Schlamastik (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ die Schlamastik die Schlamastiken
Genitiv der Schlamastik der Schlamastiken
Dativ der Schlamastik den Schlamastiken
Akkusativ die Schlamastik die Schlamastiken

Worttrennung:

Schla·mas·tik, Plural: Schla·mas·ti·ken

Aussprache:

IPA: [ʃlaˈmastɪk]
Hörbeispiele:   Schlamastik (Info),   Schlamastik (Info)
Reime: -astɪk

Bedeutungen:

[1] landschaftlich: schwierige, (zunächst) ausweglos scheinende Situation, in die jemand wegen eines leidigen Missgeschicks gerät; im weitesten Sinne: hinderliche Umstände; Unglück

Herkunft:

Das Wort ist vermutlich eine Entstellung des jiddischen Substantivs שלימזל‎ (YIVO: shlimazl [ʃliˈmaːzl̩])  ‚Pech, Unglück; Missgeschick‘ und des jiddischen Adjektivs שלימזלניק‎ (YIVO: shlimazldik [ʃliˈmaːzl̩dɪk])  ‚unglücklich[1]; für die weitere Herkunft, siehe Schlamassel

Synonyme:

[1] Schlamassel

Sinnverwandte Wörter:

[1] Ausweglosigkeit, Bredouille, Dilemma, Kalamität, Krise, Misslichkeit, Not, Notlage, Problemsituation, Sackgasse, Schwierigkeiten, Unglück, Verlegenheit, Zwangslage

Gegenwörter:

[1] Massel; Dusel, Glück, umgangssprachlich: Schwein

Oberbegriffe:

[1] negativer Vorfall

Beispiele:

[1] Eine schöne Schlamastik (ist das)!
[1] „Na. Kommen wir auf besagte Gosse zurück. Ich würde unverschämte Ansprüche an Ihre Phantasie stellen, würd ich Sie auffordern, sich die Schlamastik vorzustellen, worin die gute Lu steckte, als ich ihr die Hand reichte.“[2]
[1] „Ach, bist du feige! Und gemein. Nur für dich bin ich in diese verdammte Schlamastik hineingeschlittert. Dir habe ich es zu verdanken, wenn ich kleben bleibe, und du …“[3]
[1] „Wenn alle ihr schlummerndes Kreativitätspotential, das sie jetzt für Ausreden nutzen, genutzt hätten, um gut zu prüfen, hätten wir diese Schlamastik heute nicht.“[4]
[1] „Aber vielleicht ist das Herumdenken an schrägen Vorschlägen der bessere Weg als sich zu überlegen, wie man die Krise umtaufen könnte. Not, Übel, Crux, Verlegenheit, Dilemma, Kalamität, Schlamastik haben wir nämlich schon.“[5]
[1] „Gewiß, auch wir ham [den Deutschen] manches voraus, zum Beispiel das gewisse Etwas, den Schan, das Schenesequa, die Gemütlichkeit, das muß uns der Neid lassen – aber wenn wir in einer Schlamastik sind, da kommen halt die Deutschen mit ihnerer Organisation und -“[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] in der (ärgsten, dicksten, schwersten) Schlamastik sitzen/stecken; in einer Schlamastik hineingeraten; sich eine Schlamastik einbrocken; jemandem aus der Schlamastik helfen

Übersetzungen

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[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1466
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 1218

Quellen:

  1. vergleiche Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 1218
  2. Jakob Wassermann → WP: Laudin und die Seinen. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel 49 (URL).
  3. Alfred Schirokauer → WP: Der erste Mann. Roman einer Primanerin. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel XII (URL).
  4. Stenografisches Protokoll der 146. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich, XX. Gesetzgebungsperiode. Österreichisches Parlament, 5. Dezember 1998, Seite 124, abgerufen am 11. Januar 2014.
  5. Sigrid Liebig: Schlechte Zeiten sind gute Zeiten. In: Welt Online. 27. Mai 2003, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 11. Januar 2014).
  6. Karl Kraus → WP: Die letzten Tage der Menschheit. In: Projekt Gutenberg-DE. II. Akt; 27. Szene (URL).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Schlamassel, Schlemihl