Gallizismus (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Gallizismus die Gallizismen
Genitiv des Gallizismus der Gallizismen
Dativ dem Gallizismus den Gallizismen
Akkusativ den Gallizismus die Gallizismen

Worttrennung:

Gal·li·zis·mus, Plural: Gal·li·zis·men

Aussprache:

IPA: [ɡaliˈt͡sɪsmʊs]
Hörbeispiele:   Gallizismus (Info)
Reime: -ɪsmʊs

Bedeutungen:

[1] Linguistik: ein Wort oder sonstiger sprachlicher Ausdruck der französischen Sprache als Entlehnung (zum Beispiel als Fremd- oder Lehnwort) in einer anderen Sprache

Herkunft:

französisch gallicisme → fr, zu (mittel)lateinisch gallicus → la für „gallisch“ oder „französisch[1]

Synonyme:

[1] Französismus

Gegenwörter:

[1] Anglizismus, Gräzismus, Italianismus, Latinismus, Slawismus und viele andere mehr

Oberbegriffe:

[1] Entlehnung

Beispiele:

[1] „Für die meisten Zeitgenossen etymologisch eher undurchsichtig ist der Gallizismus ‚bongen‘, in dem sich die norddeutsche Aussprachevariante orthographisch durchgesetzt hat (…).“[2]
[1] „Während Latinismen und Gräzismen noch immer überwiegend den Wortschätzen in Bildung und Wissenschaft angehören und Gallizismen sich vor allem im Vokabular von Lifestyle und Kulinarik vermehren, finden sich Anglizismen buchstäblich überall, von der Jugendsprache bis zur Informatik, vom Bankeridiom bis zur Werbung.“[3]
[1] „»Noch eine zweite Strafzahlung für den Gallizismus«, sagte ein russischer Schriftsteller, der auch mit im Salon war.“[4]
[1] „Ganz Italien schätzt Algarotti, obschon sein Stil mit Gallizismen durchsetzt ist.“[5]
[1] „Bei Gallizismen ist die Integrationsentwicklung zum Stillstand gekommen.“[6]

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Gallizismus
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gallizismus
[1] Duden online „Gallizismus
[1] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Gallizismus“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
[*] Verzeichnis:Deutsch/Gallizismen

Quellen:

  1. Duden online „Gallizismus
  2. Helmut Glück, Wolfgang Werner Sauer: Gegenwartsdeutsch. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Metzler, Stuttgart/Weimar 1997, Seite 84. ISBN 3-476-12252-2. Kursiv gedruckt: bongen.
  3. Peter Eisenberg: Anglizismen im Deutschen. In: Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, Union der deutschen Akademien der Wissenschaften (Herausgeber): Reichtum und Armut der deutschen Sprache. Erster Bericht zur Lage der deutschen Sprache. de Gruyter, Berlin/Boston 2013, ISBN 978-3-11-033462-3, Seite 57–119, Zitat Seite 57..
  4. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 978. Russische Urfassung 1867.
  5. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band 1. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 76.
  6. Sabine Krome: Der Rat für deutsche Rechtschreibung im Spiegel von Sprach-, Norm- und Schreibwandel. Bilanz einer wechselvollen Geschichte. In: Sprachreport. Nummer Heft 1, 2022, Seite 26-37, Zitat Seite 35.