Fabel (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, f Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ die Fabel die Fabeln
Genitiv der Fabel der Fabeln
Dativ der Fabel den Fabeln
Akkusativ die Fabel die Fabeln
 
[1] Illustration zu Äsops Fabel „Der Löwe und das Mäuschen“

Worttrennung:

Fa·bel, Plural: Fa·beln

Aussprache:

IPA: [ˈfaːbl̩]
Hörbeispiele:   Fabel (Info)
Reime: -aːbl̩

Bedeutungen:

[1] Literaturwissenschaft: eine Form der Erzählung, in der menschliche Verhaltensweisen auf Tiere (seltener auf Pflanzen oder Dinge) übertragen werden, um so auf unterhaltsame Weise eine bestimmte Moral zu vermitteln
[2] eine erfundene, erlogene Geschichte
[3] Literaturwissenschaft: der Verlauf der Handlung, eines Ereignisses in einem literarischen Werk

Herkunft:

mittelhochdeutsch fabel(e), im 13. Jahrhundert entlehnt von altfranzösisch fable → fr, das selbst auf lateinisch fābula → la „Erzählung, Sage, Rede“ zurückgeht[1]

Synonyme:

[2] Erfindung, Geflunker, Lüge, Lügengeschichte, Lügenmärchen
[3] Fabelführung, Handlung, Plot

Oberbegriffe:

[1] Erzählung

Unterbegriffe:

[1] Lehrfabel, Pflanzenfabel, Reimfabel, Tierfabel

Beispiele:

[1] Lies mir doch nochmal die Fabel vom Fuchs und den Trauben vor, die er als sauer verschmäht, nur weil sie ihm zu hoch hängen.
[1] „In meiner sozialistischen Schule mussten wir mindestens drei dieser Fabeln auswendig lernen.“[2]
[1] „Mir schienen diese Fabeln etwas von Affen und Katzen, die Käse wogen, erzählen zu wollen.“[3]
[1] „Eine sehr beliebte Gattung der Unterhaltungsliteratur waren Fabeln.“[4]
[2] Die Frauengeschichten, mit denen er immer prahlt, gehören wohl eher ins Reich der Fabel.
[2] Ach, hör doch auf, solche Fabeln aufzutischen! Du hast die Arbeit schlicht und einfach nicht erledigt.
[3] Die Fabel dieses Romans ist einfach gestrickt: Ein böser Mensch wird durch das Wunder der Liebe nach Anfangsschwierigkeiten zum Guten bekehrt.
[3] „Die Fabel ist ein erotisches Intrigenstück.“[5]

Redewendungen:

ins Reich der Fabel gehören

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] äsopische Fabel

Wortbildungen:

Fabelbuch, Fabeldichter, Fabeldichtung, Fabelei, Fabelfigur, Fabeltier, Fabelwelt, Fabelweltrekord, Fabelwesen
fabelhaft, fabulös
fabeln, fabulieren

Übersetzungen Bearbeiten

[1–3] Wikipedia-Artikel „Fabel (Begriffsklärung)
[1] Wikipedia-Artikel „Fabel
[3] Wikipedia-Artikel „Fabel
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Fabel
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalFabel

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Fabel“, Seite 269.
  2. Wladimir Kaminer: Onkel Wanja kommt. Eine Reise durch die Nacht. Goldmann, München 2014, ISBN 978-3-442-47364-9, Seite 66.
  3. Halldór Laxness: Auf der Hauswiese. Roman. Huber, Frauenfeld/Stuttgart 1978, ISBN 3-7193-0611-9, Seite 104 f. Isländisches Original 1975.
  4. Marion Aptroot, Roland Gruschka: Jiddisch. Geschichte und Kultur einer Weltsprache. Originalausgabe, C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-52791-3, Seite 70
  5. Otto Flake: Marquis de Sade. Mit einem Anhang über Rétif de la Bretonne. Mit zwei Nekrologen auf Otto Flake von Rolf Hochhuth. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1966, Seite 104. Zuerst 1930.

Substantiv, m, f, Nachname Bearbeiten

Singular m Singular f Plural 1 Plural 2
Nominativ der Fabel
(Fabel)
die Fabel
(Fabel)
die Fabels die Fabel
Genitiv des Fabel
des Fabels
Fabels
der Fabel
(Fabel)
der Fabels der Fabel
Dativ dem Fabel
(Fabel)
der Fabel
(Fabel)
den Fabels den Fabel
Akkusativ den Fabel
(Fabel)
die Fabel
(Fabel)
die Fabels die Fabel
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Fabel“ – für männliche Einzelpersonen, die „Fabel“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Fabel“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Fabel“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Alternative Schreibweisen:

Worttrennung:

Fa·bel, Plural: Fa·bels

Aussprache:

IPA: [ˈfaːbl̩]
Hörbeispiele:   Fabel (Info)
Reime: -aːbl̩

Bedeutungen:

[1] deutschsprachiger Familienname

Herkunft:

[Quellen fehlen]

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

[1] Karl Fabel

Beispiele:

[1] Frau Fabel ist ein Genie im Verkauf.
[1] Herr Fabel wollte uns kein Interview geben.
[1] Die Fabels fliegen heute nach Sri Lanka.
[1] Der Fabel trägt nie die Pullover, die die Fabel ihm strickt.
[1] Das kann ich dir aber sagen: „Wenn die Frau Fabel kommt, geht der Herr Fabel.“

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Fabel
[1] „Fabel“ bei Geogen Onlinedienst
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalFabel
[1] Verein für Computergenealogie: MetasucheFabel
[1] „Fabel“ bei Geogen Onlinedienst (V. 4.0)
[1] Fabel bei forebears.io
[1] Fabel bei verwandt.de (dort mit Links zu österreichischen, schweizerischen und polnischen Verteilungs-Karten)


Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: fable, Falbe