Lade (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, f Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ die Lade die Laden
Genitiv der Lade der Laden
Dativ der Lade den Laden
Akkusativ die Lade die Laden

Worttrennung:

La·de, Plural: La·den

Aussprache:

IPA: [ˈlaːdə]
Hörbeispiele:   Lade (Info)
Reime: -aːdə

Bedeutungen:

[1] Österreich, sonst landschaftlich: kastenartiges Fach in einem Möbelstück, das herausziehbar ist
[2] landschaftlich veraltet: verschließbares, kastenartiges Behältnis
[3] Anatomie, Tiermedizin: (beim Pferd) Teil des Unterkiefers zwischen Schneide- und Backenzähnen, der keine Zähne aufweist und auf dem die Kandare und/oder Trense aufliegt
[4] Religion: Behältnis in Form eines Kastens, einer Kiste oder Truhe, in dem die Gesetzestafeln der Israeliten aufbewahrt wurden
[5] Weberei: an einem Webstuhl oder einer Webmaschine derjenige rautenartige Zwischen- oder Hohlraum, der zwischen den Kettfäden entsteht und zur Aufnahme des Weberschiffchens mit dem Schussfaden dient

Herkunft:

Das Wort geht auf das seit dem 13. Jahrhundert[1] bezeugte mittelhochdeutsche lade → gmhBehälter; Kasten, Truhe; Sarg‘ zurück (vergleiche mittelniederdeutsches lade → gml und mittelniederländisches lāde → dum), einer Ableitung zu dem unter laden behandelten Verb.[1][2][3] In neuerer Sprache kommt es als Simplex weniger häufig vor, ist jedoch geläufig in Zusammensetzungen.[2]

Synonyme:

[1] Schubfach, Schubkasten, Schublade
[1] landschaftlich: Schiebkasten, Schieblade
[1] seemannssprachlich: Schapp
[2] Truhe
[4] Bundeslade
[5] Webfach, Weblade

Verkleinerungsformen:

[1] Lädchen

Oberbegriffe:

[1, 2, 4] Behältnis

Unterbegriffe:

[1] Schreibtischlade, Tischlade
[2] Brotlade, Kleiderlade
[2] Innungslade, Zunftlade
[2] Opferlade, Totenlade

Beispiele:

[1] „Ein zweiter, abmontierter Telefonhörer liegt in der oberen Lade des Nachtkästchens.“[4]
[1] „Veza selber ging mit, aber unbeachtet, alle Aufmerksamkeit war auf die wiedererlangten Briefe gerichtet, ich hielt das Paket in den Armen wie ein Kind, ich sprang die Treppen in mein Zimmer hinauf und legte das Paket in die Lade, in die es gehörte.“[5]
[1] „Ein Kind, das gerade das Bedürfnis hat, alle Laden Ihrer Wohnung zu erforschen, kann wahrscheinlich leichter akzeptieren, dass es nicht an die Bestecklade mit den scharfen Messern heran darf, wenn es zumindest das Fach mit den Kochtöpfen aus- und einräumen darf.“[6]
[1] „Er holte die falschen Pässe aus der Lade, deren Schlüssel ein wenig im Schloß geklemmt hatte.“[7]
[2] „Dies Alles war in der lackirten Lade enthalten, wohl verſchloſſen, und dieſe war wiederum in einem alten Nußbaumſchrank aufgehoben, deſſen Schlüſſel die Züs Bünzlin allfort in der Taſche trug.“[8]
[3] „Man will z. B. das Pferd bewegen, dem Drucke des Gebisses auf die Lade nachzugeben.“[9]
[4] „Sie wollten das Zelt Jahwes hier in Mizpeh nicht gelten lassen; sie rühmten sich, im Besitz der echten Lade Jahwes zu sein, welche die Kinder Israel begleitet habe durch die Steppe und die Wüste.“[10]
[5] „Das Getöſe der Webſtühle, das rythmiſche Gewuchte der Lade, davon Erdboden und Wände erſchüttert werden, das Schlurren und Schnappen des hin und her geſchnellten Schiffchens erfüllen den Raum.“[11]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] die Lade einer Kommode, eines Nachttisches, Schrankes, Schreibtisches
[1] eine Lade aufreißen, aufziehen, herausziehen, öffnen, zuschieben
[1, 2] etwas einer Lade entnehmen
[2] eine Lade aufklappen, zuklappen; eine Lade aufschließen, verschließen, zuschließen

Wortbildungen:

[*] Bettlade, Kinnlade, Windlade

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Lade
[3] Wikipedia-Artikel „Lade (Pferd)
[1, 2, 4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Lade
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Lade
[1, 2] The Free Dictionary „Lade
[1–4] Duden online „Lade
[2, 3] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Lade“ auf wissen.de
[1, 2] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Lade
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalLade
[1–5] Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. 10 Bände auf CD-ROM ; mehr als 200 000 Stichwörter mit rund 90 000 Belegen aus mehreren Hundert Quellen ; vielfältige Recherchemöglichkeiten ; für MS Windows und Apple Macintosh. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 978-3-411-71001-0, Stichwort »Lade«.

Quellen:

  1. 1,0 1,1 Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort »Lade«, Seite 553.
  2. 2,0 2,1 Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Lade
  3. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 6., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin 2020, ISBN 978-3-411-04076-6, Stichwort »Lade«, Seite 490.
  4. Helmut Zenker: Das Froschfest. C. Bertelsmann Verlag, München 1977, ISBN 3-570-06491-3, Seite 69.
  5. Elias Canetti: Die Fackel im Ohr. Lebensgeschichte 1921–1931. Carl Hanser Verlag, München/Wien 1980, ISBN 3-446-13138-8, Seite 291.
  6. Annemarie Kumer; MAG ELF – Amt für Jugend und Familie der Stadt Wien (Herausgeber): „Lass’ das, hör’ endlich auf!“ Erziehung – ein Balancakt zwischen Gewährenlassen und Verbieten. (Webarchiv-URL (Archivversion vom 5. April 2017), Original-URL: PDF 185 kB, abgerufen am 17. Juni 2016).
  7. Johannes Mario Simmel: Es muß nicht immer Kaviar sein. Mit auserlesenen Kochrezepten des Geheimagenten wider Willen. Nikol, Hamburg 2015, ISBN 978-3-86820-292-2, Seite 574. Erstveröffentlichung Zürich 1960.
  8. Gottfried Keller: Die drei gerechten Kammmacher. In: Die Leute von Seldwyla. Erzählungen. 1. Auflage. Druck und Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn, Braunſchweig 1856, Seite 385–386 (Zitiert nach Deutsches Textarchiv).
  9. Friedrich von Krane: Die Dreſſur des Reitpferdes (Campagne- und Gebrauchs-Pferdes) mit Rücksichtnahme auf die Ausbildung von Soldatenpferden in Abtheilungen. 1. Auflage. Verlag der Coppenrath’schen Buch- und Kunsthandlung, Münster 1856, Seite 78 (Zitiert nach Deutsches Textarchiv).
  10. Lion Feuchtwanger: Jefta und seine Tochter. Roman. 1. Auflage. Rowohlt, Hamburg 1957, Seite 239 (Zitiert nach Google Books).
  11. Gerhart Hauptmann: Die Weber. (Übertragung.) Schauſpiel aus den vierziger Jahren. S. Fiſcher, Berlin 1892, Seite 25–26 (Zitiert nach Deutsches Textarchiv).

Substantiv, m, f, Nachname Bearbeiten

Singular m Singular f Plural 1 Plural 2
Nominativ der Lade
(Lade)
die Lade
(Lade)
die Lades die Lade
Genitiv des Lade
des Lades
Lades
der Lade
(Lade)
der Lades der Lade
Dativ dem Lade
(Lade)
der Lade
(Lade)
den Lades den Lade
Akkusativ den Lade
(Lade)
die Lade
(Lade)
die Lades die Lade
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Lade“ – für männliche Einzelpersonen, die „Lade“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Lade“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Lade“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

La·de, Plural: La·des

Aussprache:

IPA: [ˈlaːdə]
Hörbeispiele:   Lade (Info)
Reime: -aːdə

Bedeutungen:

[1] deutschsprachiger Familienname, Nachname

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

[1] Bernd Michael Lade

Beispiele:

[1] Frau Lade ist ein Genie im Verkauf.
[1] Herr Lade wollte uns kein Interview geben.
[1] Die Lades kommen heute aus Vorpommern.
[1] Der Lade trägt nie die Schals, die die Lade ihm strickt.
[1] Das kann ich dir aber sagen: „Wenn die Frau Lade kommt, geht der Herr Lade.“
[1] Lade kommt und geht.
[1] Lades kamen, sahen und siegten.
[1] An verregneten Herbsttagen ist Familie Lades liebste Beschäftigung das Bemalen von Hühnereiern.
[1] An verschneiten Wintertagen ist die liebste Beschäftigung von Familie Lade das Schmücken von Weihnachtsbäumen.

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Lade
[1] „Lade“ bei Geogen Onlinedienst
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalLade
[1] Verein für Computergenealogie: MetasucheLade
[1] „Lade“ bei Geogen Onlinedienst (V. 4.0) - (Namen bitte eintragen; mit Ähnlichkeitssuche)
[1] „Lade“ bei forebears.io (weltweite Übersicht mit Ähnlichkeitssuche)
[1] „Lade“ bei verwandt.de (dort mit Links zu schweizerischen und polnischen Verteilungs-Karten)
[1] Namensverteilung in Österreich (Namen bitte eintragen)
[1] Namensverteilung in der Schweiz (Namen bitte eintragen)
[1] „Lade“ bei whitepages.com (USA und Kanada; englisch)


Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: bade, Bade, Lada, Made, Wade
Anagramme: adel, Adel, adle, deal, Deal