Zwerg (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Zwerg die Zwerge
Genitiv des Zwergs
des Zwerges
der Zwerge
Dativ dem Zwerg
dem Zwerge
den Zwergen
Akkusativ den Zwerg die Zwerge
 
[1, 3] Zwerg

Worttrennung:

Zwerg, Plural: Zwer·ge

Aussprache:

IPA: [t͡svɛʁk]
Hörbeispiele:   Zwerg (Info),   Zwerg (Österreich) (Info)
Reime: -ɛʁk

Bedeutungen:

[1] Mythologie, Märchen: kleines Märchenwesen/Figur
[2] Mythologie, Fantasy, Rollenspiel: körperlich kleines, oft schwer bewaffnetes Wesen
[3] kurz für: Gartenzwerg
[4] umgangssprachlich: kleine Tierart, kleinwüchsiger Mensch
[5] Astronomie: kleiner Fixstern, der aufgrund seiner Entstehung oder Masseverlustes nur eine geringe Größe hat

Herkunft:

mittelhochdeutsch twerc, althochdeutsch seit dem 10. Jahrhundert belegt twerg, Ursprung unklar[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Däumling
[4] abwertend: Gnom, Wicht, Wichtel, Wichtlein, Winzling, Troll, umgangssprachlich, scherzhaft ein abgebrochener Riese
[5] Zwergstern

Gegenwörter:

[1, 4, 5] Riese

Weibliche Wortformen:

[1–4] Zwergin

Verkleinerungsformen:

[1–5] Zwerglein

Oberbegriffe:

[1] Fabelfigur, Figurgestalt, Märchenfigur, Märchengestalt, Märchenwesen, Titelfigur, Titelgestalt
[2] Märchenwesen
[5] Gestirn, Himmelskörper, Stern

Unterbegriffe:

[4] Hofzwerg
[5] Brauner Zwerg, Gelber Zwerg, Roter Zwerg, Schwarzer Zwerg, Weißer Zwerg

Beispiele:

[1] Schneewittchen und die sieben Zwerge.
[1] „Wer hat von meinem Tellerchen gegessen, fragt der Zwerg, ehe er Schneewittchen begegnet.“[2]
[2] Sie orientieren sich an Vorbildern aus Feen-, Elfen-, Drachen- und Koboldsagen, weisen aber stereotype Züge und Eigenheiten auf, die erst durch die Fantasy definiert wurden: Zwerge sind ein kleinwüchsiges Volk, leben unter der Erde, tragen einen Vollbart, sind meisterhafte Axt- und Streithammerkämpfer, Schmiede und Zecher.[3]
[3] Siehst Du die Zwerge in meinem Garten?
[4] Was willst Du kleiner Zwerg denn von mir?
[4] „Er trat ganz nah an das Foto von Carl Peters heran, einem hässlichen Zwerg mit Raubvogelblick, dessen Augen etwas Unerbittliches ausstrahlten.“[4]
[4] „Nehmen wir also an: Der bucklige Zwerg ist kein buckliger Zwerg.[5]
[4] „Um den Eindruck noch zu erhöhen, wurden die trauernden Zwerge von 50 besonders großen Gardesoldaten mit Fackeln begleitet.“[6]
[5] Die Sonne wird in etwa 6 Mrd. Jahren ein Weißer Zwerg sein.

Wortbildungen:

Giftzwerg, Nervenzwerg, zwergartig, Zwergbaum, Zwergbetrieb, Zwergbirke, Zwergdackel, Zwergdommel, Zwergenaufstand, zwergenhaft, Zwergenkönig, Zwergenvolk, Zwergfledermaus, Zwergform, Zwerggans, zwerghaft, Zwerghirschkäfer, Zwerghuhn, Zwerghund, Zwergkanadagans, Zwergkaninchen, Zwergkiefer, Zwergkolibri, Zwerglein, Zwerglibelle, Zwergobst, Zwergohreule, Zwergpinguin, Zwergpinscher, Zwergplanet, Zwergpudel, Zwergschneegans, Zwergschule, Zwergstaat, Zwergstern, Zwergstrauch, Zwergtaucher, Zwergvolk, Zwergwuchs

Übersetzungen Bearbeiten

[1–5] Wikipedia-Artikel „Zwerg
[1, 4] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Zwerg
[1, 3, 4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Zwerg
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalZwerg

Quellen:

  1. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Zwerg
  2. Daniel Scholten: Denksport Deutsch. Wer hat bloß die Gabel zur Frau und den Löffel zum Mann gemacht?. dtv, München 2016, ISBN 978-3-423-26134-0, Seite 36.
  3. Wikipedia-Artikel „Fantasy
  4. Robert Baur: Blutmai. Roman. Gmeiner, Meßkirch 2018, ISBN 978-3-8392-2290-4, Seite 124.
  5. Edgar Hilsenrath: Der Nazi & der Friseur. Roman. 15. Auflage. dtv, München 2017, ISBN 978-3-423-13441-5, Seite 288. Zuerst 1977 erschienen.
  6. Heike Talkenberger: Spaßmacher, Liebling, Diplomat. In: DAMALS. Das Magazin für Geschichte. Nummer 11, 2018, ISSN 0011-5908, Seite 69.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Werg, Werk, Zweig, zwerch