Singular Plural
Nominativ der Söldner die Söldner
Genitiv des Söldners der Söldner
Dativ dem Söldner den Söldnern
Akkusativ den Söldner die Söldner

Alternative Schreibweisen:

[2] Seldner

Worttrennung:

Söld·ner, Plural: Söld·ner

Aussprache:

IPA: [ˈzœldnɐ]
Hörbeispiele:   Söldner (Info)

Bedeutungen:

[1] gegen Bezahlung angeworbener, zeitlich (und vertraglich) befristet dienender Angehöriger einer aus freiwilligen, zumeist fremdländischen Soldaten bestehenden Truppe
[2] veraltet: in Bayern und Österreich Besitzer einer Sölde, eines kleinen Bauerngutes

Herkunft:

[1] seit dem 12. Jahrhundert[1] bezeugtes Erbwort aus den mittelhochdeutschen Formen soldenære → gmh[1][2], soldener → gmh[2] und soldner → gmh[1], die von mittelhochdeutsch solt → gmhSold‘ abgeleitet sind[1][2] und wohl bald nach dessen Entlehnung gebildet wurden[1]; dabei handelt es sich wohl um eine Nachbildung von italienisch soldato → it[1]
[2] Ableitung zu Sölde

Synonyme:

[1] Legionär
[2] Köthner

Sinnverwandte Wörter:

[1] Privatsoldat

Weibliche Wortformen:

[1] Söldnerin

Oberbegriffe:

[1] irregulärer Kämpfer, Nicht-Kombattant

Unterbegriffe:

[1] Fremdenlegionär
[1] historisch: Bekjaren, Buccellarius, Condottiere/Kondottiere, Honved/Honvéd, Landsknecht, Mameluck, Reisiger, Reisläufer
[2] Bausöldner, Leersöldner

Beispiele:

[1] „Die französische Armee ist mithin aus den deutschen, schottischen und italienischen Söldnern der freien Kompanien hervorgegangen.“[3]
[1] „5000 Soldaten der ‚New Iraqi Army‘ sollen hier den Krieg lernen. Aber vorsichtshalber werden sie bewacht von 300 kurdischen Peshmerga und 20 internationalen Söldnern im Dienste des Pentagon - darunter Südafrikaner, ein Neuseeländer und die Deutschen.“[4]
[1] „Da sie in den Dunkelzonen des Rechts operieren, können Söldner mit den Gefechtsregeln spielen. Sie können Dinge tun, die regulären Armeeangehörigen streng verboten sind, zum Beispiel foltern. In vieler Hinsicht sind Söldner ideal dafür geeignet, die asymmetrischen, diffusen und schmutzigen Kriege zu führen, die für die moderne Welt charakteristisch sind.
Es gibt also viele Gründe, warum die Söldner auf der Weltbühne ein Comeback erleben.“[5]
[1] „Ein Söldner hat keinen Anspruch auf den Status eines Kombattanten oder eines Kriegsgefangenen.“[6]
[1] „Issaka Souaré, der die Ereignisse in Libyen für das Institute of Security Studies in Südafrika analysiert, glaubt, dass die mutmaßlichen Söldner schon länger zu Gaddafis Sicherheitskräften gehören.“[7]
[1] „‚Gaddafi ist keiner mehr von uns‘, sagt Gobaili in seinem Krankenbett, ‚er lässt fremde Söldner auf seine eigenen Leute schießen, er hat kein Volk mehr.‘“[8]
[2] „Wenn eine Gemeinde ein Gemeinholz hat, so erhält der Bauer insgemein mehr Holz als der Söldner, weil er mehr als der Söldner nöthig hat, weil er ein größeres Gut hat, und mehr Abgaben entrichtet.“[9]
[2] „Im bayerischen Wald hat der Söldner Lehner von Werbing, eine halbe Stunde von Schloß Egg am 18. Juni einen lebendigen Steinadler gefangen, der mit ausgebreiteten Flügeln 11 1/2 Schuh mißt.“[10]
[2] „Selbsteigner gibt es im ganzen Landgerichtsbezirk nur 59, die meisten von ihnen sind Lechner und Söldner (1/4 und 1/8 Höfe), so daß ihr Besitz nicht ins Gewicht fällt.“[11]

Wortbildungen:

Söldnerarmee, Söldnerführer, Söldnerheer, Söldnerlager, Söldnertruppe, Söldnertum

Übersetzungen

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[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1557.
[1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Soeldner“ auf wissen.de
[1] wissen.de – Lexikon „Soeldner
[1] Wikipedia-Artikel „Söldner
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Söldner
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSöldner
[1] The Free Dictionary „Söldner
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Söldner
[1, 2] D. Johann Georg Krünitz: Oekonomische Encyklopädie, oder allgemeines System der Staats- Stadt- Haus- und Landwirthschaft in alphabetischer Ordnung. 242 Bände, 1773–1858, Stichwort „Söldner“.
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Söldner
[1] Pierer’s Universal-Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart. 4., umgearbeitete und stark vermehrte Auflage. 19 Bände. Altenburg 1857–1865 „Söldner
[1] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Söldner“ (Wörterbuchnetz), „Söldner“ (Zeno.org)

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 855.
  2. 2,0 2,1 2,2 Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Söldner
  3. Peter Warren Singer: DOSSIER: SÖLDNER UND PRIVATPOLIZISTEN. Die Wurzeln der militärischen Marktwirtschaft. (übersetzt von Niels Kadritzke) In: Le Monde diplomatique, Nummer 7512, 12.11.2004, ISSN 0026-9395. Deutschsprachige Online-Ausgabe abgerufen am 24. April 2011.
  4. Christoph Reuter: Söldner: Die Hunde des Krieges. In: stern, Heft 41, 13.10.2005, ISSN 0039-1239. Online-Ausgabe abgerufen am 24.04.2011.
  5. Martin van Creveld: Wir wissen, wie man Menschen tötet. (übersetzt von Karin Wördemann) In: Die Zeit, Nummer 12, 13.03.2008, ISSN 0044-2070. Online-Ausgabe abgerufen am 24.04.2011.
  6. SR 0.518.521, Artikel 47 Söldner. In: Zusatzprotokoll zu den Genfer Abkommen vom 12. August 1949 über den Schutz der Opfer internationaler bewaffneter Konflikte (Stand: 24.06.2009). Abgerufen am 24.04.2011. Zitiert nach http://www.admin.ch/ch/d/sr/0_518_521/a47.html.
  7. Arne Perras: Söldner in Libyen: Gaddafis schreckliche Helfer. In: Süddeutsche Zeitung, 24.02.2011, ISSN 0174-4917. Online-Ausgabe abgerufen am 24.04.2011.
  8. Matthias Gebauer, Clemens Höges, Alexander Smoltczyk, Volkhard Windfuhr: Er ist keiner mehr von uns. In: DER SPIEGEL, Heft 9, 28.02.2011, ISSN 0038-7452, Seite 87. Online-Ausgabe abgerufen am 24.04.2011 (PDF).
  9. Anonym: Sammlung von Beurtheilungen einiger bajerischen politischen Druckschriften.. 1797, Seite 83 f.
  10. Im bayerischen Wald…. In: Der Volksbote. Nummer 150, 27. Juni 1856, Seite 608
  11. Sebastian Hiereth: Die bayerische Gerichts- und Verwaltungsorganisation vom 13. bis 19. Jahrhundert. In: Historischer Atlas von Bayern. Verlag der Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1959, Seite 8 (Digitale Sammlungen)
Singular m Singular f Plural 1 Plural 2
Nominativ der Söldner
(Söldner)
die Söldner
(Söldner)
die Söldners die Söldner
Genitiv des Söldner
des Söldners
Söldners
der Söldner
(Söldner)
der Söldners der Söldner
Dativ dem Söldner
(Söldner)
der Söldner
(Söldner)
den Söldners den Söldner
Akkusativ den Söldner
(Söldner)
die Söldner
(Söldner)
die Söldners die Söldner
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen
 
[1] geografische Verteilung des Nachnamens Söldner in Deutschland
 
[1] geografische Verteilung des Nachnamens Söldner in Österreich

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Söldner“ – für männliche Einzelpersonen, die „Söldner“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Söldner“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Söldner“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

Söld·ner, Plural 1: Söld·ners

Aussprache:

IPA: [ˈzœldnɐ]
Hörbeispiele:   Söldner (Info)

Bedeutungen:

[1] oberdeutscher Familienname

Herkunft:

  1. Standesname zu mittelhochdeutsch soldenære → gmh, mittelniederdeutsch soldenēr → gmlSöldner, Soldkrieger“;
  2. durch Rundung entstandene Namensform zu Seldner;
  3. Herkunftsname zu den Ortsnamen Sölden in Baden-Württemberg, Bayern und Österreich[1]
  4. Bewohner einer Sölde[2][3].

Namensvarianten:

[1] Seld, Selder, Seldmann, Seldner, Seldt, Seldte, Sellner, Selter, Seltmann, Seltner, Söller, Söllner, Söltner

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

Harald Söldner (1939–2003), deutscher Fußballspieler
Max Söldner (1891–1959), deutscher Gewerkschafter

Beispiele:

[1] Magdalene Söldner (* 1959 in Essen) ist eine deutsche Klassische Archäologin.[4]
[1] In allen von ihm absolvierten Oberligaspielzeiten gehörte Söldner stets zur Stammelf.[5]
[1] Wikipedia-Artikel „Söldner_(Begriffsklärung)
[1] Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Gondrom Verlag, Bindlach 1991, 1993, 2004, ISBN 3-8112-0294-4, Seite 470 „Selder, Seldner“
[1] Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4, Seite 456 „(Selde)“
[1] Kaspar Linnartz: Unsere Familiennamen. Zehntausend Berufsnamen im Abc erklärt. 1. Auflage. Band 1, Ferdinand Dümmler Verlag, Bonn und Berlin 1936, Seite 136 „Söldner, Söltner“
[1] Verein für Computergenealogie: MetasucheSöldner

Quellen:

  1. Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden, Lexikon der Familiennamen. Herkunft und Bedeutung von 20 000 Nachnamen. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2008, ISBN 978-3-411-73111-4, Seite 572.
  2. Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4, Seite 456
  3. Albert Heintze; Paul Cascorbi (Herausgeber): Die Deutschen Familiennamen. geschichtlich, geographisch, sprachlich. 4. Auflage. Buchhandlung des Waisenhauses, Halle a. d. S. 1914, Seite 260 „Seldner“
  4. Wikipedia-Artikel „Magdalene Söldner“ (Stabilversion).
  5. Wikipedia-Artikel „Harald Söldner“ (Stabilversion).


Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Söller
Anagramme: dröseln