Bühne (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, f Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ die Bühne die Bühnen
Genitiv der Bühne der Bühnen
Dativ der Bühne den Bühnen
Akkusativ die Bühne die Bühnen
 
[1] beleuchtete Bühne
 
[1] Schauspieler auf der Bühne des Wiener Burgtheaters

Worttrennung:

Büh·ne, Plural: Büh·nen

Aussprache:

IPA: [ˈbyːnə]
Hörbeispiele:   Bühne (Info)
Reime: -yːnə

Bedeutungen:

[1] Erhöhung zur Aufführung von Theater- oder Musikstücken
[2] übertragen: Theater
[3] landschaftlich, Südwestdeutschland[1]: Dachboden
[4] Technik: Einrichtung bestehend aus einer Plattform, Schienen oder Ähnlichem, die den Zweck hat, Gegenstände oder Personen anzuheben

Herkunft:

mittelhochdeutsch bün → gmh, büne → gmh, mittelniederdeutsch bone → gml, ursprünglich „Brettergerüst, Decke“, belegt seit dem 13. Jahrhundert. Weitere Herkunft unklar, womöglich historisch verwandt mit der Wortfamilie Boden.[2]

Synonyme:

[3] Speicher

Unterbegriffe:

[1] Drehbühne, Freilichtbühne, Hauptbühne, Megabühne, Nebenbühne, Ö3-Bühne, Schaubühne, Seebühne, Seitenbühne, Theaterbühne, Wahlkampfbühne, Wanderbühne
[1] Weltbühne
[1, 2] Kasperlebühne, Kleinkunstbühne
[4] Arbeitsbühne, Hebebühne, Hubarbeitsbühne, Hubbühne, Ladebühne, Rettungsbühne

Beispiele:

[1] Es traten vier als Indianer verkleidete Jungen auf die Bühne.
[1] „Die Bühne war sehr dunkel, und die Hauptfigur des Stückes trug einen alten, dunklen Mantel, und alles sah aus wie auf alten Fotos vor acht, neun Jahren, als es noch dunkle Ruinen und Trümmer gab.“[3]
[1] „Lucien hatte sich auf der Bühne verbarrikadiert.“[4]
[1] „Nie hatte es hier eine schönere Bühne gegeben.“[5]
[1] „Er schreitet zur Bühne zurück, den Arm im Triumph ausgestreckt, die Finger gebogen.“[6]
[2] Die Städtischen Bühnen Frankfurt sind in die zwei künstlerisch selbständigen Bereiche Oper Frankfurt und Schauspiel Frankfurt aufgeteilt.
[2] „Das einzige vollendete Stück wird 1956 in Berlin einen Achtungserfolg erringen, aber es erobert nicht die Bühnen, ist heute praktisch vergessen.“[7]
[3] Bring doch bitte den Wäschekorb auf die Bühne.
[4]

Redewendungen:

[1] an die/zur Bühne gehen – den Beruf des Schauspielers ergreifen
[1] von der Bühne abtreten – den Beruf des Schauspielers (oder auch einen anderen öffentlichen Beruf) niederlegen
[1] von der Bühne des Lebens abtreten – sterben
[1] etwas über die Bühne bringen – etwas schnell, zielgerichtet und erfolgreich beenden
[1] etwas geht über die Bühne – etwas geschieht oder nimmt seinen Verlauf
[1] die Bühne aufbauen / herrichten / erweitern
[1] ein Stück auf die Bühne bringen

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] vor / hinter der Bühne

Wortbildungen:

[1] Bühnenarbeiter, Bühnenautor, Bühnenbeleuchtung, Bühnenbild, Bühnenbildner, Bühnendekoration, Bühnenerfolg, Bühnenkunst, Bühnenmusik, Bühnenpanne, Bühnenpräsenz, Bühnenrand, Bühnenschaffender, Bühnenshow, Bühnensprache, Bühnenstar, Bühnenstück, Bühnentanz, Bühnentechnik, Bühnentechniker, bühnentechnisch, Bühnenturm, Bühnenvorhang
[2] Bühnenrolle

Übersetzungen Bearbeiten

[1–4] Wikipedia-Artikel „Bühne
[1, 3, 4] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Bühne
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Bühne
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBühne

Quellen:

  1. vergleiche Atlas zur deutschen Alltagssprache „Dachboden“, abgerufen am 4. Februar 2014
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Bühne“, Seite 159.
  3. Hanns-Josef Ortheil: Die Berlinreise. Roman eines Nachgeborenen. Luchterhand, München 2014, ISBN 978-3-630-87430-2, Seite 185.
  4. Fiston Mwanza Mujila: Tram 83. Zsolnay, Wien 2016, ISBN 978-3-552-05797-5, Seite 66. Französisches Original 2014.
  5. Karin Kalisa: Sungs Laden. Roman. Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-30566-9, Seite 229.
  6. James Salter: Ein Spiel und ein Zeitvertreib. Roman. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2000, ISBN 3-499-22440-2, Seite 152.
  7. Wilhelm von Sternburg: „Als wäre alles das letzte Mal“: Erich Maria Remarque. Eine Biographie. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2000, ISBN 3-462-02917-7, Seite 369.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: bahne, Bahne, Bohne, Buhne, Düne, Hüne, Sühne
Anagramme: hüben, Hüben