sintemalen (Deutsch) Bearbeiten

Subjunktion Bearbeiten

Nebenformen:

sintemal

Worttrennung:

sin·te·ma·len

Aussprache:

IPA: [zɪntəˈmaːlən], [ˈzɪntəˌmaːlən]
Hörbeispiele:   sintemalen (Info)
Reime: -aːlən

Bedeutungen:

[1] veraltet: weil, da, zumal

Herkunft:

Nebenform von gleichbedeutend sintemal, siehe dort

Synonyme:

[1] da, nachdem, sintemal, weil, zumal

Beispiele:

[1] „Des Herzens Wirken kann nicht (im Unterschied zum Wirken des Verstandes) aus der Verführung kommen, sintemalen wenn der böse Feind die Wärme des Herzens in sein ungeordnetes Brennen verwandeln oder des Herzens Heiterkeit in irdische Wonnen verwandeln wolle, so würden die Zeit, die Erfahrung und das Gefühl selber diese seine tückischen Treibereien entlarven, selbst bei solchen, die in solchen Dingen nicht gar zu erfahren sind.“[1]
[1] „Geliebte! Hier kommen alle die Menschen zusammen, die dem Herrn dienen, Geliebte! Und auch die, die so tun, als ob sie ihm dienen täten. Und alle fühlen sich eins! Aber sie sind nicht eins! Sintemalen es sind Hallenser, Halunken und Halloren.“[2]
[1] „Bruder Fritz ist ein wilder Knabe, den manchmal allein der Papa noch zur Raison bringt, sintemalen von diesem die Ruthe nicht fern ist; allein jetzt hilft ein Anderer mächtiger miterziehen, denn das ist der liebe heilige Christ, welcher auch bei dem kleinen Fritz schon Kopf und Herz ganz eingenommen hat, daß er von nichts Anderem sprechen und hören will als vom ‚heile Kist‘! – Es ist das etwas gar Liebliches.“[3]
[1] „Seltsam war es auch mit zwei Grabsteinen im Kreuzgange des Klosters Oldisleben, der eine eines Mönchs, der andere eines Grafen von Beichlingen, welcher sich aus Frömmigkeit hatte im Kloster begraben lassen. Man durfte nicht an beide Steine rühren, wer es dennoch that, und zumal wer etwas abschlug, empfing von unsichtbarer Hand sehr empfindliche Maulschellen verabreicht, sintemalen im Reiche der Spukgeister die Prügelstrafe noch in Geltung stand, und was an den Grabsteinen abgeschlagen war, das ersetzte sich von selbst wieder.“[4]
Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag sintemal.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „sintemalen
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „sintemalen
[1] Duden online „sintemalen

Quellen:

  1. Emmanuel Jungclaussen (Herausgeber): Aufrichtige Erzählungen eines russischen Pilgers. Die vollständige Ausgabe. Herder, Freiburg/Basel/Wien (Herder Spektrum 4156) 1993, Seite 224.
  2. Robert Moritz: Halloren-Geschichten, 1904, Seite 40, zitiert nach Wikipedia-Artikel „Halle (Saale)“ (Stabilversion)
  3. Carl Ludwig Nietzsche an Emil Julius Schenk, 15. Dezember 1846, zitiert nach: Stiftung Weimarer Klassik, Friedrich Nietzsche: Chronik in Bildern und Texten, Hanser Verlag, München/Wien 2000, Seite 11; Original im Goethe- und Schiller-Archiv, Signatur GSA 100/396, zitiert nach Wikipedia-Artikel „Carl Ludwig Nietzsche“ (Stabilversion)
  4. Ludwig Bechstein: Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band, Leipzig/Wien 1858, Seite 269, zitiert nach Wikisource-Quellentext „Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band/Vom Kloster Oldisleben


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Anagramme: Namensteil