Haufen
Haufen (Deutsch)
BearbeitenSingular | Plural | |
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Nominativ | der Haufen | die Haufen |
Genitiv | des Haufens | der Haufen |
Dativ | dem Haufen | den Haufen |
Akkusativ | den Haufen | die Haufen |
Nebenformen:
- veraltend: Haufe
Worttrennung:
- Hau·fen, Plural: Hau·fen
Aussprache:
- IPA: [ˈhaʊ̯fn̩], [ˈhaʊ̯fm̩]
- Hörbeispiele: Haufen (Info) Haufen (Österreich) (Info)
- Reime: -aʊ̯fn̩
Bedeutungen:
- [1] mehrere Teile, Sachen an einem Ort übereinandergeworfen, unsortiert abgelegt
- [2] nur Singular: mehrere Menschen, zum Beispiel an einem Ort ungeordnet versammelt
- [3] an exponierter Stelle liegender Kot, meistens von Tieren
- [4] Militär, veraltet: militärische Einheit
Herkunft:
- seit dem 8. Jahrhundert bezeugt; älter Haufe, mittelhochdeutsch hūfe, althochdeutsch hūfo, urgermanisch *hūpan-, indogermanisch *kuHp-on-; daneben die Ablautform *kouHp-nó-, woraus urgermanisch *hauppa-, später haupa-, die mittelhochdeutsch houf, niederländisch hoop, englisch heap gab.[1] Innersprachlicher Verwandter: Hof.
Sinnverwandte Wörter:
- [1] Stapel
- [1, 2] Menge
- [2] Ansammlung, Auflauf, Masse
Verkleinerungsformen:
Unterbegriffe:
- [1] Abfallhaufen, Ameisenhaufen, Blätterhaufen, Dreckhaufen, Dunghaufen, Erdhaufen, Galaxienhaufen, Heuhaufen, Holzhaufen, Kehrichthaufen, Kieshaufen, Kleiderhaufen, Komposthaufen, Laubhaufen, Maulwurfshaufen, Misthaufen, Müllhaufen, Riesenhaufen, Sandhaufen, Sauhaufen, Scheiterhaufen, Scherbenhaufen, Schrotthaufen, Schutthaufen, Steinhaufen, Sternhaufen, Strohhaufen, Totholzhaufen, Trümmerhaufen, Ziegelsteinhaufen
- [2] Gewalthaufen, Heerhaufen
- [3] Hundehaufen
Beispiele:
- [1] Der Haufen an Schrott im Vorgarten muss noch beseitigt werden.
- [1] Wir haben immer noch einen Haufen an Problemen, die auf eine Lösung warten.
- [2] Ein Haufen Menschen hatte sich da vor dem Rathaus versammelt.
- [2] Auf die Anzeige hat sich ein ganzer Haufen in Frage kommender Spender gemeldet.
- [2] „Wir waren ein kurioser Haufen und ich hoffte, dass wir die Herausforderungen, die die Reise durch die Sahara mit sich bringen würde, meistern konnten.“[2]
- [3] „Es hätte mindestens eine halbe Stunde gedauert, mit mir nach Hause zu gehen, und er hatte nicht die Absicht, sich so viel wertvolle Zeit stehlen zu lassen, nur weil sein kleiner Bruder einen Haufen machen musste.“[3]
- [3] Genau in diesen Haufen musste er treten.
- [3] Der Sportplatz ist von den Haufen der Hunde der Nachbarschaft eingerahmt.
- [4] „Die Fähnlein bilden den Haufen.“[4]
Redewendungen:
- [1] über den Haufen fahren, über den Haufen rennen, über den Haufen schießen, etwas über den Haufen werfen/etwas über den Haufen schmeißen
- [3] einen Haufen machen
Charakteristische Wortkombinationen:
Wortbildungen:
Übersetzungen
Bearbeiten [1] mehrere Teile, Sachen an einem Ort übereinandergeworfen, unsortiert abgelegt
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Dialektausdrücke: | ||
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[2] nur Singular: mehrere Menschen, zum Beispiel an einem Ort ungeordnet versammelt
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[3] an exponierter Stelle liegender Kot, meistens von Tieren
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[4] militärische Einheit
- [1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Haufen“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Haufen“
- [1, 2] The Free Dictionary „Haufen“
Quellen:
- ↑ Guus Kroonen: Etymological Dictionary of Proto-Germanic. Brill, Leiden 2013. S. 216-7, 257.
- ↑ Lois Pryce: Mit 80 Schutzengeln durch Afrika. Die verrückteste, halsbrecherischste, schrecklich-schönste Reise meines Lebens. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2018 (übersetzt von Anja Fülle, Jérôme Mermod), ISBN 978-3-7701-6687-9, Seite 58. Englisches Original 2009.
- ↑ Stephen King: Das Leben und das Schreiben. Wilhelm Heyne Verlag, München 2011 (übersetzt von André Fischer), ISBN 978-3-453-43574-2, Seite 36.
- ↑ Bruno Preisendörfer: Als unser Deutsch erfunden wurde. Reise in die Lutherzeit. 7. Auflage. Galiani, Berlin 2016, ISBN 978-3-86971-126-3 , Seite 83.
- ↑ Rainer Hannig: Großes Handwörterbuch Ägyptisch–Deutsch. 3. Auflage, Zabern, Mainz 2001, S. 1019.
- ↑ Herrmann Fischer, Schwäbisches Wörterbuch Bd. III Sp. 1240
- ↑ Herrmann Fischer, Schwäbisches Wörterbuch Bd. III Sp. 1240
- ↑ Herrmann Fischer, Schwäbisches Wörterbuch Bd. III Sp. 1240