Hürde
Hürde (Deutsch)
BearbeitenSingular | Plural | |
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Nominativ | die Hürde | die Hürden |
Genitiv | der Hürde | der Hürden |
Dativ | der Hürde | den Hürden |
Akkusativ | die Hürde | die Hürden |
Worttrennung:
- Hür·de, Plural: Hür·den
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] Sport, Leichtathletik: 76,20 bis 106,68 cm hohes Hindernis, das in bestimmten Abständen (ungefähr 8,50 bis 35 m) auf der Laufstrecke steht und vom Läufer überwunden werden muss, ohne dass es umfällt
- [2] Reitsport: großes Objekt, über das ein Pferd beim Springreiten springen muss, ohne es umzuwerfen
- [3] übertragen: ein Hindernis, das man überwinden muss
- [4] Sport, nur im Plural, kurz: Hürdenlauf
- [5] veraltet: tragbare Einzäunung, zum Beispiel für Schafe
- [6] veraltet: Gelände, das von einer tragbaren Einzäunung umgeben ist
Herkunft:
- Das mittelhochdeutsche hurt → gmh und das althochdeutsche hurd → goh stehen für das Gedrehte, Gewundene, Geflochtene und bezeichneten das Flechtwerk aus Reisern oder Zweigen, das zum Beispiel als Zaun, Tür, Brücke oder Falle benutzt wurde.[1]
Synonyme:
- [2] Hindernis
- [3] Beeinträchtigung, Behinderung, Erschwernis, Erschwerung, Hemmnis, Hemmschuh, Widerstand
- [6] Pferch
Sinnverwandte Wörter:
- [1] Hindernislauf
- [5] Zaun
- [6] Gehege, Koppel, Korral
Oberbegriffe:
- [1] Hindernis
- [4] Einzäunung
- [6] (eingezäuntes) Gelände, Weideplatz
Unterbegriffe:
- [3] 50-Prozent-Hürde
- [5, 6] Schafhürde
Beispiele:
- [1] „Läuft ein Läufer an der Hürde vorbei oder verlässt er seine Laufbahn, so führt dies zur Disqualifikation.“[2]
- [2] Das Pferd übersprang die Hürden.
- [2] Der Springreiter nahm mit seinem Pferd die Hürden ohne Mühe.
- [3] Er nahm die Hürde des Eignungstests ohne Mühe.
- [3] „Seit elf Jahren ist die unterirdische Einlagerung von Klimagasen in Deutschland mit so hohen Hürden versehen, dass sie faktisch verboten ist.“[3]
- [3] „Wenn man die Kommunen nach den größten Hürden fragt, steht an erster Stelle - natürlich - Geld.“[4]
- [4] Über 100 m Hürden steht sie ganz gut da, Platz drei, wenn alles so bleibt.
- [5, 6] Und es waren Hirten in derselben Gegend bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.[5]
- [5, 6] „Vor dem Eingang der Hürde lag ein anderer Steinblock.“[6]
- [5, 6] „Das Granithaus lag zwar auch im schlimmsten Fall außerhalb der Gefahrenzone, dafür war die Hürde unmittelbar bedroht, falls eine Öffnung nach Süden hin aufbrach.“[7]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] die Hürden überspringen; die Hürden (beim Hürdenlauf) reißen; an einer Hürde hängen bleiben
- [3] die Hürden (im Leben) nehmen / meistern / überwinden
- [4] über 400 Meter Hürden siegen
- [5] die Hürden aufbauen / zusammenstellen; die Schafe innerhalb der Hürden weiden lassen
- [6] die Schafe in die Hürden treiben / in den Hürden weiden lassen
Wortbildungen:
- Adjektiv: [3] hürdenreich
- Substantive:
- [1] Hürdenlauf, Hürdenläufer, Hürdensprint
- [2] Hürdenrennen
Übersetzungen
Bearbeiten [1] ?
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[2] ?
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[3] übertragen: ein Hindernis, das man überwinden muss
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[4] Sport, nur im Plural, kurz: Hürdenlauf
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[5] veraltet: tragbare Einzäunung, zum Beispiel für Schafe
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- [1, 2, 5] Wikipedia-Artikel „Hürde“
- [1, 2, 5, 6] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Hürde“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Hürde“
- [1–4] The Free Dictionary „Hürde“
- [1, 2, 5, 6] Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Deutsches Wörterbuch. 8. Auflage. Wissen-Media-Verlag, Gütersloh/München 2006, ISBN 978-3-577-10241-4, DNB 974499498
- [2, 5, 6] Duden online „Hürde“
Quellen:
- ↑ Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Hürde“
- ↑ Wikipedia-Artikel „Hürdenlauf“
- ↑ Susanne Götze, Claus Hecking, Philipp Kollenbroich, Jonas Schaible, Kurt Stukenberg, Gerald Traufetter: Der Bunkerplan. In: DER SPIEGEL. Nummer 20/2023, 13. Mai 2013, ISSN 0038-7452, Seite 97 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 19. Mai 2023) .
- ↑ Marlene Göring, Rainer Harf, Sebastian Witte, Katharina von Ruschkowski, Roman Pawlowski, Jennifer Daniel: GEO-UMFRAGE – Ist Deutschland wirklich nachhaltig. In: Geo. Nummer 09/2023, August 2023, ISSN 0342-8311, Seite 28 ff. .
- ↑ Lukas 2, Vers 8 nach der Übersetzung Martin Luthers
- ↑ Halldór Laxness: Islandglocke. Roman. Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1975, ISBN 3-518-06728-1, Seite 90. Isländisch 1943-1946.
- ↑ Jules Verne: Die geheimnisvolle Insel. Verlag Bärmeier und Nickel, Frankfurt/Main ohne Jahr (Copyright 1967) (übersetzt von Lothar Baier) , Seite 306. Französisch 1874/75.