aufreißen
aufreißen (Deutsch)
BearbeitenPerson | Wortform | |||
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Präsens | ich | reiße auf | ||
du | reißt auf | |||
er, sie, es | reißt auf | |||
Präteritum | ich | riss auf | ||
Konjunktiv II | ich | risse auf | ||
Imperativ | Singular | reiß auf! reiße auf! | ||
Plural | reißt auf! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
aufgerissen | haben, sein | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:aufreißen
|
Alternative Schreibweisen:
Worttrennung:
- auf·rei·ßen, Präteritum: riss auf, Partizip II: auf·ge·ris·sen
Aussprache:
- IPA: [ˈaʊ̯fˌʁaɪ̯sn̩]
- Hörbeispiele: aufreißen (Info)
Bedeutungen:
- [1] die Verpackung, Hülle von etwas zerreißen und somit den Inhalt offen legen, erreichen können
- [2] schnell weit öffnen
- [3] mit geeignetem Gerät, mit Werkzeug oder Ähnlichem gewaltsam öffnen
- [4] so beschädigen, dass ein Loch, ein Riss entsteht
- [5] Sport, Mannschaftssport: die Abwehrspieler so beschäftigen, ablenken, dass ein Durchbruch möglich ist
- [6] salopp: jemanden ansprechen und so kurzfristig als Sexpartner gewinnen
- [7] salopp: durch bestimmte Anstrengungen erreichen, dass man etwas bekommt
- [8] nach oben, in die Höhe reißen
- [9] Technik, Architektur: eine Ansicht oder einen Schnitt eines Objekts zeichnen
- [10] zusammenfassend, im Überblick kurz beschreiben
- [11] intransitiv: unversehens aufgehen, sich plötzlich öffnen (eventuell durch Druck, Schlag oder Ähnlichem)
Herkunft:
- etymologisch: mittelhochdeutsch ufrīʒen[1]
- strukturell: gebildet aus der Partikel auf als Verbzusatz und dem Verb reißen
Synonyme:
- [3] aufbrechen
- [4] zerreißen
- [6] abschleppen, sich angeln, klarmachen
- [7] sich angeln, klarmachen, sich verschaffen
- [8] emporreißen
- [10] skizzieren, umreißen
Beispiele:
- [1] Freudig und ungeduldig rissen die Kinder die Weihnachtspackerl auf.
- [2] Wütend riss er das Fenster auf und brüllte „Ruhe!“.
- [2] Die Einbrecher hatten alle Schubladen und Schränke aufgerissen und ein völliges Chaos hinterlassen.
- [2] „Mendoza reißt die Tür auf, und Beau tritt in den Raum wie ein Schwan, der sich auf einem Bergsee niederlässt.“[2]
- [3] Überall in München reißen sie gerade die Straßen auf.
- [3] Bei unserer Badsanierung musste eine Wand für neue Leitungen komplett aufgerissen werden.
- [4] Auf diesen alten Holzstuhl setze ich mich nicht, der reißt bestimmt meine teuren Seidenstrümpfe auf.
- [4] Der Kleine hat sich schon wieder beim Fußball die Hose aufgerissen.
- [5] Unserer Mannschaft ist es nicht gelungen, die gegnerische Verteidigung aufzureißen.
- [6] Ich fass es nicht, gestern Abend hat sie doch tatsächlich diesen Rennfahrer aufgerissen!
- [7] Jacko wurde schon wieder gekündigt, aber wie ich ihn kenne, wird er bald was Neues aufreißen.
- [8] Die Neuinszenierung erhielt stürmischen Beifall und riss die Zuschauer von ihren Sitzen auf.
- [9] Die Fassade muss noch detailliert aufgerissen werden.
- [10] Bei der Teambesprechung hat unser Chef das geplante Projekt erst mal in groben Zügen aufgerissen.
- [11] Die Wunde ist wieder aufgerissen.
- [11] Nach einem stark bewölkten Himmel am Vormittag, wird es ab Mittag aufreißen und wir können uns auf einen sonnigen Nachmittag freuen.
Redewendungen:
- das Maul aufreißen
- den Mund aufreißen
- die Augen aufreißen
- die Klappe aufreißen
- jemandem den Arsch aufreißen
- Mund und Nase aufreißen
- sich den Arsch aufreißen
Wortbildungen:
Übersetzungen
Bearbeiten [1] ?
[2] schnell weit öffnen
[3] mit geeignetem Gerät, mit Werkzeug oder Ähnlichem gewaltsam öffnen
[4] so beschädigen, dass ein Loch, ein Riss entsteht
[5] ?
[7] salopp: durch bestimmte Anstrengungen erreichen, dass man etwas bekommt
[8] nach oben, in die Höhe reißen
[9] Technik, Architektur: eine Ansicht oder einen Schnitt eines Objekts zeichnen
[10] zusammenfassend, im Überblick kurz beschreiben
[11] ?
- [1–4, 6, 8, 11] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „aufreißen“ (aufreißen1)
- [9, 10] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „aufreißen“ (aufreißen2)
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „aufreißen“
- [1–3, 6, 10, 11] The Free Dictionary „aufreißen“
- [1–7, 9–11] Duden online „aufreißen“
Quellen:
- ↑ Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9 „reißen: aufreißen“, Seite 1109 f.
- ↑ T. C. Boyle: Wassermusik. 4. Auflage. dtv, München 2017, ISBN 978-3-423-14412-4 , Seite 34.