in den Clinch gehen (Deutsch) Bearbeiten

Redewendung Bearbeiten

Worttrennung:

in den Clinch ge·hen

Aussprache:

IPA: [ɪn deːn ˈklɪnt͡ʃ ˌɡeːən], [ɪn deːn ˈklɪnʃ ˌɡeːən]; in Österreich auch und allgemein spontansprachlich: [ɪn deːn ˈklɪnt͡ʃ ˌɡeːn], [ɪn deːn ˈklɪnʃ ˌɡeːn]
Hörbeispiele:   in den Clinch gehen (Info)

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich: in einen heftigen (dauerhaften) Streit (oft in erregten Kontroversen, hitzigen Wortgefechten oder dergleichen) geraten, einen solchen Streit anfangen
[2] umgangssprachlich: mit jemandem einen Flirt haben; ungezwungen und spontan durch Körpersprache oder Smalltalk versuchen, sich gegenseitig näherzukommen

Herkunft:

Die Wendung ist in beiden Bedeutungen seit Mitte des 20. Jahrhunderts bezeugt.[1]

Sinnverwandte Wörter:

[2] anbändeln, flirten, kokettieren, liebäugeln, liebeln, poussieren, schäkern, tändeln, turteln
[2] auf Tuchfühlung gehen / auf Tuchfühlung kommen

Beispiele:

[1] „Mit Inspektor Englert vom städtischen Rechnungsprüfungsamt geht Rusch besonders oft in den Clinch.[2]
[1] „Fabrikant Zeuner schließt derweil nicht aus, beispielsweise in München irgendwann ‚genau dasselbe noch mal zu machen, auch noch mal so abenteuerlich. Nur würde ich von Anfang an mit gewissen Seiten härter in den Clinch gehen, zum Beispiel mit den Kreditinstituten und mit dem Staat.‘“[3]
[1] „Noch massiver geht Margret Sennekamp, Mitglied im grünen Landesvorstand in dem ‚Arbeitskreis Frauen‘ mit den eigenen Abgeordneten in den Clinch.[4]
[2] „Nach Feierabend erfüllen sich die Tänzerinnen ihre eigenen Wünsche: Verliebt geht Pera mit Harlis in den Clinch, Harlis küßt Pera und erläutert: ‚Ich bin nämlich eine Frau, die Frauen liebt.‘“[5]
[2] „Als die Band den Sowjet-Hit des Jahres ‚Montag den zweiten fahr’ ich nach Komarowo‘ anstimmt, tobt der Saal und einige Pärchen gehen an den Tischen ungeachtet der hellen Beleuchtung, in den Clinch.[6]

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Redensarten-Index „in den Clinch gehen
[1, 2] Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Clinch«.

Quellen:

  1. Nach Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Clinch«.
  2. Wenn nicht geboxt wäre. In: DER SPIEGEL. Nummer 27, 6. Juli 1950, ISSN 0038-7452, Seite 28 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 1. Januar 2022).
  3. Kai Krüger: Keine Zeit für Einzelgänger. In: DIE ZEIT. Nummer 06, 9. Februar 1973, ISSN 0044-2070, Seite 43 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 1. Januar 2022).
  4. Peter Reinhardt: „Hexenjagd“ auf Feministen. In: Mannheimer Morgen. Nummer 211, 12. September 1985, Seite 05.
  5. Große Wut. In: DER SPIEGEL. Nummer 11, 12. März 1973, ISSN 0038-7452, Seite 129 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 1. Januar 2022).
  6. Andreas Lorenz: Das andere Moskau. In: DER SPIEGEL. Nummer 15, 6. April 1987, ISSN 0038-7452, Seite 193 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 1. Januar 2022).