[3] Ihr bestes Fach in der Prüfung war die Statistik.
[4] Von den Fächern, die sie studiert hatte, musste sie am meisten Deutsch unterrichten.
[5] „Wie alle, so fing auch sie an mit der stets etwas undankbaren jungen Liebhaberin, sie wechselte aber schnell ins komische Fach, wo sie - ganz egal in welcher Rolle - die Zuschauer immer wieder zu Lachsalven animiert.“[4]
[6] „Ein Webstuhl muss eine Vorrichtung aufweisen, mit der abwechselnd ein Teil der Kettfäden angehoben wird, ein anderer abgesenkt, so dass ein Fach entsteht, durch das der Schützen mit dem aufgespulten Schuss hindurchgeführt wird.“[5]

Redewendungen:

unter Dach und Fach - sicher unterbringen, abschließen

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien:
[3, 4] fachbegrenzt, fachbeschränkt, fachdidaktisch, facheigen, facheinschlägig, fachfremd, fachgebunden, fachgerecht, fachimmanent, fachintegrativ, fachkundig, fachlich, fachmäßig, fachpraktisch, fachspezifisch, fachübergreifend, gefächert
Verben:
[3, 4] fachsimpeln
[4] fächerübergreifend
Substantive:
Facharbeiter, Fachgewerkschaft
[1] Fachwerk
[3] Facharzt, Fachinformatiker, Fachingenieur, Fachwirt
[3] Facharroganz, Fachartikel, Fachausdruck, Fachbereich, Fachbibliothek, Fachblatt, Fachbücherei, Fachfrau, Fachgebiet, Fachgenosse, Fachgrenze, Fachhilfe, Fachidiot, Fachingenieurwesen, Fachjournal, Fachjury, Fachkunde, Fachliteratur, Fachmagazin, Fachmann, Fachmesse, Fachpersonal, Fachplaner, Fachpolitiker, Fachpresse, Fachpublikum, Fachrichtung, Fachseminar, Fachsimpel, Fachsprache, Fachstelle, Fachtagung, Fachterminologie, Fachterminus, Fachtext, Fachverband, Fachvertreter, Fachwissen, Fachwissenschaft, Fachwissenschaftler, Fachwort, Fachzeitschrift
[4] Fachabitur, Fachlehrer, Fachoberschule, Fachschaft

Übersetzungen Bearbeiten

[1–6] Wikipedia-Artikel „Fach
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Fach
[2–6] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Fach
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalFach
[2–5] The Free Dictionary „Fach
[1–5] Duden online „Fach

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Fach“, Seite 269.
  2. Günther Drsodowski, Paul Grebe (Hrsg.): Duden Etymologie. Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache. Dudenverlag, Mannheim 1963, S. 150 f.
  3. Erich Maria Remarque: Das gelobte Land. Roman (Fragment). Kiepenheuer & Witsch, Köln 1998, ISBN 3-462-02695-X, Seite 309. Grundlage des Textes: Manuskript 1970.
  4. Theater "Alte Schule" in Jandelsbrunn: Mitwirkende
  5. wissen.de – Lexikon „Weberei

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: entfachen, flach, Fax, fuck, wach