Dieser Eintrag war in der 33. Woche
des Jahres 2016 das Wort der Woche.
Singular Plural
Nominativ die Seide die Seiden
Genitiv der Seide der Seiden
Dativ der Seide den Seiden
Akkusativ die Seide die Seiden
 
[1] Seide
 
[2] verschiedene Seiden in der Auslage
 
[3] Blüten einer Seide

Worttrennung:

Sei·de, Plural: Sei·den

Aussprache:

IPA: [ˈzaɪ̯də]
Hörbeispiele:   Seide (Info)
Reime: -aɪ̯də

Bedeutungen:

[1] kein Plural: feine Textilfaser, die aus den Kokons der Seidenraupe gewonnen wird
[2] häufig feines Gewebe, das aus [1] besteht
[3] Botanik: parasitische Kletterpflanze aus der Gattung Cuscuta

Herkunft:

mittelhochdeutsch sīde, althochdeutsch sīda, dem wohl letztlich lateinisch seta → laBorste, Haar“ zugrunde liegt. Das Wort ist seit dem 11. Jahrhundert belegt.[1]

Synonyme:

[3] Teufelszwirn

Oberbegriffe:

[1] Textilfaser, Naturfaser
[2] Gewebe, Stoff
[3] Kraut, Pflanze, Parasit, Schmarotzer

Unterbegriffe:

[1] Maulbeerseide, Naturseide, Wildseide (=Tussahseide)
[2] Nähseide
[3] Flachs-Seide, Nessel-Seide, Quendel-Seide, Pappel-Seide

Beispiele:

[1] Seide kommt ursprünglich wohl aus China und war eine wichtige Handelsware, die über die Seidenstraße nach Europa transportiert wurde.
[1] Als Behausung gräbt sie [die Flick-Flack-Spinne der marokkanischen Wüste] Röhren in den Sand, die sie mit Seide befestigt.[2]
[1] Jetzt haben Forscher noch eine andere faszinierende Eigenschaft der Spinnenseide entdeckt - oder vielmehr wiederentdeckt. Denn bereits die alten Römer sollen Seide auf Wunden gelegt haben, damit sie schneller heilen.[3]
[2] Die Bluse ist aus Seide und der Rock aus Leinen.
[2] Und je nachdem, um welchen Stoff es sich handelt, fällt ein Kleidungsstück auch anders. Das bedeutet, abhängig von Gewicht und Stoffstruktur bewegt sich der Stoff anders. Denn ein steifer Jeansstoff hat einen anderen Fall als ein weicher Stoff wie Seide oder Samt.[4]
[2] Auch heute noch ist gute Seide ein im wahrsten Sinne des Wortes ‚kostbarer Stoff’. Eine ganz besonders begehrte Seide war die aus Zaitun. Glatt, glänzend und eben mit jener seidig glänzenden Oberfläche: Satin.[5]
[3] Die Brennnesseln waren vollständig mit Seide übersponnen.

Redewendungen:

[2] in Samt und Seide - besonders vornehm gekleidet; elegant
[2] wie Samt und Seide - sehr weich und anschmiegsam, leicht

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] aus Seide, reine Seide

Wortbildungen:

Ballonseide, halbseiden, Muschelseide, Qualitätsseide, seiden, Seidenband, Seidenbluse, Seidendruck, Seidenfaden, Seidenhemd, Seidenkissen, Seidenkleid, Seidenkrawatte, Seidenmantel, Seidenpapier, Seidenraupe, Seidenreiher, Seidenrock, Seidenschal, Seidenschlips, Seidenschwanz, Seidenspinner, Seidenstoff, Seidenstraße, Seidentapete, Seidentaschentuch, Seidentuch, seidenweich, Seidenweste, seidig, Spinnenseide

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Seide
[3] Wikipedia-Artikel „Seide (Gattung)
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Seide
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Seide
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSeide
[1, 2] The Free Dictionary „Seide
[1, 2] Duden online „Seide

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Seide“, Seite 838.
  2. Lea Pötter: Tiere - Zirkus in der Wüste. Eine Spinne aus Marokko ist außergewöhnlich akrobatisch. Ohne Probleme springt sie mit Flick-Flacks die Dünen hoch und runter und ist damit doppelt so schnell wie im Laufmodus- nicht nur für Turner ein Vorbild. In: Deutsche Welle. 5. Mai 2014 (URL, abgerufen am 6. August 2016).
  3. Autorin: Brigitte Osterath, Redaktion: Fabian Schmidt: Forschung - Ein Pflaster aus Spinnenseide. Spinnenseide ist nicht nur unheimlich stark - sie soll auch Wunden schneller heilen lassen. Wissenschaftler entwickeln ein Pflaster, das auf der Innenseite mit dem Wundermaterial beschichtet ist. In: Deutsche Welle. 17. Dezember 2011 (URL, abgerufen am 6. August 2016).
  4. Fabian Schmidt, Beatrice Warken: Alltagsdeutsch - Schneidern am Computer. Modedesigner entwerfen die Vorlagen für Kleidung nicht mehr wie früher mit Schere und Nadel, sondern mit dem Computer. Das Ergebnis können sie sich aber genau vorstellen. Eine Software macht’s möglich. In: Deutsche Welle. 3. Februar 2015 (URL, abgerufen am 6. August 2016).
  5. Michael Utz: Sprachbar - Matratzenhorchen und andere arabische Worte. Zucker, Spinat, Watte – diese Wörter sind arabischen Ursprungs. Integration findet in der Sprache ununterbrochen statt. Fast unmerklich mitunter, aber so nachhaltig, dass sie gar nicht mehr bewusst wahrgenommen wird. In: Deutsche Welle. 6. Februar 2007 (URL, abgerufen am 6. August 2016).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Saite, Seite
Anagramme: diese, Eides, siede