seekrank
seekrank (Deutsch)
BearbeitenPositiv | Komparativ | Superlativ | ||
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seekrank | — | — | ||
Alle weiteren Formen: Flexion:seekrank |
Worttrennung:
- see·krank, keine Steigerung
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] an einer durch das Schwanken eines Schiffes aufgrund des Seegangs hervorgerufenen Übelkeit (mit Erbrechen) leidend; von der Seekrankheit befallen
Herkunft:
- strukturell:
- Kompositum aus dem Substantiv See und dem Adjektiv krank
Gegenwörter:
- [1] seefest
Oberbegriffe:
- [1] krank
Beispiele:
[1] | „Seekrank ſitz’ ich noch immer am Maſtbaum |
Und mache Betrachtungen uͤber mich ſelber, | |
Uralte, aſchgraue Betrachtungen, | |
Die ſchon der Vater Loth gemacht, | |
Als er des Guten zu viel genoſſen, | |
Und ſich nachher ſo uͤbel befand.“[3] |
- [1] „Im Damenkabinet liegt eine ſeekranke Frau mit Kind; ruft alle Viertelſtund: cameriere! come ſta?“[4]
- [1] „Er war wie seekrank. Er glaubte auf einem Schiff zu sein, das sich in schwerem Seegang befand.“[5]
- [1] „Sie lehnt sich zurück, seufzt wie ein seekranker Backfisch, beugt sich dann zu Ramsch und packt seinen Ärmel. ‚Ich muß jetzt, gestatten … gestatten Sie, ich muß gehn‘.“[6]
- [1] „Alles war so natürlich – eine harmlose Reisebekanntschaft – einmal war Sabeth etwas seekrank; statt auf Deck zu gehen, wie empfohlen, wollte sie in ihre Kabine, dann Erbrechen im Korridor, ihr Schnäuzchen-Freund legte sie aufs Bett, als wäre er ihr Mann. Zum Glück war ich dabei.“[7]
- [1] „Aber manchem seekranken Passagier hatte es wohlgetan, wieder grüne Hügel zu sehen…“[8]
- [1] „Viele Leute wurden seekrank und wollten nicht mehr essen und runter in den Speiseraum gehen, weil der Boden da am meisten schwankte.“[9]
- [1] „Fast die ganze Reise war er heftig seekrank, ohne sich davon unterkriegen zu lassen;…“[10]
- [1] „Sie stampfte leicht und rollte so heftig, dass die meisten Sträflinge seekrank wurden und in die Kojen flüchteten.“[11]
- [1] „»Es ging kein Wind«, versuchte es Musa zum dritten Mal, »das Schiff dümpelte, der Schiffer schlief ein, ich wurde seekrank, mir war langweilig, ich wollte an Land.«“[12]
- [1] „Leider war am 12.06.2015 starker Wind gegenan, sodass mit zweitem Reff und stark angeschlagener seekranker Bordfrau in der Dunkelheit die Tonnen der Fahrrinne zum Hafen Hörnum/Sylt gesucht und auch gefunden wurden.“[13]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] (doll, heftig, stark; ein wenig, leicht) seekrank sein
- [1] (leicht, schnell; selten) seekrank werden
- [1] seekranker Passagier
Wortbildungen:
Übersetzungen
Bearbeiten [1] an einer durch das Schwanken eines Schiffes hervorgerufenen Übelkeit leidend
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „seekrank“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „seekrank“
- [1] The Free Dictionary „seekrank“
- [1] Duden online „seekrank“
- [1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „seekrank“ auf wissen.de
- [1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „seekrank“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „seekrank“
Quellen:
- ↑ Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „seekrank“
- ↑ Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 6., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin 2020, ISBN 978-3-411-04076-6 , Stichwort »seekrank, Seite 768.«
- ↑ Heinrich Heine: Seekrankheit. In: Reiſebilder. 1. Auflage. Zweiter Theil, bey Hoffmann und Campe, Hamburg 1827, Seite 31 (Zitiert nach Deutsches Textarchiv) .
- ↑ Friedrich Theod. Viſcher: Auch Einer. Eine Reiſebekanntſchaft. 1. Auflage. Zweiter Band, Druck und Verlag von Eduard Hallberger, Stuttgart/Leipzig 1879, Seite 419 (Zitiert nach Deutsches Textarchiv) .
- ↑ Franz Kafka: Der Prozess. Roman. Verlag Die Schmiede, Berlin 1925, Seite 125 (Zitiert nach Wikisource-Quellentext „Seite:De Kafka Prozeß 125.jpg“) .
- ↑ Erwin Strittmatter: Ole Bienkopp. Roman. Sigbert Mohn Verlag, Gütersloh 1963, Seite 83 (Lizenz des Aufbau-Verlag, Berlin; Ausgabe für die BRD) .
- ↑ Max Frisch: Homo faber. Ein Bericht. 161.–180. Tausend [9. Auflage], Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1966, Seite 98 (Erstausgabe 1957) .
- ↑ Die Auserlesenen der „Quaker City“. In: DIE ZEIT. Nummer 07, 12. Februar 1971, ISSN 0044-2070, Seite 54 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 16. Mai 2021) .
- ↑ Irmgard Keun: Kind aller Länder. Roman. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1989, ISBN 3-423-45369-7, Seite 113 (Erstausgabe im Querido Verlag, Amsterdam 1938) .
- ↑ Nicholas Monsarrat: Grausamer Atlantik. Roman. Wissen Verlags-Gesellschaft, Herrsching 1989 (Originaltitel: The Cruel Sea, übersetzt von Arno Dohm), ISBN 3-8075-0002-2, Seite 84 .
- ↑ Colleen McCullough: Insel der Verlorenen. Roman. 1. Auflage. Limes, München 2001 (Originaltitel: Morgan’s Run, übersetzt von Renate Weitbrecht), ISBN 3-8090-2459-7, Seite 327 .
- ↑ Christine Wunnicke: Die Dame mit der bemalten Hand. Roman. 7. Auflage. Berenberg Verlag, Berlin 2020, ISBN 978-3-946334-76-7, Seite 165 .
- ↑ Lutz Lehnhardt, Petra Hoffmann: Von Berlin zu den Lofoten und zurück. spyc.de, Spandauer Yacht Club e.V., Berlin, Deutschland, 31. Oktober 2015, abgerufen am 9. Februar 2020 (Club-Nachrichten, Seite 35).