Dieser Eintrag war in der 50. Woche
des Jahres 2009 das Wort der Woche.
Singular Plural 1 Plural 2
Nominativ das Moos die Moose die Möser
Genitiv des Mooses der Moose der Möser
Dativ dem Moos den Moosen den Mösern
Akkusativ das Moos die Moose die Möser
 
[1a] einzelne Moose mit emporragenden Sporenträgern
 
[1b] als Polster gewachsenes Moos
 
[1b] mit Moos überzogener Baumstamm

Anmerkung zu den Pluralformen:

Die Pluralform für die unter [1a] erwähnte Bedeutung lautet einzig Moose, wohingegen für die unter [2] erwähnte Bedeutung beide Pluralformen gelten.[1]

Worttrennung:

Moos, Plural 1: Moo·se, Plural 2: Mö·ser

Aussprache:

IPA: [moːs]
Hörbeispiele:   Moos (Info)   Moos‎ (Info)
Reime: -oːs

Bedeutungen:

[1] Botanik, speziell Bryologie:
[1a] wurzellose Sporenpflanze mit Generationswechsel, die in ihrem Aufbau simpel und kaum gegliedert ist
[1b] ohne Plural: immergrüne, polsterbildende Moospflanzen, die hauptsächlich an feuchten, schattigen Stellen den Boden, Baumstämme, Steine oder Ähnliches überziehen
[2] Österreich, Schweiz, Südostdeutschland: mooriges, sumpfiges Landschaftsgebiet

Herkunft:

seit dem 8. Jahrhundert bezeugt; im Althochdeutschen wie im Mittelhochdeutschen in der Form mos belegt; im Mittelniederländischen ist die Form mose „Moos; Moor, Sumpf“ (wobei hier Moor als der mit Moos bewachsene Ort zu verstehen ist) nachweisbar; weitere etymologische Verwandtschaften bestehen mit altnordisch mosi (m), altenglisch mos sowie folgende abgelautete Formen: altnordisch mýrr (f) „Schlamm“, altenglisch mēos (m/n?), althochdeutsch mios (m/n) und mittelhochdeutsch mies „Moos“ (vergleiche: Miesmuschel); all diese Formen gehen auf die (nicht belegbaren, aber rekonstruierten) germanischen Formen *musa- – ein Maskulinum – und *musōn – ein Neutrum – zurück, welche „Moos, Moor“ bedeuten; diese entstammen der (nicht belegbaren, aber rekonstruierten) Wurzel *meu-feucht sein, schimmeln“ (vergleiche »Moder«); außergermanisch lassen sich noch altrussisch мъхъ (mŭchŭ) (m) „Moos“, litauisch mūsai → lt (m Pl.) „Schimmel, Kahm“ sowie lateinisch muscus → la (m) „Moos“ vergleichen[2]

Synonyme:

[2] Moor, Sumpf; norddeutsch: Fehn, Fenn, Venn; süddeutsch: Filz

Sinnverwandte Wörter:

[2] Morast, Pfuhl

Oberbegriffe:

[1a, 1b] Pflanze
[2] Biotop, Landschaftsform, Landschaft, Naturraum

Unterbegriffe:

[1a, 1b] Hornmoos (Anthocerotophyta), Klaffmoos (Andreaeaceae), Laubmoos (Bryophytina, auch Musci), Lebermoos (Hepaticophytina, auch Hepaticae), Quellmoos (Fontinalis), Seemoos, Torfmoos (Sphagnopsida), Weißmoos (Leucobryum)

Beispiele:

[1a] „Für die Entdeckung, dass auch niedere Pflanzen wie Moose Kleinsttiere fangen können, wurde der 19-jährige Sebastian Hess aus dem nordrhein-westfälischen Wiehl mit dem 1. Preis im Fachgebiet Biologie ausgezeichnet.“[3]
[1a] „Biologen haben ein seltenes Moos entdeckt und eine Schmetterlingsart, die sonst nur im Tessin vorkomme.“[4]
[1b] „Darf der Napoleon-Stein bröckeln und Moos bewachsen sein oder müssen Namen wieder lesbar gemacht werden und Spezialharz Verwitterungsschäden kitten? […] Heißdampf wird die "biogene Auflage" - sprich Moos und Flechten - entfernen.“[5]
[1b] „Sie hatten Moos gesammelt, um darauf zu liegen, und hatten Decken vom König bekommen.“[6]
[2] „Im Gegensatz zu den Hochmooren, den Filzen, werden im süddeutschen Sprachgebrauch die Niedermoore als Moose bezeichnet.“[7]
[2] Naturschutzgebiet Düdinger Möser[8]
[2] Biotop Rasner Möser[9]

Redewendungen:

[1b] umgangssprachlich: Moos ansetzen

Charakteristische Wortkombinationen:

[1a] eine Sammlung seltener Moose
[1b] weiches Moos; etwas ist mit/von Moos bedeckt

Wortbildungen:

[1a, 1b] abmoosen, bemoosen, Moosart (→ moosartig), moosbedeckt, Moosbeere, moosbewachsen, moosen, moosgrün, Moospflanze, Moospolster, Moostierchen, moosüberwachsen, moosüberzogen, übermoosen, vermoosen
[1a, 1b, 2] moosig
[1b] Moosflechte
Mooskrepp, Moosrose

Übersetzungen

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[1a-2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1165-1166.
[2] Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Seite 509.
[1] Wikipedia-Artikel „Moose
[1a-2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Moos“.
[1a, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Moos
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMoos
[1a-2] The Free Dictionary „Moos

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1165-1166
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 630
  3. Online-Ausgabe des Magazins »Spiegel«, "Jugend forscht"-Preisverleihung - Wenn das Moos mampft, 29.05.2005
  4. Online-Ausgabe der Neue Zürcher Zeitung, Kulturpark aus Rost und Moos, 12.10.2008
  5. Online-Ausgabe der Allgemeine Zeitung, Heißdampf gegen Moos und Flechten, 20.08.2008
  6. Halldór Laxness: Islandglocke. Roman. Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1975, ISBN 3-518-06728-1, Seite 333. Isländisch 1943-1946.
  7. http://umweltinstitut.org/naturschutz/ponies-ins-moos/ponies-ins-moos-216.html; eingesehen am 01.10.2009
  8. pronatura-fr.ch (8. September 2023)
  9. vivosuedtirol.com (8. September 2023)
Singular Plural
Nominativ das Moos
Genitiv des Mooses
Dativ dem Moos
Akkusativ das Moos

Anmerkung:

Laut dem »Variantenwörterbuch des Deutschen« ist das Wort weder in Mittelost- noch in Südwestdeutschland gebräuchlich.[1]

Worttrennung:

Moos, kein Plural

Aussprache:

IPA: [moːs]
Hörbeispiele:   Moos‎ (Info)
Reime: -oːs

Bedeutungen:

[1] Deutschland; salopp: Geld

Herkunft:

Entlehnung über das Rotwelsche, in dem es seit dem 18. Jahrhundert (in abweichender Form schon im 15. Jahrhundert) bezeugt ist, aus dem Westjiddischen מעות‎ (YIVO: moes)  ‚Geld‘, das seinerseits dem Hebräischen מָעוֹת‎ (CHA: māʿōt)  ‚Kleingeld, Münzen‘ entstammt; wahrscheinlich ist auch MäuseGeld“ eine Entstellung aus diesem Wort[2]

Synonyme:

[1] Nord- und Mitteldeutschland: Asche, Österreich: Flieder, Österreich, Südostdeutschland: Gerstl, Deutschland: Kies, Schweiz: Klotz, Deutschland: Knete, Deutschland, Schweiz: Kohle, Norddeutschland, Österreich: Marie, Schweiz: Stutz, siehe auch: Verzeichnis:Deutsch/Geld

Gegenwörter:

[1] Artikel, Naturalie, Produkt, Ware

Oberbegriffe:

[1] Zahlungsmittel

Beispiele:

[1] „Wer pleite ist, hat kein Moos.[3]
[1] „Ihr Enkel ist sterbenskrank, ihr Sohn arbeitslos, und die Operation in einer Spezialklinik im fernen Australien kostet eine Menge Moos.[4]

Redewendungen:

[1] salopp: ohne Moos nix los/ohne Moos nichts los

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] eine Menge/viel Moos haben, kein Moos mehr haben

Übersetzungen

Bearbeiten
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1165-1166.
[1] Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Seite 509.
[1] Wikipedia-Artikel „Moos
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Moos“.
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Moos
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMoos
[1] The Free Dictionary „Moos

Quellen:

  1. Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Seite 509
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 630
  3. Lutz van Dijk: Lutz van Dijk erzählt die Geschichte der Juden, 2. Auflage, Campus, Frankfurt - New York 2001. Seite 97 ISBN 9783593367033
  4. Online-Ausgabe der Rheinische Post, Film-Kritik: Irina Palm - Lady im Schmuddelschuppen, 14.06.2007
Singular m Singular f Plural 1 Plural 2
Nominativ der Moos
(Moos)
die Moos
(Moos)
die Moos die Moosens
Genitiv des Moos
Moos’
der Moos
(Moos)
der Moos der Moosens
Dativ dem Moos
(Moos)
der Moos
(Moos)
den Moos den Moosens
Akkusativ den Moos
(Moos)
die Moos
(Moos)
die Moos die Moosens
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Moos“ – für männliche Einzelpersonen, die „Moos“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Moos“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Moos“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

Moos, Plural: Moos

Aussprache:

IPA: [moːs]
Hörbeispiele:   Moos (Info)
Reime: -oːs

Bedeutungen:

[1] deutschsprachiger Familienname, Nachname

Herkunft:

Der Nachname Moos deutet auf ein Moor, einen Sumpf oder einen moosigen Boden hin. Moos wird deswegen auch vielfach als Ortsname verwendet (siehe hier), wobei auffällt, dass diese Orte allesamt im Süden des deutschen Sprachraumes gelegen sind. Der Familienname Moos ist entsprechend auch eher im süddeutschen Raum verbreitet und kommt im Niederdeutschen wesentlich seltener vor.[1]

Namensvarianten:

[1] Mooser, Moser, Mösl, Mösler, Moß

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

[1] Alexandre Moos, Helmut Moos, Jürgen Moos, Lisa Moos, Ludwig von Moos, Max von Moos, Peter von Moos

Beispiele:

[1] Der Moos aus dem Nachbarhaus hat schon wieder auf dem Balkon gegrillt.
[1] Die neuen Mieter, diese Moosens, sind nicht sehr hilfsbereit.
[1] Die kleine Moos ist vielleicht ein Frechdachs!
[1] He, Moos, komm mal her!

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Moos
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMoos
[1] Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4, Seite 354.

Quellen:

  1. Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4, Seite 354

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Los, Moor, Mobs, Mols, Mons, Mops, moros