Dieser Eintrag war in der 45. Woche
des Jahres 2018 das Wort der Woche.

Waffenstillstand (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Waffenstillstand die Waffenstillstände
Genitiv des Waffenstillstands
des Waffenstillstandes
der Waffenstillstände
Dativ dem Waffenstillstand
dem Waffenstillstande
den Waffenstillständen
Akkusativ den Waffenstillstand die Waffenstillstände
 
[1] Künstlerische Darstellung des Angebotes für einen Waffenstillstand aus dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71
 
[1] Unterzeichnung des Waffenstillstandes am 11. November 1918 (in einem Eisenbahnwaggon)

Worttrennung:

Waf·fen·still·stand, Plural: Waf·fen·still·stän·de

Aussprache:

IPA: [ˈvafn̩ˌʃtɪlʃtant]
Hörbeispiele:   Waffenstillstand (Info)

Bedeutungen:

[1] Militär: Vereinbarung zur Unterbrechung der Kämpfe in einem bewaffneten Konflikt – meist um Friedensverhandlungen zu führen

Abkürzungen:

[1] Waffenstillst.

Herkunft:

[1] Determinativkompositum, zusammengesetzt aus den Substantiven Waffe und Stillstand sowie dem Fugenelement -n

Sinnverwandte Wörter:

[1] Kapitulation, Kriegsende, Waffenruhe, Feuerpause

Beispiele:

[1] Für Europa gilt seit dem 8. Mai 1945, 00.01 Uhr Waffenstillstand.
[1] „Jeder spricht von Frieden und Waffenstillstand.[1]
[1] „Zuvor aber musste auch Siegfrieds Tod noch einmal herhalten, um den Waffenstillstand vom November 1918 ins – im doppelten Wortsinn – rechte Licht zu rücken.“[2]
[1] „Nach Waffenstillstand, Friedensschluss und Siegeszug in Berlin kam das Regiment wieder an den Rhein nach Koblenz.“[3]
[1] „Ich wusste nicht, was der Waffenstillstand für Folgen haben würde, und war unruhig.“[4]
[1] Erleichterung in Mosambik: Die Renamo-Rebellen haben den Waffenstillstand mit der Regierung um zwei Monate verlängert.[5]
[1] Der Waffenstillstand in der Westsahara wird überwacht von einer kleinen UN-Blauhelmtruppe.[6]
[1] Schon am 30. September, einen Tag nach der Forderung nach Waffenstillstand seitens Ludendorff, hatte Admiral Reinhard Scheer […] die Hochseeflotte ohne Angaben von Gründen in Wilhelmshaven zusammengezogen.[7]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Verb: einen Waffenstillstand aufkündigen, einen Waffenstillstand aushandeln, einen Waffenstillstand ausrufen, einen Waffenstillstand einhalten, einen Waffenstillstand vereinbaren, einen Waffenstillstand verkünden, einen Waffenstillstand überwachen
[1] mit Adjektiv: befristeter Waffenstillstand, brüchiger Waffenstillstand, dauerhafter Waffenstillstand, eingehaltener Waffenstillstand, einseitiger Waffenstillstand, gebrochener Waffenstillstand, sofortiger Waffenstillstand, unbefristeter Waffenstillstand
[1] mit Substantiv: die Aufkündigung eines Waffenstillstandes, die Ausrufung eines Waffenstillstandes, die Einhaltung eines Waffenstillstandes, das Inkrafttreten eines Waffenstillstandes, die Unterzeichnung eines Waffenstillstandes, die Überwachung eines Waffenstillstandes
[1] mit Ortsnamen/Zeitangaben/Beteiligten: Waffenstillstand von Compiègne 1918, Waffenstillstand von Compiègne 1940, Znaimer Waffenstillstand zwischen Österreich und Frankreich 1809

Wortbildungen:

Waffenstillstandsabkommen, Waffenstillstandsbedingung, Waffenstillstandslinie, Waffenstillstandsverhandlung, Waffenstillstandsvertrag

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Waffenstillstand
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Waffenstillstand
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Waffenstillstand
[1] The Free Dictionary „Waffenstillstand
[1] Duden online „Waffenstillstand
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWaffenstillstand
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Waffenstillstand
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Waffenstillstand“ auf wissen.de
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Waffenstillstand
[1] Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „Waffenstillstand
[1] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Waffenstillstand“ (Wörterbuchnetz), „Waffenstillstand“ (Zeno.org)

Quellen:

  1. Erich Maria Remarque: Im Westen nichts Neues. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1993, Seite 261. ISBN 3-462-01844-2. Erstveröffentlichung 1928, als Buch 1929.
  2. Horst Dieter Schlosser: Der Erste Weltkrieg im Spiegel der Sprache. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 2, 2014, Seite 43–50, Zitat Seite 47.
  3. Ortwin Reich: Fort Konstantin und Koblenzer Kartause. Fölbach, Koblenz 2015, ISBN 978-3-95638-406-6, Seite 99.
  4. Ludwig Renn: Krieg. Aufbau, Berlin 2014 (Erstmals veröffentlicht 1928), ISBN 978-3-351-03515-0, Zitat Seite 327.
  5. Daniel Pelz: Konflikt – Mosambik: Waffen ruhen – Frieden ungewiss. In: Deutsche Welle. 4. Januar 2017 (URL, abgerufen am 13. Juni 2017).
  6. Marc Dugge: Marokko und der Westsahara-Konflikt – Blutige Ausschreitungen bei Auflösung eines Protestlagers. Die marokkanische Armee hat ein Protestcamp in der Nähe der Stadt Laayoune in der Westsahara gewaltsam aufgelöst. Es gab mindestens neun Tote, mehrere Hundert Menschen sollen verletzt worden sein. Das Ereignis wirft ein Schlaglicht auf eine Region, die nicht nur Marokko großes Kopfzerbrechen bereitet. In: Deutschlandradio. 13. November 2010 (Bildunterschrift, URL, abgerufen am 13. Juni 2017).
  7. Wikipedia-Artikel „Erster Weltkrieg“ (Stabilversion)