schraffieren
schraffieren (Deutsch)
BearbeitenPerson | Wortform | |||
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Präsens | ich | schraffiere | ||
du | schraffierst | |||
er, sie, es | schraffiert | |||
Präteritum | ich | schraffierte | ||
Konjunktiv II | ich | schraffierte | ||
Imperativ | Singular | schraffier! schraffiere! | ||
Plural | schraffiert! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
schraffiert | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:schraffieren
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Worttrennung:
- schraf·fie·ren, Präteritum: schraf·fier·te, Partizip II: schraf·fiert
Aussprache:
- IPA: [ʃʁaˈfiːʁən]
- Hörbeispiele: schraffieren (Info), schraffieren (Info)
- Reime: -iːʁən
Bedeutungen:
- [1] technisches Zeichnen:
- [a] allgemein: feine, gewinkelte, gerade, vornehmlich parallele oder gekreuzte Linien in technischen Zeichnungen zur Verdeutlichung von Schnittflächen einzeichnen
- [b] mit Berücksichtigung des Werkstoffs: mit einer nach DIN 201 festgelegten und genormten Schraffur kennzeichnen
- [2] Bildende Kunst: mittels eng aneinander gesetzten Strichen Grauwerte, Farbtöne und Schattierungen in einer bildlichen Darstellung erzeugen
- [3] Kartographie, veraltete Bedeutung: auf angewandten Karten, Gebiete mit bestimmten geographischen Eigenschaften mittels feinen, in unterschiedlicher Stärke, Dichte und Richtung angeordneten Schraffen plastisch hervorheben
- [4] Heraldik: die Wappenfarben, etwa einer Schwarz-Weiß-Tinktur oder bei Metallarbeiten, codiert mittels dicht nebeneinander gesetzter Punkte und Striche darstellen
Abkürzungen:
- schraff.
Herkunft:
- entstammt dem Italienischen sgraffiare → it „kratzen“, von dem aus es ins Mittelniederländische in der Form von schraeffeeren entlehnt wurde; von dort gelang es ins Mittelniederdeutsche schrafferen; vom niederdeutschen Sprachraum verbreitete es sich langsam in andere deutsche Sprachgebiete und gelangte so allmählich in die Hochsprache, belegt seit dem 16. Jahrhundert, niederdeutsch bereits seit dem 15. Jahrhundert[1][2][3]
Synonyme:
- [2] ausstricheln; (Quasisynonym) schattieren
- [3] schraffen
Gegenwörter:
- [1–4] scharrieren
- [2] schummern
Oberbegriffe:
- [1–3] zeichnen
Unterbegriffe:
- [2] stricheln, (österreichisch) strichlieren
Beispiele:
- [1a] Schnittzeichnungen werden häufig schraffiert.
- [1b] Gase werden in technischen Zeichnungen gesondert durch parallel angeordnete Kreise schraffiert.
- [2] Sie schraffierte die Zeichnung, um ihren Figuren noch mehr Plastizität und Tiefe zu verleihen.
- [3] Auf älteren Landkarten wurden Berge, Täler, Hügel, Senken, Sümpfe, Moore usw. usf. schraffiert dargestellt.
- [4] Möchte man von einem Wappen etwa ein Briefstempel erstellen, so muss man die Farben des Wappens beim Anfertigen des Stempels schraffiert wiedergeben.
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] technisch schraffieren, einen Grundriss schraffieren, einen Aufriss schraffieren
- [2] einen Akt schraffieren, ein Bild schraffieren, eine Karikatur schraffieren, ein Porträt schraffieren, ein Selbstporträt schraffieren, eine Skizze schraffieren, eine Zeichnung schraffieren, auf Papier schraffieren, mit (dem) Bleistift schraffieren, mit einer Feder schraffieren, mit Kohle schraffieren, mit einem Rötel schraffieren, flüchtig schraffieren, gekürzt schraffieren
- [3] eine Karte schraffieren, eine Landkarte schraffieren, eine Landschaft schraffieren
- [4] (rot) senkrecht schraffieren, (grün) von links oben nach rechts unten schraffieren, (purpur) von links unten nach rechts oben schraffieren, (blau) waagerecht schraffieren, (schwarz) waagerecht und senkrecht schraffieren
Wortbildungen:
- Konversionen: Schraffieren, schraffierend, schraffiert
- Substantive: Schraffierlineal, Schraffiermaschine, Schraffierung, Schraffur
- Verben: kreuzschraffieren
Übersetzungen
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- [1, 2, 4] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „schraffieren“
- [1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „schraffieren“
- [1–4] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „schraffieren“
- [1–4] Wikipedia-Artikel „Schraffieren“
- [4] Commons-Eintrag: Bilder, Videos oder Audiodateien zu „schraffierte Wappen“
Quellen:
- ↑ Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9 , Stichwort schraffieren.
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Stichwort: „schraffieren“, Seite 824.
- ↑ Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Seite 1490, Eintrag „schraffieren“.
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: staffieren, gravieren