lavieren
lavieren (Deutsch)Bearbeiten
Verb, regelmäßig, sich bewegenBearbeiten
Person | Wortform | |||
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Präsens | ich | laviere | ||
du | lavierst | |||
er, sie, es | laviert | |||
Präteritum | ich | lavierte | ||
Konjunktiv II | ich | lavierte | ||
Imperativ | Singular | laviere! | ||
Plural | laviert! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
laviert | haben, sein | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:lavieren
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Worttrennung:
- la·vie·ren, Präteritum: la·vier·te, Partizip II: la·viert
Aussprache:
- IPA: [laˈviːʁən]
- Hörbeispiele: lavieren (Info), lavieren (Info), lavieren (Österreich) (Info)
- Reime: -iːʁən
Bedeutungen:
- [1] Seemannssprache, veraltet: seitlings gegen den Wind segeln
- [2] übertragen, veraltet: geschickt handeln, verhandeln
- [3] bildlich, umgangssprachlich, oft abwertend: sich mit Fähigkeit und Flinkheit gewandt durch Schwierigkeiten hindurchwinden
Herkunft:
- geht aus dem Mittelniederdeutschen lavēren hervor; entstammt seinerseits dem Niederländischen laveeren, loveeren, loeveeren „die Windseite abgewinnen“, welches wiederum auf das Seemannssprachliche Luv „Ruderseite, Windseite“ zurückgeht und seinerseits aus dem Englischen leaf → en „Ruderblatt (Hilfsruder, das man zum Steuern gegen den Wind benutzte)“ entlehnt wurde, dessen indogermanische Wurzel in *lep „(Hand-)Fläche; (Fuss-)Sohle; (Schulter-)Blatt“ zu finden ist; das Niederländische laveeren, loveeren, loeveeren wurde ebenfalls in anderen Sprachen entlehnt, zum Beispiel ins Französische, wo man das Verb louvoyer → fr antrifft (zunächst in mittelfranzösischer Form lovier)
Synonyme:
Sinnverwandte Wörter:
- [3] balancieren, (umgangssprachlich) sich durchschlängeln, (landschaftlich) sich hindurchschlawinern, jonglieren, manövrieren, Schwierigkeiten umgehen, diplomatisch vorgehen, geschickt vorgehen, klug vorgehen, vorsichtig vorgehen, sich diplomatisch verhalten
Gegenwörter:
- [1] luven
Oberbegriffe:
- [1] segeln
Unterbegriffe:
Beispiele:
- [1] „Das Schiff hat auf elf Strich laviert.“[1]
- [2]
- [3] „Jede Politik, die zwischen diesen beiden Linien zu lavieren versucht, führt in eine Sackgasse u. wahrscheinlich in den Abgrund.“[2]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] lavierendes Segelboot, vor dem Wind lavieren
- [2, 3] vorsichtig lavieren , geschickt lavieren
Wortbildungen:
ÜbersetzungenBearbeiten
- [1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „lavieren“
- [1, 3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „lavieren“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „lavieren“
Verb, regelmäßig, in der KunstBearbeiten
Person | Wortform | |||
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Präsens | ich | laviere | ||
du | lavierst | |||
er, sie, es | laviert | |||
Präteritum | ich | lavierte | ||
Konjunktiv II | ich | lavierte | ||
Imperativ | Singular | laviere! | ||
Plural | laviert! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
laviert | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:lavieren
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Anmerkung:
- Die unter Bedeutungen in Klammern und Anführungszeichen gesetzten Wörter sind die jeweils üblichen Fachbegriffe.
Worttrennung:
- la·vie·ren, Präteritum: la·vier·te, Partizip II: la·viert
Aussprache:
- IPA: [laˈviːʁən]
- Hörbeispiele: lavieren (Info), lavieren (Info), lavieren (Österreich) (Info)
- Reime: -iːʁən
Bedeutungen:
- [1] Bildende Kunst: Maltechnik, bei der die Konturen einer mit Pinsel oder Feder angefertigten Farb- beziehungsweise Tuschzeichnung mit einem nassen Pinsel verwischt („verwaschen“) werden
- [2] Bildende Kunst: Zeichnungen (vornehmlich Feder- oder Bleistiftzeichnungen) nachträglich mit Wasserfarben kolorieren („wässern“)
- [3] Bildende Kunst, Kupferstich: die Kupferplatten reinigen („waschen“)
Herkunft:
- zeitgleich aus dem Italienischen lavare → it „(ver-)waschen“ und dem Französischen laver → fr „(ab-, aus-)waschen“ entlehnt; entstammen ihrerseits dem Latein lavare → la „waschen“
Synonyme:
- [1] adoucieren, veraltet waschen
Sinnverwandte Wörter:
- [1] tuschen, umgangssprachlich pinseln, abwertend schmieren
- [2] kolorieren
Gegenwörter:
- [3] radieren
Oberbegriffe:
Beispiele:
- [1] „Beim Antuschen einer Federzeichnung mit einem Pinsel und wässriger Farbe kann man die Zeichnung lavieren, um eine verstärke Licht-, Schatten-, und Raumwirkung zu erzielen.“[3]
- [3] „Es gibt zwei Möglichkeiten eine Lithographie zu schaffen: durch direktes Gestalten auf dem Stein (Steindruck) und durch den Umdruck einer Zeichnung (Umdruck-Litho). 1. Direktes Arbeiten auf dem Stein mit Litho-Kreide und -Tusche, mit Pinsel, Feder, Schaber, Nadel u.a. Es läßt sich auch mit der Spritztechnik (Sieb oder Bürste) arbeiten, man kann lavieren, ätzen, schaben etc. […]“[4]
ÜbersetzungenBearbeiten
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „lavieren“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „lavieren“
Quellen:
- ↑ Oekonomische Encyklopädie oder allgemeines System, Band 66; Johann Georg Krünitz. Abgerufen am 19. Juni 2019.
- ↑ Das Tagebuch 1880-1937, Band 50,Teil 8, Harry Kessler (Graf), Roland Kamzelak, Ulrich Ott, 2009. Abgerufen am 19. Juni 2019.
- ↑ Farbanwendung
- ↑ Lithographie
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: klavieren, lasieren, lazerieren
- Anagramme: Valerien