Singular Plural
Nominativ das Fremdwort die Fremdwörter
Genitiv des Fremdwortes
des Fremdworts
der Fremdwörter
Dativ dem Fremdwort
dem Fremdworte
den Fremdwörtern
Akkusativ das Fremdwort die Fremdwörter

Worttrennung:

Fremd·wort, Plural: Fremd·wör·ter

Aussprache:

IPA: [ˈfʁɛmtˌvɔʁt]
Hörbeispiele:   Fremdwort (Info)   Fremdwort (Österreich) (Info)

Bedeutungen:

[1] Ein aus einer anderen Sprache übernommener Ausdruck, der im Gegensatz zu einem Lehnwort in Schreibweise, Lautung und Grammatik nicht oder nur wenig von der Originalsprache abweicht.

Abkürzungen:

Fremdw.

Herkunft:

Determinativkompositum aus dem Adjektiv fremd und dem Substantiv Wort. Der Begriff geht nach Bußmann auf Jean Paul zurück, bei dem sich 1819 der Ausdruck Fremd-Wörter findet, der den älteren fremdes Wort (17. Jahrhundert) ersetzt.[1] Duden führt den Ausdruck auf den Philosophen K. C. F. Krause (1781–1832) zurück, den dann Jean Paul im Hesperus (1819) verbreitet habe.[2]

Gegenwörter:

[1] Erbwort, Lehnwort

Oberbegriffe:

[1] Entlehnung, Wort

Unterbegriffe:

[1] Exotismus, Xenismus, Xenographie, Zitatwort
[1] Anglismus/Anglizismus, Angloromanismus, Gallizismus, Germanismus, Gräzismus, Hispanismus, Iranismus, Italianismus, Japanismus, Jiddismus, Katalanismus, Kastellanismus, Kastilianismus, Latinismus, Lusitanismus, Polonismus, Russismus/Russizismus, Slavismus/Slawismus, Turzismus und andere mehr

Beispiele:

[1] „Chic“, „Chose“, „Computer“, „downloaden“, „Sushi“ sind Fremdwörter im Deutschen.
[1] Bei der Entlehnung von Fremdwörtern gehen meist alle bis auf eine oder zwei der ursprünglichen Bedeutungen des Ausdruckes verloren, es kommt also zu einer Spezifizierung. Selbst, wenn die Semantik des Fremdwortes mit dem Erbwort der deutschen Sprache übereinstimmt, zeugt allein die Verwendung eines Fremdwortes meist von einer unterschiedlichen semantischen Intention als die, die mit dem deutschen Erbwort erzielt werden würde.
[1] „Sprachwissenschaftler unterscheiden nach der geschichtlichen Herkunft der Lautgestalt eines Wortes zwischen Erbwort (z.B. Haus), Fremdwort (z.B. Idee) und Lehnwort (z.B. Fenster). Erbwörter wurden in der Abstammungslinie vom Indogermanischen über das Germanische, Althochdeutsche, Mittelhochdeutsche und Neuhochdeutsche irgendwann gebildet und bis heute überliefert…“[3]
[1] „Doch oft werden Fremd- und Lehnwörter als Eindringlinge gesehen und aus einem puristischen Blickwinkel mit Skepsis betrachtet.“[4]
[1] „Von den Lehnwörtern unterscheidet man gelegentlich die Fremdwörter, die ihr fremdartiges Aussehen behalten haben und nicht assimiliert worden sind.“[5]
[1] „Keine Gruppe von Fremdwörtern des Gegenwartsdeutschen wächst so schnell wie die Anglizismen und keine ist so weit über die Varietäten des Deutschen verbreitet wie sie.“[6]
[1] „Nach Ronalds verwundertem Tonfall hatte er dieses Fremdwort noch nie gehört.“[7]

Redewendungen:

für jemanden ein Fremdwort sein
mit Fremdwörtern um sich werfen

Wortbildungen:

Fremdwortbildung, Fremdwortschreibung, Fremdwörterbuch, Fremdwortdiskussion, Fremdwörterei, Fremdwörterunfug

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Fremdwort
[*] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Fremdwort
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Fremdwort
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Fremdwort
[1] The Free Dictionary „Fremdwort
[1] Duden online „Fremdwort
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalFremdwort

Quellen:

  1. Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002, ISBN 3-520-45203-0, Stichwort: „Fremdwort“.
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 21.
  3. Wolfgang Boettcher, Wolfgang Herrlitz, Ernst Nündel, Bernd Switalla: sprache. Das Buch, das alles über Sprache sagt. Westermann, Braunschweig 1983, Seite 114. ISBN 3-14-508881-5. Anmerkung: „Erbwort“, „Fremdwort“ und „Lehnwort“ im Original in Kapitälchen gedruckt, die Beispielwörter kursiv.
  4. Christoph Gutknecht: Lauter böhmische Dörfer. Wie die Wörter zu ihrer Bedeutung kamen. Beck, München 1995, Seite 123. ISBN 3-406-39206-7.
  5. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin/ New York 2002, S. XXVIII. ISBN 3-11-017472-3. Fett gedruckt: Fremdwörter.
  6. Peter Eisenberg: Anglizismen im Deutschen. In: Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, Union der deutschen Akademien der Wissenschaften (Herausgeber): Reichtum und Armut der deutschen Sprache. Erster Bericht zur Lage der deutschen Sprache. de Gruyter, Berlin/Boston 2013, ISBN 978-3-11-033462-3, Seite 57–119, Zitat Seite 57.
  7. Robert Neumann: Ein unmöglicher Sohn. Roman. Desch, München/Wien/Basel 1972, ISBN 3-420-04638-3, Seite 129.