verdrießen

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verdrießen (Deutsch)

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Person Wortform
Präsens ich verdrieße
du verdrießt
er, sie, es verdrießt
Präteritum ich verdross
Konjunktiv II ich verdrösse
Imperativ Singular verdrieß!
verdrieße!
Plural verdrießt!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
verdrossen haben
Alle weiteren Formen: Flexion:verdrießen

Alternative Schreibweisen:

Schweiz und Liechtenstein: verdriessen

Worttrennung:

ver·drie·ßen, Präteritum: ver·dross, Partizip II: ver·dros·sen

Aussprache:

IPA: [fɛɐ̯ˈdʁiːsn̩]
Hörbeispiele:   verdrießen (Info)
Reime: -iːsn̩

Bedeutungen:

[1] bei jemandem Ärger verursachen, Missmut hervorrufen; jemanden unzufrieden machen

Herkunft:

Erbwort von mittelhochdeutsch verdrieʒen → gmhÜberdruss, Langeweile hervorrufen“, abgeleitet von mittelhochdeutsch -drieʒen → gmh, althochdeutsch -driuʒan → gmh in der ursprünglichen Bedeutung „stoßen, drücken“, das nur in Zusammensetzungen verwendet wurde.[1]
Derivation (Ableitung) zum Verb drießen mit dem Derivatem ver-

Synonyme:

[1] ärgern, erbosen, erzürnen, kränken, verärgern, vergrämen, verstimmen; umgangssprachlich: fuchsen, jemanden bis zur Weißglut bringen/jemanden bis zur Weißglut reizen, verbiestern, vergrätzen, verschnupfen

Oberbegriffe:

[1] aufregen

Beispiele:

[1] Das Wetter verdrießt mich ungemein.
[1] Wer wütend ist, denkt nicht, wer verdrossen ist, denkt zu wenig.[2]
[1] Plenardebatten im Bundestag verdrießen von Trotha angesichts zahlreicher steifer Vorleseübungen.[3]
[1] Sagt er ungefragt "Madame", setzt er kühn voraus, die beiden seien verheiratet; belässt er es dagegen bei "Mademoiselle", stuft er sie ungefragt als Single ein - was den Mann an ihrer Seite leicht verdrießen könnte.[4]
[1] Sie werde der Demokratie aufhelfen, wo Unfreiheit herrscht, und sie wiederbeleben, wo ihre Subjekte verdrossen sind.[5]
[1] „Sprich, Senta, würd' es dich verdrießen, wenn dieser Fremde bei uns wohnt?“[6]

Redewendungen:

es sich nicht verdrießen lassen — sich nicht entmutigen lassen

Wortbildungen:

Adjektiv: verdrießlich
Konversionen: Verdrießen, verdrießend, verdrossen
Substantiv: Verdruss

Übersetzungen

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[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „verdrießen
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „verdrießen
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalverdrießen
[1] The Free Dictionary „verdrießen
[1] Duden online „verdrießen

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1799, Eintrag „verdrießen“.
  2. Franz Schandl: Plädoyer für die Politikverdrossenheit. In: DiePresse.com. 27. November 2013, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 11. September 2015).
  3. Der Geist, der stets verneint wird. In: Welt Online. 12. März 1998, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 11. September 2015).
  4. Céline Lauer: Adieu Mademoiselle. In: Welt Online. 11. Januar 2012, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 11. September 2015).
  5. Susanne Gaschke: Verheißung Internet. In: Zeit Online. Nummer 14/2000, 30. März 2000, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 11. September 2015).
  6. Richard Wagner, Der fliegende Holländer (Oper), zweiter Aufzug, Arie des Daland; uraufgeführt in Dresden, 1843

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: verreißend