Angriff (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Angriff die Angriffe
Genitiv des Angriffes
des Angriffs
der Angriffe
Dativ dem Angriff
dem Angriffe
den Angriffen
Akkusativ den Angriff die Angriffe
 
[1] ein militärischer Angriff in Russland
 
[1] ein militärischer Angriff in Waterloo

Worttrennung:

An·griff, Plural: An·grif·fe

Aussprache:

IPA: [ˈanˌɡʁɪf]
Hörbeispiele:   Angriff (Info)

Bedeutungen:

[1] Vorgehen gegen einen Gegner oder Feind
[2] Sport: die Mannschaft beziehungsweise der Spieler, die/der zum Beispiel gerade im Ballbesitz ist oder gerade viel Druck auf den sportlichen Gegner ausübt

Herkunft:

mittelhochdeutsch anegrif → gmh, angrif → gmh, althochdeutsch anagrif → goh „das Anfassen, Angreifen“, belegt seit dem 11. Jahrhundert[1]
Substantivierung des abgelauteten Stamms des Verbs angreifen (implizite Ableitung)

Synonyme:

[1] Anfeindung, Anschlag, Ansturm, Attacke, Einmarsch, Erstürmung, Invasion, Offensive, Sturm, Verleumdung, Vorstoß
[2] Offense, Offensive

Gegenwörter:

[1] Abwehr, Nichtangriff, Verteidigung

Unterbegriffe:

[1] Haiangriff, Rammangriff, Spähangriff, Spionageangriff, Terrorangriff, Vergeltungsangriff
[1] bezogen auf die Waffen(gattung): Artillerieangriff, Atomangriff, Atomwaffenangriff, Bajonettangriff, Bombenangriff, Chemiewaffenangriff, Drohnenangriff, Gasangriff (→ Giftgasangriff), Fliegerangriff, Flugzeugangriff, Granatenangriff, Infanterieangriff, Kavallerieangriff, Messerangriff, Mörserangriff, Nuklearangriff, Panzerangriff, Raketenangriff, Reiterangriff, Tiefangriff, Tieffliegerangriff,
[1] Internet: Cyberangriff (Überlastungsangriff), Fehlerangriff, Hackerangriff, Internetangriff, Lauschangriff, Ransomware-Angriff, Social-Engineering-Angriff
[1] bezogen auf den Ort: Bodenangriff, Luftangriff
[1] bezogen auf die Taktik: Außenangriff, Direktangriff, Doppelangriff, Flankenangriff, Frontalangriff, Generalangriff, Großangriff, Man-in-the-Middle-Angriff, Schnellangriff, Störangriff, Sturmangriff, Zangenangriff
[1] bezogen auf den Zeitpunkt: Nachtangriff, Tagesangriff
[1] bezogen auf die Angriffspartei: Iran-Angriff, IS-Angriff, Islamisten-Angriff, Taliban-Angriff, US-Angriff
[1] übertragen: Löschangriff, Rudel-Angriff
[1, 2] Blitzangriff, Entlastungsangriff, Gegenangriff, Scheinangriff, Überraschungsangriff
[2] Schach: Damenangriff, Königsangriff

Beispiele:

[1] Angriff deckt eine breite Palette ab. Ein Angriff kann eine einfache Beleidigung aber auch ein Weltkrieg sein.
[1] „In dem Buch ‚Heimatlose Kinder‘ schildert Freud, wie sie in dem von ihr gegründeten Kinderheim »Hampstead Nurseries« während der Angriffe der deutschen Luftwaffe auf London kleine Kinder betreute, die dort Schutz vor Bombardierungen fanden, dafür aber von ihren in die Kriegswirtschaft eingebundenen Müttern getrennt werden mussten.“[2]
[1] „Ein hoch aufragender, fast 20 Kilometer langer Mauerring mit Dutzenden Wehrtürmen umfasst Konstantinopel, schützt die Einwohner vor Angriffen zu Wasser und vom Land.“[3]
[1] „Der Schwiegervater jedenfalls wagt 1043 einen Angriff auf das Großreich, scheitert aber damit.“[4]
[1] „Die persönlichen Angriffe hingegen setzten sich fort.“[5]
[2] Der Angriff von Hannover 96 war in der Hinrunde 2015 ziemlich erfolglos.

Redewendungen:

Angriff ist die beste Verteidigung
etwas in Angriff nehmen

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] eine Aufgabe in „Angriff“ nehmen, zum „Angriff“ vorrücken

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien: angriffig, angriffsbereit, angriffslustig, angriffsweise
Substantive: Angriffsarmee, Angriffsbefehl, Angriffsbereitschaft, Angriffsbewegung, Angriffsbündnis, Angriffsdrittel, Angriffsfläche, Angriffsfußball, Angriffsgeist, Angriffskrieg, Angriffslinie, Angriffslust, Angriffsplan, Angriffspunkt, Angriffsrakete, Angriffsrate, Angriffsspiel, Angriffsspieler, Angriffstaktik, Angriffsverteidigung, Angriffswaffe, Angriffswelle, Angriffsziel

Übersetzungen Bearbeiten

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Angriff
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Angriff
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalAngriff
[1, 2] Duden online „Angriff

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „greifen“.
  2. Anne-Ev Ustorf: Wir Kinder der Kriegskinder. Die Generation im Schatten des Zweiten Weltkriegs. 4. Auflage. Herder, Freiburg/Basel/Wien 2013, ISBN 978-3-451-06212-4, Seite 168, Erste Veröffentlichung 2008; Anmerkung: „Heimatlose Kinder“ ohne Anführungsstriche und kursiv gedruckt.
  3. Ralf Berhorst: Im Dienst des Kaisers. In: GeoEpoche: Die Wikinger. Nummer Heft 53, 2012, Seite 144–153, Zitat Seite 146.
  4. Jens-Rainer Berg: Der letzte Wikinger. In: GeoEpoche: Die Wikinger. Nummer Heft 53, 2012, Seite 154–168, Zitat Seite 159.
  5. Warren Herrn, Übersetzer: Johann Grolle: „Sie beteten für meine Exekution“. In: DER SPIEGEL. Nummer Heft 52, 2015, Seite 118-119, Zitat: Seite 118.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Abgriff, Anpfiff, Eingriff