Erbwort (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, n Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ das Erbwort die Erbwörter
Genitiv des Erbwortes
des Erbworts
der Erbwörter
Dativ dem Erbwort
dem Erbworte
den Erbwörtern
Akkusativ das Erbwort die Erbwörter

Worttrennung:

Erb·wort, Plural: Erb·wör·ter

Aussprache:

IPA: [ˈɛʁpˌvɔʁt]
Hörbeispiele:   Erbwort (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Wort, das aus älteren Entwicklungsstufen einer Sprache übernommen wurde, gegebenenfalls mit Veränderungen in der Lautgestalt und der Bedeutung

Herkunft:

Determinativkompositum aus dem Stamm des Verbs erben und Wort

Synonyme:

[1] einheimisches Wort, indigenes Wort

Gegenwörter:

[1] Fremdwort, Lehnwort, Zitatwort

Oberbegriffe:

[1] Wort

Beispiele:

[1] „Arm“, „Fuß“ und „Hand“ sind Wörter, die nicht aus anderen Sprachen entlehnt wurden, und daher Erbwörter.
[1] „Sprachwissenschaftler unterscheiden nach der geschichtlichen Herkunft der Lautgestalt eines Wortes zwischen Erbwort (z.B. Haus), Fremdwort (z.B. Idee) und Lehnwort (z.B. Fenster). Erbwörter wurden in der Abstammungslinie vom Indogermanischen über das Germanische, Althochdeutsche, Mittelhochdeutsche und Neuhochdeutsche irgendwann gebildet und bis heute überliefert …“[1]
[1] „Wir nennen sie Lehnwörter, aber sie sind gleichberechtigte Teile unseres Wortschatzes, denn nur die Sprachgelehrten können sie von den Erbwörtern unterscheiden.“[2]
[1] „Allgemein trennt man den Lehnwortschatz vom Erbwortschatz und spricht demgemäß von Erbwörtern.[3]
[1] „In Fremdwörtern kommen Kurzvokale vor, die im Vergleich mit den Kurzvokalen der deutschen Erbwörter geschlossener (gespannt) artikuliert werden und dadurch in unseren Ohren wie Langvokale klingen.“[4]

Wortbildungen:

Erbwortschatz

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Erbwort
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Erbwort
[1] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Erbwort“. Metzler, Stuttgart/Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
[1] Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „Erbwort“. ISBN 3-494-02050-7.

Quellen:

  1. Wolfgang Boettcher, Wolfgang Herrlitz, Ernst Nündel, Bernd Switalla: sprache. Das Buch, das alles über Sprache sagt. Westermann, Braunschweig 1983, Seite 114. ISBN 3-14-508881-5. Anmerkung: „Erbwort“, „Fremdwort“ und „Lehnwort“ im Original in Kapitälchen gedruckt, die Beispielwörter kursiv.
  2. Ludwig Reiners: Stilkunst. Ein Lehrbuch deutscher Prosa. Neubearbeitung von Stephan Meyer und Jürgen Schiewe, 2. Auflage. Beck, München 2004, Seite 400. ISBN 3-406-34985-4.
  3. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin/ New York 2002, S. XXIX. ISBN 3-11-017472-3. Fett gedruckt: Erbwörtern.
  4. Karl-Heinz Best: LinK - Linguistik in Kürze mit einem Ausblick auf die Quantitative Linguistik. 5., durchgesehene. Auflage. RAM Verlag, Lüdenscheid 2008, Seite 4. Kein ISBN.