Bedeutung (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, f Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ die Bedeutung die Bedeutungen
Genitiv der Bedeutung der Bedeutungen
Dativ der Bedeutung den Bedeutungen
Akkusativ die Bedeutung die Bedeutungen

Worttrennung:

Be·deu·tung, Plural: Be·deu·tun·gen

Aussprache:

IPA: [bəˈdɔɪ̯tʊŋ]
Hörbeispiele:   Bedeutung (Info),   Bedeutung (Info),   Bedeutung (Österreich) (Info)
Reime: -ɔɪ̯tʊŋ

Bedeutungen:

[1] Sinn einer Information, Handlung oder Sache
[2] Relevanz einer Information, Handlung oder Sache
[3] Linguistik: Inhalt eines sprachlichen Zeichens, besonders eines Wortes

Abkürzungen:

[1–3] Bed.

Herkunft:

Ableitung eines Substantivs zum Stamm des Verbs bedeuten mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung

Synonyme:

[1] Sinn
[2] Gewicht, Relevanz, Wichtigkeit
[3] Inhalt, Semantik [2]

Gegenwörter:

[3] Ausdrucksseite, Formseite eines sprachlichen Zeichens

Oberbegriffe:

[1] Absicht
[3] Zeichen

Unterbegriffe:

[3] Grundbedeutung, Hauptbedeutung, Lehnbedeutung, Nebenbedeutung, Satzbedeutung, Wortbedeutung
[3] aktuelle Bedeutung, denotative Bedeutung, konnotative Bedeutung

Beispiele:

[1] Die eigentliche Bedeutung des Gesetzes war es, die Opfer zu schützen.
[1] „Die schon in der Antike bekannten, vor allem aus Kreta überlieferten Stierspiele […] hatten ursprünglich rituelle Bedeutung.“[1]
[1] „Seine Welt ist vielmehr das fein gesponnene Netz an Bedeutungen, mit denen er alles Faktische auflädt.“[2]
[2] „Messen Sie dem Gesagten keine Bedeutung zu!“
[1, 2] „Das Hauptziel des Lehrens ist nicht, Bedeutungen zu erklären, sondern an die Tür des Geistes zu klopfen.“[3]
[2] „Das Römerlager an der Werra verlor dadurch fast schlagartig seine Bedeutung.[4]
[2] „Man könnte meinen, es spiele keine Rolle, ob man die Bedeutung eines historischen Geschehnisses so oder anders erklärt.“[5]
[1] „Dabei erfahren wir auch etwas über grundsätzliche Fehlschlüsse und die meist unterschätzte Bedeutung von Vorinformationen, und wir lernen, wie man Informationen quantitativ verknüpft.“[6]
[3] Die Bedeutung des Wortes „Frau“ kann z.T. mit den Semen „Mensch“, „erwachsen“, „weiblich“ beschrieben werden.
[3] „Zwar wissen wir, daß sich Aussprache, Schreibung und Bedeutung von Wörtern und Wendungen im Laufe der Jahrhunderte wandeln.“[7]
[3] „Keine Bedeutung steht ganz für sich allein.“[8]
[3] „Die beiden Bedeutungen, die im Singular vereint sind, gehen im Plural auseinander.“[9]
[3] „Auch die Bedeutung einzelner Wörter oder deren mehrere Bedeutungen, also ihre Semantik, lässt Witze entstehen.“[10]

Redewendungen:

(kaum, sicher) von Bedeutung sein

Charakteristische Wortkombinationen:

hohe, tiefe, tiefere Bedeutung

Wortbildungen:

Adjektive:
[2] bedeutungsarm, bedeutungslos, bedeutungsreich, bedeutungsschwanger, bedeutungsvoll
[3] bedeutungsähnlich, bedeutungsgleich, bedeutungsunterscheidend, bedeutungsverschieden
Substantive:
[2] Bedeutungsgewinn, Bedeutungsverlust
[3] Bedeutungsangabe, Bedeutungsbegriff, Bedeutungsbeschreibung, Bedeutungsbeziehung, Bedeutungserklärung, Bedeutungserweiterung, Bedeutungsfeld, Bedeutungslehre, Bedeutungsnuance, Bedeutungsrelation, Bedeutungsspektrum, Bedeutungsstruktur, Bedeutungsübertragung, Bedeutungsunterschied, Bedeutungsverbesserung, Bedeutungsverengung, Bedeutungsverschlechterung, Bedeutungswandel, Bedeutungswörterbuch

Übersetzungen Bearbeiten

[1, 3] Wikipedia-Artikel „Bedeutung
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Bedeutung
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBedeutung
[1–3] The Free Dictionary „Bedeutung

Quellen:

  1. Siegbert A. Warwitz: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1, Seite 61.
  2. Jürgen Goldstein: Blau. Eine Wunderkammer seiner Bedeutungen. Matthes & Seitz, Berlin 2017, ISBN 978-3-95757-383-4, Seite 186.
  3. Rabindranath Tagore: Jivansmriti (Meine Lebenserinnerungen). transkript Verlag, Bielefeld 2014, ISBN 978-3-8376-2544-8, Seite 303
  4. Urs Willmann: Spuren des Imperiums. In: Zeit Geschichte. Epochen. Menschen. Ideen. Nummer 2, 2014, Seite 92.
  5. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1971 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 1282. Russische Urfassung 1867.
  6. Hans-Peter Beck-Bornholdt, Hans-Hermann Dubben: Der Schein der Weisen. Irrtümer und Fehlurteile im täglichen Denken. Hoffmann und Campe, Hamburg 2001, ISBN 3-455-09340-X, Seite 11.
  7. Christoph Gutknecht: Lauter böhmische Dörfer. Wie die Wörter zu ihrer Bedeutung kamen. Beck, München 1995, Seite 37. ISBN 3-406-39206-7.
  8. Jürgen Goldstein: Blau. Eine Wunderkammer seiner Bedeutungen. Matthes & Seitz, Berlin 2017, ISBN 978-3-95757-383-4, Seite 13.
  9. Hans-Martin Gauger: Na also, sprach Zarathustra. Neue Sprachwitze. C. H. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-65931-7, Seite 180.
  10. Burckhard Garbe: Goodbye Goethe. Neue Sprachglossen zum Neudeutsch. Herder, Freiburg/Basel/Wien 2007, ISBN 978-3-451-05828-8, Seite 150.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Andeutung, Deutung