Siehe auch:
Singular Plural
Nominativ die Aussage die Aussagen
Genitiv der Aussage der Aussagen
Dativ der Aussage den Aussagen
Akkusativ die Aussage die Aussagen

Worttrennung:

Aus·sa·ge, Plural: Aus·sa·gen

Aussprache:

IPA: [ˈaʊ̯sˌzaːɡə]
Hörbeispiele:   Aussage (Info)
Reime: -aʊ̯szaːɡə

Bedeutungen:

[1] Erklärung, Bekundung, Feststellung; etwas Gesagtes, das die eigene Meinung beziehungsweise das eigene Wissen widerspiegelt
[2] Recht: Erklärung vor Gericht
[3] inhaltliche Nachricht, zum Beispiel eines künstlerischen Werks
[4] Logik, Mathematik: Zeichenreihe, die einen Sachverhalt widerspiegelt und entweder wahr oder falsch ist

Herkunft:

Ableitung des Substantivs vom Stamm des Verbs aussagen (spätmittelhochdeutsch ūʒsagen) mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -e, belegt seit dem 15. Jahrhundert[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Bekundung, Erklärung, Feststellung
[2] Beschreibung, Darstellung, Schilderung
[3] Botschaft, Mitteilung, Nachricht
[4] Zeichenreihe

Unterbegriffe:

[1] Glaubensaussage, Koalitionsaussage, Falschaussage, Kernaussage, Selbstaussage, Voraussage, Wahrscheinlichkeitsaussage, Werbeaussage
[1] wertend: Behauptung, Erfindung, Lüge, Missinterpretation, Parole, Verdrehung
[2] Zeugenaussage
[4] Allaussage, Einzelaussage, Existenzaussage, Universalaussage, Wahrscheinlichkeitsaussage

Beispiele:

[1] „Sie hat einen Gesprächsstil perfektioniert, der den Interviewer sicher mit einem guten Gefühl, aber mit so gut wie keiner klaren Aussage zurücklässt.“[2]
[1] „Symptomatisch für diese gipfelbezogene Erlebnisweise des Höhenbergsteigens ist die Motivationskurve, die sich in zahlreichen, von mir geführten Interviews sinngleich wie in den folgenden Aussagen offenbart: Wenn ich einen Gipfel erreicht habe, sinkt meine Motivation rapide ab […].“[3]
[2] Er widerrief seine Aussage.
[2] „Die Aussage von dem Fried und anschließend wahrscheinlich die Schlussplädoyers von Dr. Grüner und dem Staatsanwalt – das würde sich bestimmt bis in den Nachmittag ziehen.“[4]
[3] Ich weiß nicht, welche Aussage dieses Gemälde hat.
[3] Mit seinen Ölfässern auf dem Wasser hat Christo auch eine politische Aussage gemacht.
[4] „Aussageformen werden durch bestimmte Einsetzungen für die Variablen zu wahren oder falschen Aussagen.[5]
[4] „Untersuchen wir eine Eigenschaft eines mathematischen Objektes oder einen Zusammenhang zwischen mathematischen Objekten, so betrachten wir einen mathematischen Sachverhalt, den wir gegebenenfalls als eine wahre Aussage formulieren können.“[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] eine kurze Aussage, eine universelle Aussage, eine verbindliche Aussage, eine wahre Aussage, eine wissenschaftliche Aussage
[1] eine Aussage bestreiten, eine Aussage einschränken, eine Aussage relativieren, eine Aussage treffen
[2] eine eidesstattliche Aussage, eine falsche Aussage, eine klare Aussage, eine umfassende Aussage (  Audio (Info)), eine unzutreffende Aussage (  Audio (Info))
[2] die Aussage widerrufen, eine Aussage zurücknehmen

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien: aussagefähig, aussagekräftig
Substantive: Aussageform, Aussagesatz, Aussageverweigerung
Verben: aussagen

Übersetzungen

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[1–3] Wikipedia-Artikel „Aussage
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Aussage
[1, 2] Goethe-Wörterbuch „Aussage
[2, 3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Aussage
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalAussage
[1–3] The Free Dictionary „Aussage
[4] Walter Gellert, Herbert Kästner, Dr. Siegfried Neuber (Herausgeber): Lexikon der Mathematik. 3. Auflage. VEB Bibliographisches Institut Leipzig, Leipzig 1981, Seite 157, Stichwort „Formalisierung“

Quellen:

  1. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Aussage
  2. Kerstin Kohlenberg: Miss America. In: DIE ZEIT. Nummer 17, 20. April 2017, ISSN 0044-2070, Seite 2.
  3. Siegbert A. Warwitz: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1, Seite 74.
  4. Mechtild Borrmann: Grenzgänger. Die Geschichte einer verlorenen deutschen Kindheit. Roman. Droemer, München 2019, ISBN 978-3-426-30608-6, Seite 227 f.
  5. Dr. Rudolf Bittner, Dr. Dieter Ilse, Siegmar Kubicek, Werner Tietz: Kompendium der Mathematik. 2. Auflage. Volk und Wissen Volkseigener Verlag, Berlin 1969, Seite 6
  6. Wolfram Türke: Grundlegende Begriffe der Mathematik. 1. Auflage. Bd. 1, Volk und Wissen Verlag, Berlin 1990, Seite 20.