Libyen (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, n, Toponym Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ (das) Libyen
Genitiv (des Libyen)
(des Libyens)

Libyens
Dativ (dem) Libyen
Akkusativ (das) Libyen
 
[1] Libyens Flagge
 
[1] die Lage Libyens

Anmerkung zum Artikelgebrauch:

Der Artikel wird gebraucht, wenn „Libyen“ in einer bestimmten Qualität, zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitabschnitt als Subjekt oder Objekt im Satz steht. Ansonsten, also normalerweise, wird kein Artikel verwendet.

Anmerkung zur Aussprache:

„Der Name des nordafrikanischen Staates wird häufig [ˈlyːbi̯ən] ausgesprochen, obwohl das ‹y›, das zur []-Aussprache führt, erst in der zweiten Silbe steht. Hauptursache dieser Aussprache ist wohl eine Parallelisierung zu Syrien.
Eine Aussprache von ‹y› mit einem gerundeten vorderen Vokal in einer Nebensilbe (wie von früheren Kodifikationen gefordert) ergibt mit [ˈliːbyən, ˈliːby̆ən] eine unikale und darum schwer sprechbare Lautkombination für das Deutsche, die darum auch sehr selten zu hören ist.
In den Medien dominiert die Aussprache [ˈliːbi̯ən], in der dem ‹y› wie in einigen anderen Wörtern (zum Beispiel Zylinder[…]) eine entrundete [i]- Aussprache zukommt“[1]

Worttrennung:

Li·by·en, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈliːbi̯ən],[1][2] auch: [ˈlyːbi̯ən],[1][3] selten: [ˈliːbyən],[1] [ˈliːby̆ən][1][4][2]
Hörbeispiele:   Libyen (Info), auch:   Libyen (Info), selten:   Libyen (Info), —
Reime: -iːbi̯ən

Bedeutungen:

[1] Staat im Norden von Afrika an der Mittelmeerküste

Synonyme:

[1] ehemals, amtlich: Arabische Republik Libyen, Libysch-Arabische Dschamahirija, Sozialistische Libysch-Arabische Volks-Dschamahirija

Oberbegriffe:

[1] Staat, Afrika

Beispiele:

[1] Ich war schon einmal in Libyen.
[1] Tripolis ist die Hauptstadt von Libyen.
[1] Das Libyen der 80er Jahre habe ich in schlechter Erinnerung.
[1] „Der heutige Staat Libyen, […], ist ein künstliches Gebilde aus jüngerer Vergangenheit, entstanden durch die Grenzziehung der europäischen Kolonialmächte und die postkoloniale Neuordnung Afrikas nach dem Zweiten Weltkrieg.“[5]
[1] „Diese wiederholte Eskalation von Konflikten – anstelle gewaltfreier Lösungen – scheint einem systematischen Plan zu folgen: US-General Clark berichtete, dass die USA nach dem 11.9.2001 planten, in den folgenden Jahren gegen sieben Länder Kriege zu führen, um den Mittleren und Nahen Osten ‚umzukrempeln‘: gegen Irak, Syrien, Libanon, Libyen, Somalia, Sudan und Iran.
Ein drittes Politikfeld betrifft das von Libyen durch die algerische Sahara getrennte Mali. Nach der Ermordung Gaddafis und nach dem Sturz seiner Regierung hatten in Libyen zahlreiche Pogrome gegen Schwarzafrikaner eingesetzt. Daraufhin kehrten Anfang 2012 zigtausende Tuareg-Rebellen aus Libyen in den Norden Malis wie auch nach Algerien, Niger, Mauretanien und Burkina Faso zurück, gründeten in Mali – mit modernen Waffen ausgerüstet – das ‚Mouvement National de Liberation de l’Azawad‘ (MNLA, dies betrifft den Norden und Nordosten Malis), eroberten mit Unterstützung bewaffneter Islamisten den Norden Malis und lösten dadurch unter anderem einen Militärputsch in der Hauptstadt Bamako aus.“[6]
[1] „Libyens Befreiung ist auch ein Sieg des Westens“[7]

Wortbildungen:

Libyer, Libyerin, libysch

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1075.
[1] Wikipedia-Artikel „Libyen
[1] Duden online „Libyen
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Libyen“ auf wissen.de
[1] wissen.de – Lexikon „Libyen
[1] Auswärtiges Amt: Länderverzeichnis für den amtlichen Gebrauch in der Bundesrepublik Deutschland (PDF), Seite 60.
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalLibyen
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Libyen

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Stefan Kleiner, Ralf Knöbl und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage. Band 6, Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-04067-4, DNB 1070833770, Seite 555.
  2. 2,0 2,1 Duden online „Libyen
  3. Stefan Kleiner: Die Kodifikation der deutschen Standardaussprache im Spiegel der faktischen Variabilität des Gebrauchsstandards. In: Albrecht Plewnia, Andreas Witt (Herausgeber): Sprachverfall?. Dynamik — Wandel — Variation. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2014 (Institut für Deutsche Sprache (Mannheim): Jahrbuch ; 2013, ISSN 0537-7900), ISBN 978-3-11-034291-8, Seite 290 (Zitiert nach Google Books).
  4. Max Mangold und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 6. Auflage. Band 6, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2005, ISBN 978-3-411-04066-7, DNB 975190849, Seiten 510.
  5. Joachim Willeitner: Libyen. Tripolitanien, Syrtebogen, Fezzan und die Kyrenaika. DuMont, Köln 2001, ISBN 3-7701-4876-2, Seite 13 (Zitiert nach Google Books).
  6. Johannes M. Becker, Gert Sommer: Vorwort zur 2. Auflage. In: Johannes M. Becker, Michael Daxner, Gert Sommer (Herausgeber): Der Libyen-Krieg. Das Öl und die „Verantwortung zu schützen“. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. LIT VERLAG, Berlin 2013 (Schriftenreihe zur Konfliktlösung ; Band 26), ISBN 978-3-643-11531-7, Seite 14 (Zitiert nach Google Books).
  7. A. Graw, S. Lehnartz: Libyens Befreiung ist auch ein Sieg des Westens. In: Welt Online. 21. Oktober 2011, ISSN 0173-8437 (Überschrift, URL, abgerufen am 13. 10. 2016).


Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Liberia, Lydien