Singular Plural
Nominativ der Knoten die Knoten
Genitiv des Knotens der Knoten
Dativ dem Knoten den Knoten
Akkusativ den Knoten die Knoten
 
[1] Der Palstek ist ein unter Seglern ziemlich bekannter Knoten.
 
[1] ein einfacher Überhandknoten aus einem Papierstreifen
 
[5] Verkehrsknotenpunkt mit Straße und Schiene

Worttrennung:

Kno·ten, Plural: Kno·ten

Aussprache:

IPA: [ˈknoːtn̩]
Hörbeispiele:   Knoten (Info)
Reime: -oːtn̩

Bedeutungen:

[1] fest verschlungener Teil eines Fadens oder Seils
[2] Luftfahrt, Physik, Seefahrt: Geschwindigkeitsangabe bei Luft- und Wasserfahrzeugen
[3] Botanik: Ansatzstelle der Blätter an der Sprossachse, meist verdickt
[4] Astronomie: die Schnittpunkte der Bahnen von Himmelskörpern mit einer Bezugsebene
[5] kurz für: Verkehrsknoten, das Zusammentreffen mehrerer Verkehrsströme im Straßen- und Schienennetz sowie in der Luftfahrt, speziell in Österreich als Oberbegriff für ein Autobahnkreuz oder Autobahndreieck
[6] Bauwesen: die Verbindungsstelle von Stäben oder Elementen in der (Bau)statik
[7] Physik: bei einer stehenden Welle zum Beispiel in einer Saite oder Luftsäule diejenigen Punkte, an denen die Schwingungsamplitude 0 ist ("Knoten" der stehenden Welle im Gegensatz zu den "Bäuchen" der stehenden Welle)
[8] Elektronik: Verbindungsstelle von Bauelementen in der Elektrotechnik
[9] Medizin: Tumor
[10] Graphentheorie, Mathematik: Objekt der Graphentheorie, an dem eine oder mehrere Kanten ansetzen

Herkunft:

seit dem 8. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch: knode → gmh, knote → gmh; althochdeutsch: knoto → goh, knodo → goh; altenglisch: cnotta → ang; altnordisch: knútr → non; vermutlich zu der germanischen Wortwurzel *knu- → gem = „ballen, zusammendrücken“ gebildet; vergleiche Knopf; alternativ zu der indogermanischen Wortwurzel *genu- → ine = „Knie“ gebildet[1][2]

Synonyme:

[1] Knopf
[10] Ecke

Gegenwörter:

[1] Schleife
[10] Kante

Unterbegriffe:

[1] Achterknoten, Fischerknoten, Gordischer Knoten, Haarknoten, Schifferknoten, Seemannsknoten
[5] U-Bahn-Knoten, Verkehrsknoten
[9] Lymphknoten
[10] Ausgangsknoten, DOM-Knoten, Eingangsknoten
[10] isolierter Knoten, simplizialer Knoten, universaler Knoten

Beispiele:

[1] Ich mache hier einen Knoten in das Seil.
[1] „Im Auto lockerte Siavasch als Erstes den Knoten seiner Krawatte, dann öffnete er das Handschuhfach und holte eine Tüte Eisbonbons heraus.“[3]
[1] „Sie strich sich über ihr welliges, dunkelblondes Haar, das sie in der Mitte gescheitelt und im Nacken zu einem Knoten zusammengefasst hatte.“[4]
[1] „Sie lag still da, und er drehte sie herum und löste den Knoten, mit dem ihre Hände zusammengebunden waren.“[5]
[1] „Ihre Göttin Isis war eine große Zauberin; sie besaß das geheime Wissen um die Knoten und konnte sie knüpfen und lösen.“[6]
[2] Wie rechnet man eigentlich Knoten in Kilometer um?
[2] „Wir segeln mit 6 Knoten über Grund. Dann sind wir bei 300 Seemeilen in gut zwei Tagen da.“
[2] „Doch schon zwei weitere Tage später kam frühmorgens ein Funkspruch des Kommandanten Erich Topp von U 552 herein, man habe einen Geleitzug gesichtet, der sich mit einer Geschwindigkeit von zehn Knoten in Richtung Norden bewege.“[7]
[3] An jedem Knoten entspringen kleine, schmale Blätter.
[4] Der Planet kreist auf seiner Planetenbahn, und diese hat genau zwei Schnittpunkte mit der Ekliptikebene, die Knoten.
[5] Man kann fahren, wann man will. An dem Knoten südlich von Bremen ist immer Stau.
[6] Man kann für jeden Knoten eine Knotengleichung aufstellen.
[7] Die Lage eines Knoten aus der Überlagerung verschiedenartiger Wellen kann man mittels Berechnung feststellen.
[8] Die Summe aller Ströme, die in einen Knoten fließen, ist null.
[9] Jede Frau sollte regelmäßig ihre Brust auf Knoten untersuchen.
[10] Ein Graph heißt "zusammenhängend", wenn jeder Knoten von jedem anderen aus über Knoten und Kanten erreichbar ist.

Redewendungen:

Mach Dir einen Knoten in Dein Taschentuch, damit Du Dich an unsere Verabredung (oder etwas anderes Spezielles) erinnerst.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Knoten knüpfen, Knoten lösen, gordischer Knoten

Wortbildungen:

Substantive: Knotenfibel, Knotenpunkt, Knotenschnur, Knotenschrift, Knotenstock
Verb: knoten

Übersetzungen

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[1–7, 9, 10] Wikipedia-Artikel „Knoten
[8] Wikipedia-Artikel „Netzwerkanalyse (Elektrotechnik)
[1–5] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Knoten
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Knoten
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKnoten

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Seite 421.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 Seite 505.
  3. Nava Ebrahimi: Sechzehn Wörter. Roman. btb, München 2019, ISBN 978-3-442-71754-5, Seite 69 f.
  4. Helga Margenburg: Das Bad im Walde – Artemis und Aktaion. In: Ruth Finckh, Manfred Kirchner und andere (Herausgeber): Augen Blicke. Eine Sammlung von Texten aus der Schreibwerkstatt der Universität des Dritten Lebensalters Göttingen. BoD Books on Demand, Norderstedt 2019, ISBN 978-3-7504-1653-6, Seite 65–70, Zitat Seite 66f.
  5. Marc Steadman: Schwarze Chronik. Ein Südstaaten-Dekameron. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1980 (übersetzt von Elisabeth Schnack), ISBN 3-596-22489-6, Seite 38. Englisches Original 1970.
  6. Christian Jacq: Die Welt der Hieroglyphen. Rowohlt, Berlin 1999 (übersetzt von Theresa Maria Bullinger, Ingeborg Schmutte), ISBN 3-87134-365-X, Seite 168. Französisches Original 1994.
  7. Yves Buchheim, unter Mitarbeit von Franz Kotteder: Buchheim. Künstler, Sammler, Despot: Das Leben meines Vaters. Heyne, München 2018, ISBN 978-3-453-20197-2, Seite 51.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: konnte, Konten, Nekton