Dieser Eintrag war in der 21. Woche
des Jahres 2024 das Wort der Woche.
Singular Plural
Nominativ das Schicksal die Schicksale
Genitiv des Schicksales
des Schicksals
der Schicksale
Dativ dem Schicksal
dem Schicksale
den Schicksalen
Akkusativ das Schicksal die Schicksale

Worttrennung:

Schick·sal, Plural: Schick·sa·le

Aussprache:

IPA: [ˈʃɪkˌz̥aːl]
Hörbeispiele:   Schicksal (Info)

Bedeutungen:

[1] kein Plural: höhere Macht, welche die Zukunft der/eines Menschen beliebig beeinflusst und lenkt
[2] vermeintliche, sich auf eine oder mehrere Personen beziehende Folge des Schicksals [1]

Herkunft:

im 16. Jahrhundert von niederdeutsch/niederländisch schicksel übernommen; Form „Schicksal“ im 18. Jahrhundert.[1][2]

Synonyme:

[1] Bestimmung, Determinismus, Fatum, Fügung, Geschick, Los, Prädestination, Schickung, Vorbestimmung, Vorherbestimmung, Vorsehung

Unterbegriffe:

[1] Einzelschicksal

Beispiele:

[1] „Das Schicksal mischt die Karten und wir spielen.“[3]
[1] „Das Schicksal ist launisch und grausam.“[4]
[1] „Doch das Schicksal machte schon bald meiner bitteren Probezeit ein Ende.“[5]
[2] Die traurigen Schicksale dieser armen Menschen berührten sie sehr.
[2] „In Rückblenden erfahren wir vom Schicksal des Helden, der es zu Hause, beim spießbürgerlichen Vater vor allem, nicht mehr aushielt und hinauszog in die Welt.“[6]
[2] „Hat er genug zu leben und hat das Schicksal ihn nicht mit Krankheit geschlagen, ist er zufrieden und dankbar, und leidet er Not und Entbehrung, trägt er auch diese Schickung mit Würde.“[7]
[2] „Das Schicksal Deutschlands war dem Grunde nach seit der Teheran-Konferenz von 1943 entschieden.“[8]
[2] „Ihr Schicksal hatte sich entschieden, und es hatte sich glücklich entschieden.“[9]

Redewendungen:

wie es das Schicksal so wollte

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Fatalismus, Ironie des Schicksals, sich dem Schicksal beugen / fügen, vom Schicksal bestimmt / gelenkt / zusammengeführt
[2] sein Schicksal akzeptieren, herausfordern; sein Schicksal selbst in die Hand nehmen; tragisches Schicksal

Wortbildungen:

Adjektive: schicksalhaft
Substantive: Schicksalsergebenheit, Schicksalsfrage, Schicksalsfügung, Schicksalsgefährte, Schicksalsgefährtin, Schicksalsgemeinschaft, Schicksalsgenosse, Schicksalsglaube, Schicksalsmelodie, Schicksalsschlag, Schicksalsstunde, Schicksalstag, Schicksalswahl

Übersetzungen

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[1, 2] Wikipedia-Artikel „Schicksal
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schicksal
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schicksal
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Schicksal
[1, 2] The Free Dictionary „Schicksal
[1, 2] Duden online „Schicksal
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchicksal

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Schicksal“, Seite 801.
  2. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „schicken“
  3. Arthur Schopenhauer
  4. Noël Balen: Billie Holiday. Die Seele des Blues. Scherz, Bern 2002 (französisches Original 2000), ISBN -, Seite 34.
  5. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band 1. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 95.
  6. Christof Hamann, Alexander Honold: Kilimandscharo. Die deutsche Geschichte eines afrikanischen Berges. Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-8031-3634-3, Seite 127.
  7. Knut Hamsun: Im Märchenland. Rütten & Loening, Berlin 1990 (übersetzt von Cläre Greverus Mjoën, Gertrud Ingeborg Klett), ISBN 3-352-00299-1, Seite 192. Norwegisches Original 1903.
  8. Theo Sommer: 1945. Die Biographie eines Jahres. Rowohlt, Reinbek 2005, ISBN 3-498-06382-0, Seite 153.
  9. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 295. Russische Urfassung 1867.