Kutsche
Kutsche (Deutsch)
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Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Kutsche | die Kutschen |
Genitiv | der Kutsche | der Kutschen |
Dativ | der Kutsche | den Kutschen |
Akkusativ | die Kutsche | die Kutschen |
Worttrennung:
- Kut·sche, Plural: Kut·schen
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] ein- oder zweiachsiges Fuhrwerk mit Karosserie oder beweglichem Verdeck; (ursprünglich) durch Nutztiere wie Pferde oder Ochsen gezogen
- [2] umgangssprachlich: ein Auto
Herkunft:
- Kutsche geht auf das ungarische kocsi → hu (aus Kocs) zurück, was eine verkürzte Form von kocsi szekér → hu (Wagen aus Kocs) ist. Kocs ist ein Ort bei Komárom und liegt etwa auf der Hälfte der Strecke von Wien nach Budapest. Dort befand sich eine Station für den Pferdewechsel des schon seit dem 15. Jahrhundert zwischen den beiden Städten bestehenden Reisewagendienstes.
Im Deutschen wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zunächst von Cotschien Wägnen oder Gutschenwagen gesprochen, in der Zeit bis 1600 dann verwendete man Gotschiwagen, Gotzig Wegen oder Kutzschwagen sowie die Verkürzungen Gutsche, Gotzi, Kotsche und Kutze.[1]
Synonyme:
- [1] Droschke, Equipage, Kutschenwagen, übertragen: Karosse
- [2] Karre
Sinnverwandte Wörter:
- [1] Pferdewagen
- [2] Auto, Automobil, Limousine, Personenkraftwagen, SUV, Van
Oberbegriffe:
- [1, 2] Fortbewegungsmittel, Gefährt, Radfahrzeug, Transportmittel
Unterbegriffe:
- [1] Ausflugskutsche, Hochzeitskutsche, Lastenkutsche, Leichenkutsche, Motorkutsche, Pferdekutsche, Postkutsche, Reisekutsche
- [1] Kaiserkutsche, Königskutsche, Prinzenkutsche
- [1] Berline, Buggy, Carrick, Carruca, Curricle, Char-à-Bancs, Char-à-Côté, Coupé, Duc, Equipage, Gig, Kalesche, Landauer, Marathonwagen, Pferdeomnibus, Phaeton, Planwagen, Sandschneider, Sulky, Vis-à-vis, Wagonette
- [2] Edelkutsche, Luxuskutsche, Schrottkutsche
Beispiele:
- [1] In Wien ist es für viele Besucher unerlässlich, mit einer Kutsche durch die Stadt zu fahren.
- [1] „Schon der Anblick einer Kutsche macht mich ja ganz krank.“[2]
- [1] „Droschken und leichte Kutschen waren die einzigen von den Ordnungsbehörden noch zugelassenen Fahrzeuge.“[3]
- [1] „Andere wandten ein, es werde die Gemeinde zehn Pfund und zwölf Schilling für die Kutsche und die Dienste eines Wärters kosten, das Mädchen zur Einschiffung nach London zu schaffen.“[4]
- [1] „Isa und ich stiegen in die Kutsche, und auf rumpeligem Kopfsteinpflaster ging es nach Müggenburg.“[5]
- [2] Schafft denn deine Kutsche die Fahrt nach Italien noch?
Wortbildungen:
- [1] kutschen, kutschieren
- [1] Kutscher
- [1] Kutschbedarf, Kutschbock, Kutschfahrt, Kutschgeschirr, Kutschpferd/Kutschenpferd
- [1] Kutschenachse, Kutschenbau, Kutschenbett, Kutschendeichsel, Kutschendach, Kutschenfahrt, Kutschenfenster, Kutschenkorso, Kutschenlampe, Kutschenmuseum, Kutschenrad, Kutschenschlag, Kutschenunfall, Kutschenverdeck, Kutschwagen, Kutschenzubehör
- [?] Retourkutsche
Übersetzungen
[1] ?
- [1] Wikipedia-Artikel „Kutsche“
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Kutsche“
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kutsche“
- [1, 2] Duden online „Kutsche (Pferdewagen, Auto)“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Kutsche“
- [1, 2] The Free Dictionary „Kutsche“
- [1, 2] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Kutsche“ auf wissen.de
- [1] wissen.de – Lexikon „Kutsche“
Quellen:
- ↑ Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9 , „Kutsche“, Seite 753
- ↑ Gerd Hofmann: Casanova und die Figurantin. Novelle. Verlag Eremiten-Presse, Düsseldorf 1987, ISBN 3-87365-232-3, Seite 76.
- ↑ Colleen McCullough: Insel der Verlorenen. Roman. Limes, München 2001, ISBN 3-8090-2459-7, Seite 103.
- ↑ Siân Rees: Das Freudenschiff. Die wahre Geschichte von einem Schiff und seiner weiblichen Fracht im 18. Jahrhundert. Piper, München/Zürich 2003, ISBN 3-492-23999-4 , Seite 51 f.
- ↑ Cornelia Schmalz-Jacobsen: Russensommer. Meine Erinnerungen an die Befreiung vom NS-Regime. C. Bertelsmann, München 2016, ISBN 978-3-570-10311-1, Seite 30.