Schlange
Schlange (Deutsch)
BearbeitenSingular | Plural | |
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Nominativ | die Schlange | die Schlangen |
Genitiv | der Schlange | der Schlangen |
Dativ | der Schlange | den Schlangen |
Akkusativ | die Schlange | die Schlangen |
Worttrennung:
- Schlan·ge, Plural: Schlan·gen
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] Zoologie: Unterordnung von fußlosen Tieren (Serpentes)
- [2] Abfolge, Reihe von Individuen oder Gegenständen
- [3] Schimpfwort: hinterhältige Frau
Herkunft:
- mittelhochdeutsch: „slange“, althochdeutsch: „slango“ „Schlange“. Das Wort gehört ablautend zur Wortfamilie von schlingen „sich winden“ und ist seit dem 9. Jahrhundert belegt.[1]
Synonyme:
Verkleinerungsformen:
- [1] Schlängelchen, Schlänglein
Oberbegriffe:
Unterbegriffe:
- [1] Anakonda, Blattnasennatter, Klapperschlange, Kobra, Mamba, Natter, Otter, Python, Trugnatter, Viper
- [1] Boaschlange, Giftschlange, Riesenschlange, Seeschlange, Wasserschlange, Würgeschlange
- [1] übertragen: Brillenschlange, Feldschlange
- [2] Autoschlange, Fahrzeugschlange, Feuerschlange, Käuferschlange, Luftschlange, Menschenschlange, Papierschlange, Wagenschlange, Warteschlange
Beispiele:
- [1] Vorsicht, hier gibt’s Schlangen!
- [1] „Es hatte damit begonnen, dass die Alte eine Schlange tötete.“[2]
- [1] „Dann sah ich eine Schlange mit einem Kaninchen im Maul.“[3]
- [1] „Die Priester, meine Reisegefährten, lachten, als ich ihnen meine Angst vor Taranteln und Schlangen gestand.“[4]
- [1] „Zu den größten Gefahren für das menschliche Leben überhaupt zählen in Ägypten Bisse giftiger Schlangen und Skorpione.“[5]
- [1] „Es erhebt sich nun das Bild einer Schlange, die mit zäher Mühe Eingang in das Heiligtum zu erzwingen weiß, die schleimige Länge ihres Leibes über den kostbaren Fußboden zieht und den Altar gewinnt, wo sie Brot und Wein mit ihrem Gifte bespeit.“[6]
- [2] Vor der Kasse war eine lange Schlange.
- [2] „Obwohl es erst vormittags war, war es bereits glühend heiß, so ließ ich mein Motorrad in der Schlange der frustrierten, vor Hitze brutzelnden Autofahrer stehen und kauerte mich in den Schatten eines Gebäudes, von wo ich meine Mitfahrer beobachten konnte.“[7]
- [2] „Dort reiht sie sich in die anscheinend endlose Schlange von Menschen ein, die auf eine Audienz beim großen Guru warten.“[8]
- [2] „Als er sich dem Ende dessen näherte, was sich bald zu einer langen Schlange von Jobsuchenden entwickeln sollte, stellte er ebenso erstaunt wie verärgert fest, dass die Frau vor ihm eine Bauchtrage mit einem schlafenden Baby umgeschnallt hatte.“[9]
- [2] „Ich hasse Fliegen. Ich finde es furchtbar, genervt mit anderen Genervten in langen Schlangen zu stehen, mich in einen unbequemen Sitz zu quetschen, schlecht zu essen und zu wissen, wenn etwas schiefgeht, hast du keine Chance.“[10]
- [3] „Sie sind eine scheinheilige Schlange.“[11]
Redewendungen:
- eine Schlange am Busen nähren - unwissentlich einen Feind beherbergen
- wie ein Kaninchen vor der Schlange stehen - paralysiert sein
- Schlange stehen - warten
Charakteristische Wortkombinationen:
Wortbildungen:
- schlangenartig, schlangenförmig, schlangenhaft, schlänglig
- Schlangenanbeter, Schlangenbeschwörer, Schlangenbiss, Schlangenbrut, Schlangenei, Schlangenfänger, Schlangenfarm, Schlangenfraß, Schlangengezücht, Schlangengift, Schlangengrube, Schlangengurke, Schlangenhaut, Schlangenkaktus, Schlangenleder, Schlangenlinie, Schlangenmensch, Schlangenplage, Schlangenstern, Schlangentanz
- schlängeln
Übersetzungen
Bearbeiten [1] Zoologie: Unterordnung von fußlosen Tieren (Serpentes)
[2] Abfolge, Reihe von Individuen oder Gegenständen
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- [1] Wikipedia-Artikel „Schlangen“
- [2] Wikipedia-Artikel „Warteschlange“
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schlange“
- [1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schlange“
- [1–3] Duden online „Schlange“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Schlange“
- [1–3] The Free Dictionary „Schlange“
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Stichwort: „Schlange“, Seite 807.
- ↑ François Garde: Was mit dem weißen Wilden geschah. Roman. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-66304-8 , Seite 281. Französisches Original „Ce qu'il advint du sauvage blanc“ 2012.
- ↑ Charles Bukowski: Ausgeträumt. Roman. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1997 (übersetzt von Carl Weissner), ISBN 3-423-12342-7, Seite 79. Englisches Original 1994.
- ↑ Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band 1. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 288.
- ↑ Carsten Peust: Hieroglyphisch – Wort für Wort. Reise Know-How Verlag Peter Rump, Bielefeld 1997, ISBN 3-89416-317-8, Seite 125.
- ↑ Thomas Mann: Doktor Faustus & Die Entstehung des Doktor Faustus. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1967, Seite 221 .
- ↑ Lois Pryce: Mit 80 Schutzengeln durch Afrika. Die verrückteste, halsbrecherischste, schrecklich-schönste Reise meines Lebens. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2018 (übersetzt von Anja Fülle, Jérôme Mermod), ISBN 978-3-7701-6687-9, Seite 26. Englisches Original 2009.
- ↑ Rolf W. Brednich: www.worldwidewitz.com. Humor im Cyberspace. Herder, Freiburg/Basel/Wien 2005, ISBN 3-451-05547-3, Seite 94.
- ↑ Stephen King: Mr. Mercedes. Wilhelm Heyne Verlag, München 2014 (übersetzt von Bernhard Kleinschmidt), ISBN 978-3-453-43846-0, Seite 10.
- ↑ Bernhard Pötter: Debatte ums Fliegen – Wir unperfekten Menschen. In: taz.de. 3. August 2024, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 5. August 2024) .
- ↑ Herbert Pfeiffer: Das große Schimpfwörterbuch. Eichborn, Frankfurt 1996. ISBN 3-8218-3444-7
- ↑ Rainer Hannig: Großes Handwörterbuch Ägyptisch–Deutsch. 3. Auflage, Zabern, Mainz 2001, S. 1019.