Person Wortform
Präsens ichdisse
dudisst
er, sie, esdisst
Präteritum ichdisste
Konjunktiv II ichdisste
Imperativ Singulardisse!
Pluraldisst!
PerfektPartizip IIHilfsverb
gedisst haben
Alle weiteren Formen: Flexion:dissen

Worttrennung:

dis·sen, Präteritum: diss·te, Partizip II: ge·disst

Aussprache:

IPA: [ˈdɪsn̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild dissen (Info), Lautsprecherbild dissen (Info)
Reime: -ɪsn̩

Bedeutungen:

[1] transitiv; Jargon, umgangssprachlich salopp: jemanden als verachtenswert hinstellen, voller Verachtung schlechtmachen; jemanden herabsetzend kritisieren; despektierlich über jemanden reden

Herkunft:

Es handelt sich um eine seit Anfang der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts im Deutschen in Gebrauch gekommene und seit 1995 lexikalisierte[1] Entlehnung des ursprünglich im afroamerikanischen Englisch aufgekommenen und durch den Hip-Hop bekanntgewordenen,[2] umgangssprachlichen englischen Verbs to dis  en / to diss  en, einem Kurzwort (Kopfwort) zu to disrespect  en.[3]

Sinnverwandte Wörter:

[1] abwerten, beflecken, beleidigen, beschimpfen, herabsetzen, herabwürdigen, kränken; figurativ: beschmutzen; zumeist abwertend: besudeln
[1] gehoben: schmähen
[1] bildungssprachlich: diskreditieren, diskriminieren
[1] umgangssprachlich: durch den Dreck ziehen, durch den Kakao ziehen, durch den Schmutz ziehen, herunterputzen, in den Dreck treten / in den Dreck ziehen, in den Schmutz treten / in den Schmutz ziehen, niedermachen, vom Leder ziehen, jemanden zur Sau machen, zur Schnecke machen

Unterbegriffe:

[1] wegdissen, zurückdissen

Beispiele:

[1] Ich disse dich.
[1] Du wurdest von ihm gedisst.
[1] „Weiss sieht diese Praxis als nötige Abgrenzung gegen kommerziellen Diebstahl an der Hip-Hop-Kultur; in den USA verkaufe etwa der Kommerz-Rapper Vanilla-Ice keine Platten mehr, nachdem ihn viele andere Rapper auf ihren Platten kräftig gedisst haben.[4]
[1] „Auf LaToyas Anschuldigungen hin versammelte sich die übrige Jackson-Familie in einer live von CNN übertragenen Pressekonferenz vor ihrem Haus in Encino, Kalifornien, um LaToya als Lügnerin zu dissen.[5]
[1] „Und dann läuft die Frau aus dem Hintergrund der Bühne hervor, hält sich das Mikrofon dicht an den Mund und brüllt: ‚Ich kastrier’ und sezier’ dich, sieh nur, wie ich lache, ich wache über dich, ich diss’ und piss’ dich an!‘“[6]
[1] „Ihr disst zum Beispiel die ganze Bandbreite, ohne je konkret und inhaltlich zu werden.“[7]
[1] „Die Bands dissten sich gegenseitig, was soviel heißt wie verarschen.“[8]
[1] „Sie ist keine Charismatikerin, aber das war der frühe Kohl ja auch nicht. Die Medien werden sie also dissen, man wird sie langweilig finden, aber das lässt sich alles überleben.“[9]
[1] „Brecht disste seine Kollegen wie ein Rapper, Rilke etwa, der für ihn ‚wenn er sich mit Gott befasst, absolut schwul ist‘.“[10]
[1] „Fortell reagierte unsportlich, verweigerte Interviews und disste Heinzl als üblen Journalisten.“[11]

Übersetzungen

Bearbeiten
[1] Wikipedia-Artikel „Dissen (Slang)
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „dissen
[1] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – Neologismenwörterbuch „dissen
[1] The Free Dictionary „dissen
[1] Duden online „dissen
[1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „dissen“ auf wissen.de
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „dissen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portaldissen
[1] Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. 10 Bände auf CD-ROM ; mehr als 200 000 Stichwörter mit rund 90 000 Belegen aus mehreren Hundert Quellen ; vielfältige Recherchemöglichkeiten ; für MS Windows und Apple Macintosh. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 978-3-411-71001-0, Stichwort »dissen«.
[1] Dieter Herberg, Michael Kinne, Doris Steffens; unter Mitarbeit von Elke Tellenbach, Doris al-Wadi: Neuer Wortschatz. Neologismen der 90er Jahre im Deutschen. In: Ludwig M. Eichinger, Peter Wiesinger (Herausgeber): Schriften des Instituts für Deutsche Sprache. Band 11, Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/New York 2004, ISBN 3-11-017750-1, DNB 971679088, Stichwort »dissen«, Seite 75–76.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 10., aktualisierte Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Zürich 2010, ISBN 978-3-411-04060-5, DNB 1007274220, Stichwort »dissen«, Seite 259.
[1] Wahrig-Redaktion (Herausgeber): Brockhaus, Wahrig, Die deutsche Rechtschreibung. 8. Auflage. Wissenmedia in der Inmedia-ONE-GmbH, Gütersloh/München 2011, ISBN 978-3-577-07590-9, DNB 100765581X (Chefred. Sabine Krome), Stichwort »dissen«, Seite 297.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 9. Auflage. Dudenverlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-411-05509-8, Stichwort »dissen«, Seite 440.

Quellen:

  1. Für die Erstbuchung siehe Matthias Horx: Trendwörter von Acid bis Zippies. Lexikon / Trendbüro. 2. Auflage. ECON-Verlag, Düsseldorf/Wien/New York/Moskau 1995, ISBN 3-430-19132-7.
  2. Online Etymology Dictionary „dis#etymonline_v_29284
  3. Dieter Herberg, Michael Kinne, Doris Steffens; unter Mitarbeit von Elke Tellenbach, Doris al-Wadi: Neuer Wortschatz. Neologismen der 90er Jahre im Deutschen. In: Ludwig M. Eichinger, Peter Wiesinger (Herausgeber): Schriften des Instituts für Deutsche Sprache. Band 11, Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/New York 2004, ISBN 3-11-017750-1, DNB 971679088, Stichwort »dissen«, Seite 75–76.
    Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – Neologismenwörterbuch „dissen
  4. Besinnung auf die Werte der Alten Schule. In: Die Presse. 28. August 1993, ISSN 1563-5449, DNB 947702091.
  5. Unterm Strich. In: taz.die tageszeitung. Nummer 4185, 10. Dezember 1993, ISSN 1434-4459, Seite 16 (taz Print Archiv-URL, abgerufen am 15. September 2020).
  6. Lauf, Lutscher. In: DER SPIEGEL. Nummer 11, 13. März 1995, ISSN 0038-7452, Seite 238 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 15. September 2020).
  7. Fickt euch alle! In: Tages-Anzeiger. Nummer 12, 20. März 1996, ISSN 1424-0262, Seite 13.
  8. Daniel Keil, Bernd Sicherl, Sebastian Mark und Mario Barbagallo: Mit der neuen Vielfalt in der deutschen Sprechgesangsszene ist der Durchbruch des HipHop gelungen. In: Frankfurter Rundschau. 23. April 1997, ISSN 0940-6980, Seite 18.
  9. Friedrich Küppersbusch: Weiblich. Und liberal. Und ostdeutsch. In: taz.die tageszeitung. Nummer 6075, 23. Februar 2000, ISSN 1434-4459, Seite 3 (taz Print Archiv-URL, abgerufen am 15. September 2020).
  10. Albert Ostermaier: Ungeheuer oben. In: DER SPIEGEL. Nummer 28, 10. Juli 2006, ISSN 0038-7452, Seite 133 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 15. September 2020).
  11. Julia Ortner: FERNSEHEN. In: FALTER. Nummer 49, 6. Dezember 2006, Seite 22 (FALTER Archiv-URL, abgerufen am 15. September 2020).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen:
Levenshtein-Abstand von 1: dessen
Anagramme: Dessin, sindse
PräsensPräteritum
1. Person Singulardisdiste
2. Person Singulardistdiste
3. Person Singulardistdiste
Pluraldissendisten
Konjunktiv Singulardisse
Imperativ Singulardis!
Partizipdissendgedist

Worttrennung:

dis·sen, Präteritum: dis·te, Partizip II: ge·dist

Aussprache:

IPA: [ˈdɪsə],[1] [ˈdɪsən][1]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild dissen (Info)

Bedeutungen:

[1] Hilfsverb »hebben«, umgangssprachlich: jemanden als verachtenswert hinstellen, voller Verachtung schlechtmachen; jemanden herabsetzend kritisieren; despektierlich über jemanden reden

Herkunft:

Das Verb geht letztlich auf englisches to disrespect  en zurück.[2]

Sinnverwandte Wörter:

[1] afmaken, belachelijk maken, belasteren, beledigen, beschimpen, bezoedelen, discrimineren, door de modder halen, iemand in diskrediet brengen, iemand op zijn nummer zetten, kleineren, krenken, neerhalen, smaden, treiteren, uitkafferen, uitschelden, verguizen
[1] umgangssprachlich: afzeiken, fokken

Beispiele:

[1]

Übersetzungen

Bearbeiten
[1] Van Dale Onlinewoordenboek: „dissen
[1] PONS Niederländisch-Deutsch, Stichwort: „dissen
[1] mijnwoordenboek Wörterbuch Niederländisch-Deutsch: „dissen

Quellen:

  1. 1 2 PONS Niederländisch-Deutsch, Stichwort: „dissen
  2. etymologiebank.nl (Datenbank niederländischer und afrikaanser etymologischer Wörterbücher): „dissen1
PräsensPräteritum
1. Person Singulardisdiste
2. Person Singulardistdiste
3. Person Singulardistdiste
Pluraldissendisten
Konjunktiv Singulardisse
Imperativ Singulardis!
Partizipdissendgedist

Worttrennung:

dis·sen, Präteritum: dis·te, Partizip II: ge·dist

Aussprache:

IPA: [ˈdɪsə],[1] [ˈdɪsən][1]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild dissen (Info)

Bedeutungen:

[1] Hilfsverb zijn, Suriname, Jargon: einen Ort verlassen
[2] Hilfsverb zijn, Suriname, Jargon: einen Ort auf Dauer verlassen, um sich anderswo (in einem anderen Land) niederzulassen

Herkunft:

Das Verb geht letztlich auf englisches to disappear  en zurück.[2]

Sinnverwandte Wörter:

[1] opstappen, vertrekken, weggaan
[2] emigreren

Beispiele:

[1]
[2]

Übersetzungen

Bearbeiten
[1, 2] J. van Donselaar: Woordenboek van het Surinaams-Nederlands. Tweede, herziene en uitgebreide druk, Dick Coutinho, Muiderberg 1989, ISBN 90-6283-745-X (Digitalisat), Stichwort »dissen«, Seite 122.

Quellen:

  1. 1 2 PONS Niederländisch-Deutsch, Stichwort: „dissen
  2. J. van Donselaar: Woordenboek van het Surinaams-Nederlands. Tweede, herziene en uitgebreide druk, Dick Coutinho, Muiderberg 1989, ISBN 90-6283-745-X (Digitalisat), Stichwort »dissen«, Seite 122.

Worttrennung:

dis·sen

Aussprache:

IPA: [ˈdɪsə], [ˈdɪsən]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild dissen (Info)

Grammatische Merkmale:

  • Plural des Substantivs dis
dissen ist eine flektierte Form von dis.
Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag dis.
Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor.

Worttrennung:

dis·sen

Aussprache:

IPA: [ˈdɪsə], [ˈdɪsən]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild dissen (Info)

Grammatische Merkmale:

  • Plural des Substantivs diss
dissen ist eine flektierte Form von diss.
Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag diss.
Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor.